Gartenberatung: Einfach Obst anbauen

Einleitung

September 2023 Obstanbau kann so einfach sein! Doch welches Obst ist für Gartenneulinge geeignet? Welche Sorten sind empfehlenswert bei Apfel, Johannisbeere und Co. und warum? Unsere Gartenberaterin Angela Rudolf klärt auf.

Anders als bei den meisten Gemüsekulturen, steht Obst als Dauerkultur über einen langen Zeitraum am gleichen Standort. Umso wichtiger ist es einen optimalen Platz für die Pflanzung von leckerem Obst zu finden.

Viele Obstarten wachsen am besten:

• auf leicht sauren bis neutralen Böden (pH-Wert 5,5 – 7)
• an einem sonnigen und luftdurchlässigen Platz
• in einem Boden ohne Staunässe

Wer sich an wärmeliebenderen Arten, wie Pfirsiche, Kiwis, Tafeltrauben und Feigen heranwagt, sollte in vielen Teilen Deutschlands einen Standort an einer geschützten und sonnenexponierten Wand wählen, um die Ausreifung der Früchte zu fördern.

Gesunder Gartenboden nach oben

Der Boden, auf dem das Obst wachsen und gedeihen soll, ist ein wichtiger Faktor für gute Erträge und gesunde Pflanzen. Um diese Böden dauerhaft zu pflegen und mit Nährstoffen zu versorgen, sind im Jahresverlauf unterschiedliche Maßnahmen zu empfehlen:

• Kompostgabe im Wurzelbereich im Frühjahr
• Mulchmaterial aufbringen (Grasschnitt, Stroh)
• Gründüngung aussäen
• oberflächliche Bodenbearbeitung mit Grubbern, Hacken oder Schuffeln (Sonderform einer Hacke, die durch horizontales Hin- und Herbewegen Unkraut entfernt)

Das richtige Pflanzenmaterial nach oben

Der Herbst gilt weiterhin als optimaler Pflanzzeitpunkt für viele Obstarten. Zu diesem Zeitpunkt stehen wurzelnackte Pflanzen, Container oder, bei größeren Obstbäumen, Ballenware zur Verfügung. Von Anfang an sollten Sie auf gesunde und arttypisch gewachsene Pflanzen achten. Die Pflanzgrube sollte ausreichend groß angelegt sein (rund 1,5-facher Durchmesser des Wurzelwerks), die Pflanzlochwände- und -sohle gut gelockert werden. Legen Sie einen angemessenen Gießrand an der Bodenoberfläche an, um für eine optimale Wasserdurchdringung zu sorgen.

Ein wichtiger Hinweis: Bei allen veredelten Obstbäumen muss die Veredelungsstelle beim Pflanzen deutlich ÜBER dem Boden liegen.

Beerenobst nach oben

Beginnen Sie als Gartenneuling mit pflegeleichten Obststräuchern. Die wichtigsten und besten Sorten für den Hausgarten sind:

• Johannisbeeren: ‘Rolan’, ‘Rovada’
• Heidelbeeren: ‘Duke’, ‘Patriot’, ‘Elisabeth’
• Stachelbeeren: ‘Invicta’, ‘Remarka’, ‘Redeva’
• Kiwibeeren: ‘Issai’ – selbstfruchtend

Bei Himbeeren sollten aufgrund auftretender Probleme mit der Rutenkrankheit und des einfacheren Schnitts herbstragende Sorten (‘HimboTop’, ‘Polka’ oder ‘Sugana’) bevorzugt werden. Bei diesen Sorten erfolgt der bodennahe Rückschnitt der Ruten vor den ersten winterlichen Frösten.

Kernobst und Steinobst nach oben

Voraussetzung: Der Garten bietet genügend Platz. Hierbei sollten Sie die zu erwartende Endhöhe und -breite der Bäume unbedingt beachten. Für Hausgärten bieten sich oft Buschbäume oder Halbstämme an, bei denen das Obst leichter zu erreichen ist als beim klassischen Hochstamm.

Die wichtigsten und besten Sorten für den Hausgarten sind:

• Quitten: ‘Muskatnaja’, ‘Cydora Robusta’
• Äpfel: ‘Gerlinde’, ‘Santana’, ‘Topaz’ – alle schorftolerant!
• Zwetschgen: ‘Katinka’, ‘Haroma’
• Mirabellen: ‘Mirabelle von Nancy’, ‘Aprimira’

Aufgrund der Problematik mit Birnengitterrost und Kirschfruchtfliegen fehlen in dieser Aufzählung Birnen und Kirschen, damit Sie von Anfang an mit unkomplizierten Arten starten, Erfolg und viel Freude am eigenen Obst haben.