Grüne Tipps: Grüne Tipps: Ihr Garten im August

Einleitung

August 2024 Entdecken Sie wertvolle Tipps zur Pflege Ihres Zier-, Obst- und Gemüsegartens im August. Erfahren Sie, wie Sie Trockenblumen richtig ernten, Stauden teilen, Mehltau bekämpfen, Lavendel schneiden und vieles mehr. Schützen Sie Igel und pflegen Sie Ihre Gewächshauspflanzen effektiv. Lesen Sie jetzt unsere umfassende Gartenpflege-Anleitung.

Sonnenblumen verbreiten immer gute Laune, egal, wie unterschiedlich sie auch aussehen.

Unser Ziergarten nach oben

Trockenblumen halten im Winter Sommerträume wach. Derzeit ist die Auswahl groß. Geeignet sind Mannstreu-Arten und Kugeldisteln (Eryngium und Echinops), Sonnenflügel (Helipterum), Kugelamarant (Gomphrena globosa) und Strohblumen (Helichrysum bracteatum). Damit diese Blumen nach dem Trocknen auch lange halten, müssen sie gleich nach dem Öffnen der ersten Blüte geerntet werden. Anders verhält es sich mit Lavendel (Lavandula angustifolia), Schleierkraut (Gypsophila paniculata) und Strandflieder (Limonium), die erst voll aufgeblüht geschnitten werden. Auch die Lampionblume (Physalis alkekengi var. franchetii) ist erst schnittreif, wenn alle Lampions ausgefärbt sind.

Für den Wintervorrat an Würz- und Heilkräutern ist in den nächsten Wochen ebenfalls die beste Sammelzeit, denn sie stecken jetzt voller Inhaltsstoffe. Wählen Sie für das Ernten sonnige Tage und hängen Sie die Blumen und Kräuter, zu kleinen Sträußen gebunden, kopfüber an einem schattigen sowie luftigen Ort zum Trocknen auf.

Wenn die Sommerhitze nachlässt können Sie mit dem Teilen und Umpflanzen von Stauden, deren Blütezeit bereits beendet ist, beginnen.

Stauden werden manchmal von einem sich rasch ausbreitenden, mehlartigen Belag überzogen. Das ist der eindeutige Hinweis auf Mehltau, eine Pilzinfektion. In warmen, trockenen Sommern ist der Echte Mehltau und bei anhaltender Nässe der Falsche Mehltau recht häufig. Die Infektion ist zwar ärgerlich, aber nach einem kräftigen Rückschnitt bleibt den Stauden meistens genügend Zeit für einen zweiten und dann gesunden Durchtrieb. Auf chemischen Pflanzenschutz kann also verzichtet werden.

Wenn die Blüten des Lavendels verwelkt sind, wird es Zeit für den jährlichen Formschnitt. Bleibt der Lavendel ungeschnitten, dann wächst er in die Höhe, verholzt im unteren Bereich zu stark, wird kahl und unansehnlich. Frische grüne Triebe entstehen nur in krautigen, nicht in verholzten Pflanzenteilen.

An vielen Sommerblumen (Bechermalve, Edelwicke, Mohn, Ringelblume, Stockrose u. a.) reifen derzeit Samen, die für die Aussaat im nächsten Frühjahr gesammelt, getrocknet, gereinigt und in Papiertütchen aufbewahrt werden können.

Für herbstblühende Zwiebelblumen wie Herbstzeitlose (Colchicum), Safran und andere spät blühende Krokusse, beginnt ab Mitte August die Pflanzzeit.

Igelmütter bringen ihre Kinder im August zur Welt. Deshalb ist gerade jetzt unsere Fürsorge gefragt und nicht erst im Spätherbst, wenn die putzigen Gartenmitbewohner ein Winterquartier suchen. Der Anspruch der Tiere ist gering. Als Nisthöhle zur Aufzucht der Jungen genügt ein Haufen aus Laub und Zweigen in einer ruhigen und verwilderten Ecke des Gartens.

Der Bestand der Igel nimmt bedrohlich ab, weil ihr natürlicher Lebensraum in der aufgeräumten Agrarlandschaft immer weiter schmilzt. Diese Wildtiere sind notgedrungen auf der Suche nach neuem Lebensraum und kommen zu uns in die Siedlungsgebiete, Gärten und Parks.

Die samtigen Blüten der Garten-Zinnien leuchten von Weiß, Gelb über Orange, Rosa und Rot bis Violett.
Die Herbst-Anemone – eine nahrhafte Futterquelle

Unser Obstgarten nach oben

Das Obstangebot ist derzeit breit aufgestellt. Je nach Sorte reifen Äpfel und Birnen, Pfirsiche, Pflaumen und Mirabellen sowie die Schwarze Apfelbeere (Aronia) und Kornelkirschen. Auch das Beerenobst bietet noch Auswahl: Herbsthimbeeren, Brom-, Heidel- und Preiselbeeren.

In den heißen Sommermonaten leiden auch Früchte unter Sonnenbrand. Zu erkennen ist er an runden braunen oder dunklen Flecken auf der Fruchtschale. Diese Früchte taugen noch für den schnellen Verbrauch, aber nicht mehr zum Lagern.

Legen Sie die Baumschere nicht allzu weit weg, denn sie kann im August zu einem oft genutzten Werkzeug werden. Die etwa handlangen Jungtriebe bei Spalierobst werden auf zwei bis drei Blätter eingekürzt, damit daraus die erwünschten kurzen Fruchttriebe entstehen. Der Zuwachs an den Gerüst- oder Spalierästen bleibt ungeschnitten und wird, bevor er verholzt, waagerecht bzw. senkrecht an das Spaliergerüst angeheftet.

Für einen guten Ertrag bei Weinreben genügt eine Traube, in Ausnahmefällen können es auch zwei je Rute sein. Damit die Trauben auch in der Sonne reifen, sollten Sie außerdem zwei bis drei Laubblätter in ihrer unmittelbarer Nachbarschaft entfernen. Kappen Sie auch die Ruten etwa 50 cm hinter der letzten Traube, damit das Längenwachstum zum Stillstand kommt.

Die beste Zeit für einen Pflegeschnitt an Steinobstbäumen ist gleich im Anschluss an die Ernte. Die Schnittwunden verheilen dann gut, weil die Bäume noch belaubt und aktiv sind. Walnussbäume werden nur selten geschnitten. Wenn es dennoch erforderlich ist, dann vertragen sie den Eingriff jetzt am besten, weil ihre Neigung zum „Bluten“ derzeit gering ist.

Bäume wachsen nicht in den Himmel, aber manchmal schießen Obstbäume doch zu sehr in die Höhe. Sie können sie jetzt kappen und die Kronen um zwei bis drei Meter einkürzen.

Johannisbeersträucher schneiden Sie direkt nach der Ernte, damit die heranwachsenden Triebe Platz und Licht für eine gesunde Entwicklung bekommen. Entfernen Sie vor allem die an der dunklen Rinde zu erkennenden alten Triebe und lassen Sie dieselbe Anzahl an kräftigen Jungtriebe stehen. Überzählige Jungtriebe sowie die tiefhängenden Zweige kommen weg. Schneiden Sie so tief wie möglich, am besten direkt über dem Boden.

Rote Johannisbeeren bringen an den bis zu fünf Jahre alten Trieben gute Erträge, während Schwarze Johannisbeeren an den ein- bis zweijährigen Trieben besonders ertragreich sind. Durch einen schärferen Rückschnitt der Schwarzen Johannisbeeren wird die Bildung neuer Triebe gefördert und letztlich auch die Fruchtbildung.

Stachelbeersträucher werden wie Johannisbeeren geschnitten. Lichten Sie wegen ihrer Dornen (meistens Stacheln genannt) großzügig aus, um die Verletzungsgefahr zu reduzieren. Mit dem regelmäßigen Rückschnitt verbessern Sie auch die Fruchtqualität, denn Stachelbeeren tragen an den ein- bis zweijährigen Trieben die schönsten Früchte.

Zur Vorbeugung gegen die Himbeerrutenkrankheit sollten die abgetragenen Ruten der Sommerhimbeeren gleich nach der Ernte bodennah abgeschnitten und mit dem Biomüll entfernt werden.

Unser Gemüsegarten nach oben

Feuchtes Laub macht Tomatenpflanzen krank. Gewächshaus-Tomaten müssen jetzt viel belüftet werden, damit die Pflanzen schnell abtrocknen.

Das Spektrum an Gemüse-Aussaaten ist noch erstaunlich groß. Für Chinakohl wird es in den ersten Augusttagen Zeit. Säen Sie ihn direkt ins Beet und vereinzeln ihn später auf 30 cm Abstand. So gedeiht Chinakohl oft besser, als wenn Sie vorgezogene Setzlinge pflanzen. Das liegt wohl daran, dass den Sämlingen der Pflanzschock erspart bleibt. Dieselben Kulturansprüche hat der Chinesische Senfkohl oder Pak Choi. Er ist ebenfalls vielseitig in der Küche verwendbar und lecker im Geschmack.

Mit dem Säen von Frühlingszwiebeln haben Sie bis Mitte des Monats Zeit. Frühlingszwiebeln liefern im Frühling das erste Grün und im Frühsommer mild schmeckende Zwiebeln. Sinnvoll ist der Anbau als Mischkultur mit Feldsalat.

Für Rote Bete ist es recht spät. Die Rüben werden nicht die gewohnte Größe erreichen, aber trotzdem lecker schmecken. Auch die Samen von Radieschen können noch in die Erde. Wählen Sie frühe Sorten, die schnellwüchsig sind und schützen Sie die Sämlinge mit einem Insektenschutznetz vor den gefräßigen Larven der Gemüsefliegen. Bis Mitte August sollten auch Herbstrüben, Pflück- und Romanasalat, sowie winterfeste Sorten von Mangold und Spinat ausgesät werden. Den Spinat können Sie das erste Mal Ende September und dann mehrmals bis zum Frühjahr ernten.

Bis Ende August müssen die Samen des Rettichs in die Erde. Mit Feldsalat können Sie sich auch den September über Zeit lassen.

Petersiliensaat geht manchmal schlecht auf. Halten Sie unbedingt einen Fruchtwechsel ein und säen Sie nicht im Frühjahr, sondern im Juli oder August aus, wenn der Boden warm ist.

Für Grünkohl ist Anfang August der letzte Pflanztermin. Etwas später können noch Chinakohl, Kopf-, Eisberg- und Romanasalat, Kohlrabi, Radicchio, Winterendivien und Winterwirsing gesetzt werden.

Die Kartoffelernte kann bereits beginnen, wenn das Laub noch grün ist. Allerdings verzichten Sie dann auf einen Teil des Zuwachses, denn die Knollen würden an Gewicht noch zunehmen. Für Lagerkartoffeln beginnt die optimale Erntezeit zwei bis drei Wochen, nachdem das gesunde Laub gelb geworden ist. Dann sind die Kartoffelschalen ausgehärtet und für die Lagerung bereit. Ist aber das Kartoffellaub wegen der Kartoffelfäule abgestorben, dann sollten Sie sofort mit der Ernte beginnen.

Mit einer Grabegabel und großer Vorsicht lassen sich die Knollen einigermaßen verletzungsfrei ausbuddeln. Fürs Lagern sind nur unversehrte und gesunde Kartoffeln geeignet.

Im Gewächshaus werden Tomaten und Salatgurken eintriebig, meist an Schnüren aufgebunden, kultiviert. An beiden Gemüsearten entstehen in den Blattachseln Seitentriebe. Bei der Salatgurke wird der Seitentrieb ein oder zwei Blätter über dem ersten Fruchtansatz abgeschnitten. Bei großfrüchtigen Sorten sind vier Gurken je Pflanze genug. Die männlichen Blüten (ohne Fruchtansatz) werden ebenfalls entfernt. An den Tomaten werden alle Seitentriebe, die sich laufend neu bilden, ausgebrochen. Mit bis zu sechs Fruchtständen ist je Pflanze zu rechnen. Entfernen Sie alle kranken Blätter, zur besseren Luftzirkulation die Laubblätter unterhalb des ersten Fruchtstandes, sowie die neuen Blütenstände ab Anfang September.

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