Grüne Tipps: Ihr Garten im November
Einleitung
November 2024 Bereiten Sie Garten und Teich auf den Winter vor: Laub als Lebensraum nutzen, Teich reinigen, Obstbäume pflanzen und Kompost pflegen – praktische Tipps für Herbst und Winter.
Unser Ziergarten im November nach oben
Nichts tun hilft der Natur, jedenfalls wenn es um das Liegenlassen von Falllaub geht. Dort, wo es zur rutschigen Gefahr auf den Wegen wird, den Rasen erstickt oder im Teich vermodert, muss es allerdings entfernt werden. Sie können das Laub als nützlichen Baustoff allein, oder mit Zweigen gemischt, zu Haufen aufschichten und so wichtige Lebensräume für kleine Tiere schaffen. Nicht nur Igel, auch Schmetterlingslarven, Käfer und andere Insekten sowie Würmer und Spinnen finden hier ein Zuhause. Viele dieser Tiere sind, vom gärtnerischen Standpunkt aus betrachtet, Nützlinge. Aus ökologischer Sicht tragen alle Lebewesen zum Funktionieren unserer Umwelt bei.
Jetzt vor dem Winter braucht der Gartenteich viel Pflege: Damit das Wasser gesund bleibt und nicht fault, sollten die abgestorbenen Teile der Wasserpflanzen, die Fadenalgen und das hineingefallene Herbstlaub entfernt werden. Kleinere Teiche lassen sich mit einem Netz vor Falllaub schützen.
Seerosen sind kälteempfindlich. Nur robuste Sorten überwintern ab einer Wassertiefe von mehr als fünfzig Zentimetern schadlos im Teich. Alle anderen Seerosen benötigen ein frostfreies Winterquartier. Achten Sie beim Überwintern darauf, dass der Wurzelballen immer feucht ist.
Auch Fische bereiten sich auf den Winter vor und stellen bei einer Wassertemperatur unter zehn Grad Celsius das Fressen ein. Zum Überwintern sind nur Teiche mit einem Wasserstand von mindestens achtzig Zentimetern geeignet.
Bevor sich eine Eisdecke bildet, sorgt ein senkrecht ins Wasser gestelltes Röhrichtbündel oder ein spezieller Eisfreihalter für den erforderlichen Luftaustausch. Vor dem Gefrieren des Teiches muss die Wasserpumpe ausgebaut und gereinigt werden. Am besten lagert die Pumpe frostfrei in einem Gefäß mit Wasser und Pflegemittel.
Was im Spätherbst zu tun ist
Stauden, Gräser, Rosen und Kräuter, die im unteren Teil verholzen, werden erst im Frühjahr geschnitten. Dadurch bleibt ein natürlicher Winterschutz erhalten. Außerdem finden Tiere Unterschlupf und beim späteren Rückschnitt der Rosen können so Frostschäden gleich mit entfernt werden.
Die kälteempfindlichen Knollen von Dahlien, Gladiolen und Indischem Blumenrohr sollten Sie spätestens nach dem ersten Frost ausgraben, grob reinigen, trocknen und frostfrei aufbewahren. Im kommenden Mai können sie dann wieder ausgepflanzt werden.
Es ist spät, aber nicht zu spät, um noch Blumenzwiebeln von Frühlingsblühern zu setzen.
Unser Obstgarten im November nach oben
Obst und Gemüse sind ganz schön teuer geworden. Da lohnt es sich, über mehr Eigenversorgung aus dem Garten nachzudenken. Im November können Sie noch Obstgehölze pflanzen, jedenfalls so lange der Boden nicht gefroren ist. Allerdings sollten Sie mit kälteempfindlichen Obstarten wie Aprikose, Brombeere, Kiwi, Pfirsich, Quitte und Walnuss bis zum Frühjahr warten. Für ein zusätzliches Gemüsebeet wäre ein sonnenreicher Standort passend. Ideal ist eine umgegrabene Rasenfläche, weil der Boden ausgeruht sowie frei von Gemüsekrankheiten und -schädlingen ist.
Soll ein Obstbaum gepflanzt werden, suchen Sie einen sonnigen Standort aus. An diesem wird sich der Baum gesund entwickeln und seine Früchte werden das volle Aroma erreichen. Damit der Baum sicher anwachsen kann, wässern Sie den Wurzelballen vor dem Einpflanzen gründlich und bemessen die Pflanzgrube großzügig, etwa doppelt so groß wie das Wurzelwerk ist. Als Pflanzerde ist in der Regel der Aushub geeignet. Auf schweren oder sandigen Böden ist das Vermischen mit Blumenerde in Verhältnis 1:1 angebracht. Schwach wachsende Baumformen benötigen zeitlebens einen Stützpfahl von etwa zwei Metern Länge. Damit der Pfahl fest sitzt und keine Wurzeln verletzt werden, schlagen Sie ihn noch vor dem Aushub der Pflanzgrube ca. 30 Zentimeter tief in die Erde. Nach dem Setzen des Baumes soll die Oberfläche seines Wurzelballens auf gleicher Höhe mit dem umgebenden Boden sein. Damit die Wurzeln einen perfekten Bodenschluss erhalten, treten Sie die Pflanzerde gefühlvoll an und wässern abschließend durchdringend.
Nachpflanzen von Obstbäumen im November
Ist es sinnvoll, einen alten, abgängigen Obstbaum an der gleichen Stelle durch einen neuen zu ersetzen? Im Grunde schon, wenn Sie das meiste des alten Wurzelstocks ausgraben und die Grube mit frischem Boden auffüllen. Komposterde ist dafür ungeeignet, da sie zu nährstoffreich ist. Allerdings verbietet sich ein Nachpflanzen der gleichen Obstart, wenn der Vorgänger krank war und seit mehreren Jahren seine Triebspitzen zunehmend abgestorben sind. Besonders problematisch ist das bei Steinobst (Kirsche, Pflaume, Pfirsich). Als Nachfolger sollten Sie Kernobst, etwa einen Apfelbaum, pflanzen.
Unser Gemüsegarten im November nach oben
Bis aufs Ernten ist wenig zu tun. Noch vor dem Frost sollten Sie Blattsalate wie Endivie, Radicchio und Zuckerhut ernten. Kohlrabi, Blumen-, Rot-, Spitz-, Weiß- und Wirsingkohl müssen ins Lager geholt werden. Ebenfalls vor dem Frost gerodet wird das empfindlichere Wurzelgemüse wie Möhre, Rote Bete, Sellerie, Winterrettich und Wurzelpetersilie. Allerdings sind die Sorten einzelner Gemüsearten unterschiedlich empfindlich, so dass einige durchaus leichte Fröste vertragen.
Starten können Sie dagegen mit der Aussaat von Asiasalat (Mischung aus Blattsenf-Sorten), Gartenkresse (Lepidium sativum), Löffelkraut (Cochlearia officinalis), Portulak (Portulaca sativa), Postelein (Montia perfoliata), Salatrauke (Eruca sativa) oder Wilde Rauke (Diplotaxis tenuifolia) im unbeheizten Gewächshaus oder Frühbeet.
An frostfreien Tagen brauchen Gewächshauskulturen frische Luft, damit die Raumluft trockener wird und Pilzinfektionen chancenlos bleiben. Auch soll die Lufttemperatur nur gering ansteigen, damit die Pflanzen stabil und kompakt bleiben und nicht zu sehr in die Länge schießen. Bei Dauerfrost decken Sie das Gemüse mit Gartenvlies ab und wenn es knackig kalt wird, nehmen Sie eine zweite Lage dazu.
Das steht im November auch noch an
Entfernen Sie das eingetrocknete Spargelkraut. Und auch durch das Abschneiden stehen gebliebenen Stielstummel müssen später vollständig entfernt werden, damit daran weder Spargelrost noch Spargelfliege überwintern können.
Neuere Grünkohlsorten schmecken auch ohne Frosteinwirkung. Pflücken Sie zuerst die unteren Blätter, damit die oberen weiterwachsen können. Wenn Sie den Strunk nach der Ernte stehen lassen, wird er im Frühjahr mit zarten Sprossen austreiben und eine weitere Ernte ermöglichen.
Auch beim Rosenkohl ist mehrmaliges Durchpflücken sinnvoll. Die kleinsten Röschen legen in den nächsten Wochen noch an Größe zu.
Komposterde: Garant für fruchtbare Gartenböden
Schweißtreibend ist das Umsetzen eines Komposthaufens schon. Dennoch lohnt sich die Arbeit, denn sie verkürzt die Dauer der Rotte und steigert die Qualität der fertigen Komposterde. Mit dem Umsetzen ist das erneute Aufschichten des Rohkompost, also der seit Monaten gesammelten Gartenabfälle, gemeint. Dadurch wird alles erneut vermischt, das gesamte Material, einschließlich der unteren Schicht, einmal mehr belüftet und verklebte Bestandteile werden aufgelockert. Der Lohn ist ein beschleunigter Reifeprozess, so dass im Verlauf des Frühjahrs frische Komposterde verfügbar sein wird. Bewährt haben sich nebeneinander stehende Kompostbehälter, in die wahlweise umgefüllt werden kann.
Diese Jahreszeit ist auch günstig, um einen neuen Kompost anzulegen. Zurzeit gibt es ja genügend Material, wie Schnittgut von Gehölzen oder Stauden, Falllaub und Ernterückstände aus dem Gemüsebeet. Vermischen Sie alles gut miteinander und schichten Sie es auf, damit die Rotte beginnen kann.
Mit der fertigen Komposterde erhalten Sie nicht nur einen wertvollen Bodenverbesserer, sondern auch einen universell einsetzbaren Gartendünger. Gleichzeitig betreiben Sie eine Kreislaufwirtschaft, in der alle organischen Gartenabfälle wieder im Garten verwendet werden.
Was tun gegen Wurzelkropf?
Seien Sie aufmerksam, wenn einzelne Pflanzen aus der Familie der Kreuzblütler im Beet kümmern, bei Trockenheit auffällig früh welken und an den Wurzeln knollenartige (nicht hohle) Wucherungen bilden. Es sind die Symptome der Kohlhernie, auch Wurzelkropf genannt. Diese sehr ansteckende und nicht zu bekämpfende Pilzinfektion kommt vor allem an Blumenkohl und Kohlrabi, an Rettich und Radieschen vor. Entsorgen Sie die befallenen Strünke mit möglichst vielen Wurzeln über die kommunale Abfallwirtschaft, nie im Garten. Bevor an gleicher Stelle erneut Pflanzen aus der Familie der Kreuzblütler angebaut werden, sollten sieben Jahren vergehen, so die Empfehlung amtlicher Pflanzenschutzdienste.
Damit die Kohlhernie chancenlos bleibt, ist ein wechselnder Anbau von Gemüsearten aus verschiedenen Pflanzenfamilien unumgänglich. Abwechslung in die Fruchtfolge bringt auch eine Gründüngung mit z. B. Bienenfreund (Raublattgewächs), Buchweizen (Knöterichgewächs) oder Roggen (Süßgräser). Es gibt kaum eine Gemüseart, die einer dieser drei Pflanzenfamilien angehört. Eine weitere Maßnahme zur Abwehr ist das Streuen von Kalk, um den pH-Wert des Bodens zu erhöhen.