Gartenberatung: Torffreies Gärtnern: Warum es so wichtig für Klima und Umwelt ist
Einleitung
März 2025 Der Verband Wohneigentum ist Kooperationspartner der Aktionswoche „Torffrei gärtnern“ des Bundeslandwirtschaftsministeriums vom 28. Februar bis zum 10. März 2025. Torffrei zu gärtnern schont die Moore und deren Biodiversität. Zudem speichern die wertvollen Ökosysteme CO2, welches beim Torfabbau in die Atmosphäre gelangt. Doch torffreie Substrate haben etwas andere Eigenschaften als die vertrauten torfhaltigen.
Warum torffreies Gärtnern wichtig ist nach oben
Torf galt lange Zeit als idealer und vielseitig einsetzbarer Substratausgangsstoff: Er ist leicht, hat eine gute Wasserspeicherkraft, kaum Nährstoffe und kann aufgrund seines sauren pH-Werts beliebig aufgekalkt werden. Der Abbau von Torf hat jedoch weitreichende Folgen: Moore speichern weltweit große Mengen CO2 – werden sie abgebaut, wird dieser Kohlenstoff freigesetzt, was den Klimawandel beschleunigt. Zudem sind Moore einzigartige Lebensräume für spezialisierte Tier- und Pflanzenarten. Obwohl es in Deutschland weitestgehend verboten ist, Torf abzubauen, wird immer noch ein Großteil des Bedarfs aus Osteuropa und dem Baltikum importiert.
Torffreie Erden und Substrate bestehen aus Holzfasern, Rindenhumus, Kokosfasern, Kompost und/oder Pflanzenkohle. Viele dieser Ausgangsprodukte sind nachhaltiger als Torf, da es sich um nachwachsende Rohstoffe oder Abfall- bzw. Recyclingprodukte handelt. Aufgrund ihrer physikalischen und chemischen Eigenschaften unterscheiden sie sich aber stark von torfhaltigen Substraten. Daher bringt die Umstellung auf torffreie Erden für Gartenfans einige Herausforderungen:
- Wasserhaushalt
Torfersatzprodukte haben je nach Zusammensetzung eine andere Struktur als torfhaltige und können Wasser teils weniger und schlechter halten und speichern. Das Substrat trocknet oberirdisch stärker aus und anfallendes Wasser versickert schneller in tiefere Schichten. Dies kann leichter als bei torfhaltigen Erden zu Staunässe führen.
- Nährstoffversorgung
Im Vergleich zu den Torf-Produkten haben torffreie Erden und Substrate oft eine geringere Pufferkapazität für Nährstoffe. Dies führt häufig dazu, dass vorhandene Nährstoffe nicht vollständig oder schlechter für die Pflanzen verfügbar sind.
- pH-Wert
Der pH-Wert von Substraten variiert je nach Zusammensetzung. Während Torf eher sauer ist, kann Kompost alkalisch wirken. Durch die Abbauprozesse der organischen Bestandteile kann sich der pH-Wert ändern und Auswirkungen auf die Nährstoffversorgung haben.
- Strukturstabilität
Die organischen Abbauprozesse in torffreien Substraten führen häufig zu einer stärkeren Sackung, welche das Substratvolumen auf Dauer verringert.
Diese Maßnahmen sind notwendig:
- Wassermanagement optimieren
Gewöhnen Sie sich daran, häufiger und in kleineren Mengen zu gießen. Wenn Sie die altbewährte „Fingerprobe“ durchführen, um zu testen, wie feucht das Substrat ist, fühlen Sie in tiefere Schichten vor (bis zum zweiten Fingerknöchel). Eine Drainageschicht aus Bims- oder Tongranulat schützt Kübelpflanzen in torffreier Erde vor Staunässe.
- Gezielte Nährstoffversorgung
Achten Sie beim Kauf genauer auf die Nährstoffzusammensetzung des Substrats und ergänzen Sie torffreie Erden mit angepassten Düngern, um eine Über- oder Unterversorgung zu vermeiden. Beachten Sie, dass bei einem Bestandteil von über 20 Volumenproduzent an Holzfasern eine höhere Versorgung mit organischen Stickstoffdüngern notwendig wird.
- Lagerung
Verbrauchen Sie gekaufte torffreie Substrate innerhalb weniger Wochen, da sich die Substrateigenschaften aufgrund der organischen Umsetzungen verändern können. Angebrochene Substratbeutel lagern Sie am besten dicht verschlossen, dunkel, trocken und kühl. Erkennen Sie ein weißes Pilzgeflecht in der Verpackung, war das Substrat längere Zeit feucht und warm. Keine Sorge: Nach der Auflockerung und Verarbeitung verschwindet das nicht pflanzenschädigende Pilzgeflecht wieder.
- Trauermücken
Je höher der Anteil abbaubarer organischer Substanz, desto attraktiver ist das Substrat für die kleinen, schwarzen Fliegen. Eine 2 cm dicke Schicht aus nicht-organischem Material auf Pflanztöpfen im Innenbereich erschwert den Trauermücken die Eiablage.
Wichtig ist: Wer torffreie Erden nutzt, betreibt aktiven Arten- und Klimaschutz.
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