Grüne Tipps: Ihr Garten im Oktober
Einleitung
Oktober 2024 Herbstzeit im Garten: Erfahren Sie, wie Sie Ihren Ziergarten optimal pflegen, Kübelpflanzen überwintern und den Rasen für den Winter stärken – jetzt reinlesen!
Unser Ziergarten nach oben
Ein probates Mittel gegen den Herbstblues ist Bewegung an der frischen Luft. Also kommt die derzeitig anfallende Gartenarbeit im richtigen Augenblick.
Nach der sommerlichen Hitze und vor dem Frost im Winter ist für Pflanzarbeiten die ideale Zeit. Ein Termin im Oktober oder November verschafft den Stauden und Gehölzen einen Wachstumsvorsprung gegenüber der Frühjahrspflanzung. Vor allem bei anhaltender Trockenheit im Frühling ist das ein Vorteil, weil dann die Wurzeln bereits tiefere und feuchte Bodenschichten erreicht haben.
Bis in den November hinein ist noch Zeit, um Blumenzwiebeln für ein blütenreiches Frühjahr zu setzen. Besonders schön wirken die weißen, gelben und blauen Blüten im Zierrasen, weil die leuchtenden Farben im Kontrast zum Grün der Gräser stehen. Geeignet sind aber nur früh blühende und niedrig wachsende Arten, weil deren Laub bereits im Mai vergilbt ist und der Rasen dann wieder gemäht werden kann.
Noch immer wächst der Zierrasen und das Mähen will kein Ende nehmen. Dennoch sollten Sie das Grün in den nächsten Wochen düngen, damit es den Winter gestärkt übersteht. Mit einem kaliumreichen Dünger fördern Sie die Widerstandskraft der Gräser, unterstützen aber nicht deren Wachstum. Entsprechende Fertigdünger werden im Fachhandel angeboten.
Auch das regelmäßige Entfernen von Falllaub gehört zu den notwendigen Arbeiten, damit der Rasen möglichst viel Licht erhält und nicht unter den Blättern erstickt.
Wenn Sie den Rasen zu einer ökologisch wertvollen Blumenwiese umgestalten wollen, dann schwächen Sie, vor dem Aussäen einer „Blumenmischung“, die Grasnarbe durch gründliches Vertikutieren. Die Erfahrung lehrt, dass die Artenvielfalt nach der ersten Blütensaison abnimmt und sich in wenigen Jahren ein, den örtlichen Gegebenheiten angepasstes, Artenspektrum etabliert.
Wenn Sie geduldig sind, können Sie nach dem Vertikutieren die Hände in den Schoß legen und auf das Aussäen der Blumenmischung verzichten. Es ist beeindruckend welche Überraschungen die Natur bereithält, wie viele unterschiedliche Samen im Boden schlummern oder von Tieren und dem Wind herantragen werden. Übrigens, Wiesenblumen mögen einen mageren Boden und werden nicht gedüngt.
Sprechen wir von Herbstfärbung, dann denken wir oft an Gehölze. Dabei gibt es auch Stauden, die ihr sommergrünes Laub nun in Farbe tauchen. Beispielsweise werden die großen Blätter der Garten-Bergenie (Bergenia cordifolia) oft knallrot. Eine Besonderheit dieser Staude sind die dekorativen, purpurroten bis violetten Blüten im zeitigen Frühjahr, die gerne von Insekten angeflogen werden.
Auch bei dem häufig gepflanzten Storchschnabel (Geranium) gibt es einige Arten mit buntem Herbstlaub. Der flächig wie ein Teppich wachsende Dalmatinische-Storchschnabel (G. dalmaticum) färbt seine Blätter braunrot bis orange, während die des 50 cm hohen Pracht-Storchschnabels (G. × magnificum) und des etwas niedriger bleibenden Blut-Storchschnabels (G. sanguineum) erröten.
Das fein gefiederte Laub des nur 25 cm hohen Zwerg-Geißbarts (Aruncus aethusifolius) sind im Herbst eine besondere Zierde in Braunrot bis Orange.
Auch für den Chinesischen Blauwurz (Ceratostigma plumbaginoides) ist der Herbst die dekorativste Zeit, wenn die strahlend blauen Blüten erscheinen und sich die Blätter rot verfärben.
Wohin mit frostempfindlichen Kübelpflanzen?
Lassen Sie, wenn im Winterquartier die Bedingungen ungünstig sind, die Pflanzen möglichst lange draußen stehen. An einem geschützten Platz und mit einer Vliesabdeckung wird in der Regel die erste, meist nur kurze Frostperiode unbeschadet überstanden.
Bereiten Sie schon jetzt die Pflanzen auf das Überwintern vor und vermeiden Sie alles, was das Wachstum fördert. Damit die Pflanzen zur Ruhe kommen, wird nicht mehr gedüngt und nur noch wenig gegossen. Entfernen Sie die Untersetzer, damit nach Regenschauern kein Wasser darin stehen bleibt. Sollte es länger regnen, ist ein bedachter Stellplatz ideal.
Unser Obstgarten nach oben
Das meiste Obst ist gepflückt, aber bei einigen Arten steht die Ernte noch an: Späte Apfel- und Birnensorten sind oft erst ab Mitte Oktober reif und dadurch frostgefährdet. Kälte bis etwa −5 °C überstehen die Früchte schadlos, wenn sie im gefrorenen Zustand nicht berührt und erst nach dem Auftauen gepflückt werden.
Spät reifen die großfruchtigen Kiwis (Actinidia deliciosa), die bis Ende des Monats hängen bleiben sollten. Oft sind die Früchte dann noch hart und ungenießbar. Bei Zimmertemperatur brauchen sie dann etwas Zeit zum Nachreifen. Die kleinfruchtigen Kiwis (A. arguta) sind oft schon im Oktober reif und haben dann ihr volles Aroma entwickelt. Im Gegensatz zu den großen vertragen diese Beerenkiwis keinen Frost.
Bequem ist die Ernte von Walnüssen, denn sie fallen von selbst herab. Weil die Nüsse schnell schimmelig werden, sollten sie täglich aufgelesen, von der fleischigen Schale befreit und zum Trocknen ausgebreitet werden. Während der etwa zweiwöchigen Trocknungszeit werden die Nüsse täglich mehrmals gewendet und danach luftdurchlässig verpackt. Trocken, kühl und im Dunklen aufbewahren.
Ganz gleich, welches Obst Sie ernten, pflücken Sie alle Früchte, auch die kranken, und sammeln Sie das Fallobst auf, damit sich keine Krankheiten und Schädlinge ausbreiten.
Bodenpflege im Oktober stimmt Obstbäume und Beerensträucher auf den Winter ein. Bis Mitte des Monats sollte unverrottetes Mulchmaterial unter den Gehölzen entfernt werden, weil sich darin gerne Mäuse ansiedeln und im Winter die Baum- und Strauchrinde als Futterquelle nutzen.
Schädlich sind auch Unkräuter, weil sie mit den Gehölzen um Wasser und Nährstoffe konkurrieren. Obstbäume, die auf Rasenflächen wachsen, brauchen eine Baumscheibe mit einem Radius von mindestens 50 cm um den Stamm. Die Baumscheibe sollte nackt, also ohne Bewuchs sein. Ausgenommen sind Sommerblumen wie Kapuzinerkresse, Ringel- und Studentenblumen, denn deren Wurzeln stellen keine Konkurrenz dar. Ein Highlight für Obstgehölze ist eine Packung Kuh-, Pferde- oder Schafmist. Dieser Naturdünger enthält wenig Stickstoff und viel Kalium, genau das, was die Pflanzen brauchen. Packen Sie den Mist so auf, dass ein kleiner Abstand zur Baum- oder Strauchrinde bleibt.
Unser Gemüsegarten nach oben
Es ist Kürbiszeit! Wenn der Stiel eingetrocknet oder verholzt ist und es beim Klopfen gegen die Schale hohl klingt, ist der Kürbis reif. Ernten Sie auf jeden Fall noch vor dem ersten Frost. Nicht vollständig ausgereifte Früchte sollten bei etwa 16 °C nachreifen. Danach bewahren Sie die Kürbisse bei niedriger Temperatur, aber frostfrei auf. Um bei schweren Früchten Druckstellen zu vermeiden, ist Wellpappe als Unterlage gut geeignet.
In unserer Septemberausgabe wurde bereits auf die Gründüngung als wichtige Maßnahme zur Bodenpflege hingewiesen. Unerwähnt blieb und nicht überall bekannt, ist die Wintererbse, die nicht nur ein wertvoller Gründünger, sondern auch ein leckeres Gartengemüse ist. Spezielle Erbsen-Sorten vertragen Temperaturen bis −15 °C, jedenfalls unter einer Schneedecke. Fehlt diese, dann lassen sich auch mit Gartenvlies starke Kahlfröste abwehren. Wenn Sie jetzt Wintererbsen aussäen, entwickeln sich noch vor dem Winter optimale Keimlinge von 5 bis 10 cm Länge, die die Kälte gut überstehen und dann ab Ende Mai erntereife Schoten bilden. Achten Sie auf tierische Konkurrenz, denn zartes Grün ist besonders im Winter bei allerlei Vierbeinern und Vögeln beliebt.
Das steht auch noch an
Wenn der Rhabarber nach etlichen ertragreichen Jahren anfängt zu kümmern, wird es Zeit, einen neuen Standort zu suchen. Warten Sie bis die Blätter vergilbt sind. Dann legen Sie den Wurzelstock mit dem Spaten frei, teilen ihn in handliche Stücke und pflanzen diese in ein anderes, nährstoffreiches Beet wieder ein. Bedenken Sie, dass Rhabarber viel Platz beansprucht, mindestens einen Quadratmeter.
Wenn Sie auf der Fensterbank im Winter Schnittlauch treiben möchten, dann sollten Sie in den nächsten Wochen eine kräftige Staude ausgraben, den Wurzelballen in mehrere Stücke teilen und in Blumentöpfe setzen. Bevor die Setzlinge nacheinander ins Warme geholt werden, bleiben sie mindestens bis zum ersten Frost draußen.
Nach dem Sommerstress erholt sich Petersilie im Herbst oft so gut, dass sich das Überwintern lohnt. Mit einem schützenden Gartenvlies überstehen sie den kalten Winter. Die nachwachsenden Blätter sind bis zur Blüte der Pflanze bedenkenlos verwertbar.
Für Winterkulturen im Gewächshaus und Frühbeet ist Licht das knappste Gut und für das Wachstum unentbehrlich. Damit den Pflanzen möglichst viel Helligkeit zu Gute kommt, sollte die Glas- oder Folieneindeckung noch einmal gereinigt werden.