Grüne Tipps: Ihr Garten im Dezember: Das ist zu tun

Einleitung

Dezember 2024 Gegenwärtig ist in unseren Gärten wenig zu tun, aber wer möchte, findet immer eine sinnvolle Beschäftigung. Jetzt ist die Zeit günstig für einen starken Rückschnitt von Laubholzhecken und Ziergehölzen. Stöbern Sie mal durch Ihren Garten, hier und da macht das Stützen oder Zusammenbinden von schneebruchgefährdeten Gehölzen Sinn. Was sonst noch getan werden kann, lesen Sie hier.

Im Advent beginnt die Glanzzeit der Christ- oder Schneerose (Helleborus niger).

Unser Ziergarten nach oben

Im Advent beginnt die Glanzzeit der Christ- oder Schneerosen (Helleborus niger). Mit ihren reinweißen, manchmal auch rot überhauchten, großen Blüten sind sie unübersehbar. In eine hübsche Schale gepflanzt und vor die Haustür gestellt, vermitteln Schneerosen ein stimmungsvolles Willkommen.

Christrosen sind keine geeigneten Zimmerpflanzen. Sie brauchen das Winterwetter und sind deshalb am besten draußen aufgehoben. Im Frühjahr ist die passende Zeit, um sie ins Beet an einen halbschattigen Ort zu pflanzen. Der Boden sollte kalk- und humusreich, vor allem aber wasserdurchlässig sein.

Nutzen Sie die Wintersonne und verbringen Sie so viel Zeit wie möglich im Garten, denn Licht ist wichtig für unser Wohlbefinden. Die Arbeit im Garten hält uns dabei warm.

Hohen körperlichen Einsatz erfordert das Schneiden von zu groß gewordenen Laubholz-Hecken. Sie vertragen jetzt einen starken Rückschnitt in Höhe und Breite. Wenn es erforderlich ist, sogar radikal bis dicht an den Stamm heran.

Nicht nur Hecken, auch sommergrüne Ziersträucher erhalten durch einen kräftigen Rückschnitt ihr jugendliches Aussehen und die Freude am reichhaltigen Blühen zurück.

Beikräuter wachsen und vermehren sich sogar im Winter. Werden sie jetzt gejätet, braucht das Unkraut viel Zeit um nachzuwachsen. Das verschafft uns dann eine verdiente Ruhepause. Auch Wurzelunkräuter wie Giersch oder Quecke lassen sich im Winter, solange der Boden nicht gefroren ist, einigermaßen gut ausstechen. Das ist vor allem im Staudenbeet der Fall, weil sich die Pflanzen in ihren Wurzelstock zurückgezogen haben und dadurch zwischen ihnen Platz freigeworden ist.

Jetzt gießen?

Für bestimmte Pflanzen sollten Sie, wenn der Frost eine Pause einlegt, zur Gießkanne greifen. Nadelgehölze und alle anderen immergrünen Pflanzen drohen zu vertrocknen, da sie auch im Winter Wasser verdunsten, aber im gefrorenen Boden keinen Nachschub aufnehmen können. Besonders gefährdet sind jüngere Pflanzen, die noch nicht tief eingewurzelt sind.

Nasser Schnee ist schwer. Rechtzeitiges Zusammenbinden bruchgefährdeter Gehölze, hilft Astbrüche zu vermeiden. Wegen ihres spröden Holzes ist zum Beispiel die Strauch-Pfingstrose (Paeonia suffruticosa) stark gefährdet. Auch wintergrüne Formgehölze, etwa in Kugel- oder Säulenform, sollten zusammengebunden werden, damit sie ihre Form bewahren und die Zweige nicht dauerhaft auseinander gebogen werden.

Zeit zum Aufräumen

Die Stechpalme (Ilex aquifolium) symbolisiert Frieden und guten Willen.

Im Laufe der Jahre sammeln sich Blumentöpfe, Anzuchtgefäße und Pflanzschalen in verschiedenen Größen sowie aus unterschiedlichen Materialien an. Da schafft ein Aussortieren Übersicht und Platz. Wenn Sie außerdem die aufzubewahrenden Gefäße reinigen, sparen Sie im Frühjahr, wenn es viel zu tun gibt, kostbare Zeit. Zum Reinigen genügen Wasser und eine Bürste zum Schrubben.

Machen Sie Pflanzkübel mit abgestorbenen Gewächsen wieder fit für eine neue Gartensaison. Die Pflanzenreste können auf dem Komposthaufen, die ausgeleerte Erde auf einem unbestellten Beet verteilt werden.

Kontrollieren Sie die vorrätigen Saattüten auf ihr Alter. Überfälliges Saatgut wird aussortiert und eine Einkaufsliste für das Fehlende angelegt. Vergessen Sie nicht das selbst gesammelte Saatgut. Nachdem Sie es getrocknet, gereinigt und in beschriftete Papiertüten abgefüllt haben, kommt es zu dem übrigen Vorrat. Praktisch ist das Ordnen der Tüten nach Aussaatzeiten.

Die Vorräte an Flüssigdüngern und Pflanzenschutzmitteln müssen frostfrei und in der Originalverpackung aufbewahrt werden. Auch hier lohnt ein Blick auf das Haltbarkeitsdatum.

Wenn Sie schon einmal dabei sind, können Sie auch die Gartengeräte auf ihre Funktionsfähigkeit prüfen und gegebenenfalls mit der Instandsetzung beginnen.

Unser Obstgarten nach oben

Besonders bei Steinobstbäumen erlebt das Weißeln der Stämme eine Renaissance. Der weiße Farbanstrich schützt den dunklen Stamm bei Frostwetter und gleichzeitigem Sonnenschein vor Überhitzung. Dadurch wird die Entstehung von Frostrissen in der Rinde weitgehend verhindert. Nicht nur die sichtbaren, auch die sehr feinen Risse sind gefährlich, weil durch sie Krankheitserreger eindringen können. Der Schutzanstrich wird zwei Winter lang halten, wenn Sie bei trockenem Wetter eine gute Stammanstrichpaste verwenden.

Die nächste Obstsaison scheint noch weit entfernt zu sein. Dennoch sollten Sie frühzeitig mit vorbeugenden Pflanzenschutzmaßnahmen zur Einschränkung von Pilzkrankheiten beginnen:

Der feuchte Sommer hat in vielen Landstrichen zu einem hohen Befall mit Apfel- und Birnenschorf geführt. Dieser Pilz überwintert auf dem Falllaub. Um eine erneute Infektion zu verhindern, muss das Laub noch vor dem Austreiben der Knospen verschwinden. Apfel- und Birnenschorf entwickeln sich kurz nach der Blüte und bilden runde Flecken auf Blättern und Früchten. Die Flecken verlaufen ineinander, verschorfen und führen im Laufe des Sommers zu mehr oder weniger großen Rissen in der Fruchtschale.

Die tief ins Holz greifenden Geschwulste des Obstbaumkrebses sind gut zu erkennen und müssen restlos entfernt werden. An dicken Ästen oder am Baumstamm ist das Ausfräsen der befallenen Stelle einen Versuch wert. Viel schwerer ist der Beginn dieser Pilzinfektion zu erkennen, wenn die Rinde an einem Trieb einsinkt, sich dabei rot bis dunkelbraun verfärbt und später der Ast oder Zweig an dieser Stelle abstirbt. Schneiden Sie diesen Trieb bis 30 cm weit in den gesunden Teil zurück.

Apfelmehltau überwintert in den Blatt- und Blütenknospen. Ein Befall ist im Winter durch abstehende und gespreizte Knospenschuppen erkennbar. Deutlich sichtbarer wird die Krankheit im Frühjahr, wenn die austreibenden Triebspitzen und Blätter weiß gepudert sind. Zur Bekämpfung ist ein ganzjähriger, konsequenter Rückschnitt befallener Triebe erforderlich.

Auf einigen, meist alten Obstbäumen, wachsen Pilze, auch Schwämme genannt. Das Herausschneiden dieser Fruchtkörper wird den Baum nicht retten, denn das Myzel des Baumpilzes hat das Holz bereits besiedelt. Es bleibt der Trost, dass der Zersetzungsprozess nur langsam voranschreitet. Befallene Bäume leben oft noch jahrelang und tragen auch weiterhin Früchte. Vorsicht ist allerdings geboten, da morsche Bäume durch abbrechende Äste zur Gefahr werden können.

Im Gegensatz zu den Baumpilzen schädigen die auf der Baumrinde lebenden grauen, manchmal auch roten oder gelben Flechten nicht. Sie sind keine Schmarotzer und auch nicht Symptom einer Krankheit.

Wilde Karde (Dipsacus fullonum): Abgestorbene Blütenstände müssen nicht vorzeitig abgeschnitten werden.
Bleiben lange schön: die Fruchthüllen der Lampionblume (Physalis alkekengi var. franchetii)

Unser Gemüsegarten nach oben

Jetzt noch aussäen? Ja, beispielsweise die Kerbelrübe (Chaerophyllum bulbosum). Sie ist ein heimisches, fast vergessenes Wurzelgemüse mit einem kräftigen Geschmack nach Maronen, den sie erst durchs Kochen entfaltet.

Die Samen der Kerbelrübe keimen erst, wenn sie für einige Wochen Kälte und Feuchtigkeit ausgesetzt waren. Daher die ungewöhnliche Aussaatzeit zwischen Oktober und Januar. Nach dem Keimen im Frühjahr werden die Sämlinge auf 3 bis 5 cm Abstand und später entsprechend ihres Rübenwachstums vereinzelt. Der Pflegeaufwand ähnelt dem der Möhre, ebenso wie der relativ hohe Wasserbedarf in der Wachstumsphase. Geerntet wird ab Juli.

Eine weitere Möglichkeit bietet das erdenlose Heranziehen von Gemüsesprossen bei Zimmertemperatur. Einfach und sicher gelingt die Anzucht, wenn Sie die Samen von Gemüsesprossen in spezielle Keimschalen aussäen und ein- bis zweimal täglich mit Wasser übergießen. Nach wenigen Tagen beginnt die Ernte.

Klassisches Wintergemüse sind Grün-, Palm- und Rosenkohl. Auch wenn diese Gemüsearten Kälte vertragen, können sie doch bei fehlender Schneedecke durch Frost und eisigen Wind Trockenschäden erleiden. Entsprechendes gilt auch für Endivien, Feldsalat, Porree, Radicchio und Winterportulak (Claytonia perfoliata). Sollten Sie als Schutz Gartenvlies verwenden, ist aufmerksames Beobachten geboten, denn bei hoher Luftfeuchtigkeit können sich Pilzinfektionen unter der Abdeckung ausbreiten.

Wenn Sie gefrorenes Blattgemüse ernten, sind Druckstellen durchs Anfassen nicht zu vermeiden. Während des Auftauens werden diese Stellen matschig. Bei zügiger Verarbeitung ist das kein Problem (allerdings bei der Lagerung). Wurzelgemüse wie Haferwurzel, Meerrettich, Schwarzwurzel, Teltower Rübchen, Topinambur und Pastinake können im Beet überwintern.

Am Ende des Gartenjahres schleichen sich Fragen nach dem zukünftigen Geschehen ein, beispielsweise: Bleiben wir von Wetterkapriolen verschont? Fressen die Nacktschnecken auch im nächsten Jahr die Beete leer? Oder, mit welcher Pflanzenkrankheit haben wir es zukünftig zu tun? Dieser Ungewissheit können wir, jedenfalls in einem vielfältig gestalteten Garten, gelassen entgegensehen. Die Natur hatte bisher für viele Probleme im Garten eine heilende Lösung parat.

Was in diesem Jahr in unseren Gärten los war, lesen Sie hier: Rückblick: Das Gartenjahr 2024.

Immer gut informiert: unsere Newsletter nach oben

Abonnieren Sie die Newsletter des Verbands Wohneigentum und bleiben Sie so auf dem Laufenden. Die Newsletter sind kostenfrei und können jederzeit abbestellt werden.

Der Verbands-Newsletter: Lesen Sie einmal monatlich alle wichtigen Nachrichten rund ums Wohneigentum kompakt zusammengefasst:
www.verband-wohneigentum.de/bv/on230501

Der Verbands-Garten-Newsletter: Tipps zum naturnahen Gärtnern der Gartenberatung erhalten Sie immer zu Beginn des neuen Monats:
www.gartenberatung.de/on233624

  • Grüne Tipps: Ihr Garten im November