Grüne Tipps: Gartentipps im Juni
Einleitung
Juni 2024 Die langen, hellen Tage treiben das Wachstum der Pflanzen rasant voran. In keinem anderen Monat verändert sich der Garten so schnell wie im Juni. Für uns Gärtnerinnen und Gärtner stehen überwiegend Pflegearbeiten und hoffentlich auch viele sonnige Mußestunden an.
Unser Ziergarten nach oben
Die Schere wird im Ziergarten zum wichtigsten Werkzeug. Schneiden Sie laufend das Verblühte ab. Dadurch lassen sich viele Pflanzen zu einer reichhaltigen Nachblüte anregen, beispielsweise Stauden, Kübel- und Terrassenpflanzen und mehrmals blühende Rosen. Setzen Sie die Schere bei den Rosen nicht zu tief an. Die optimale Stelle ist kurz über dem ersten vollständig ausgebildetem Laubblatt.
Nach der Blüte können Sie Frauenmantel (Alchemilla mollis), Garten-Katzenminze (Nepeta × faassenii), Garten-Salbei (Salvia nemorosa) und Storchschnabel (Geranium) rigoros, bis auf 5 cm über dem Boden, abschneiden. Die Stauden werden dadurch zu einem erneuten Austrieb und einem zweiten Flor angeregt.
Für die Anzucht von Sommerblumen ist es (fast) zu spät. Ausgenommen sind diejenigen mit einer kurzen Entwicklungszeit. Von der Aussaat im Juni bis zur Blüte im Sommer schaffen es z. B. Bechermalven (Lavatera trimestris), Jungfer im Grünen (Nigella damascena), Kapuzinerkresse (Tropaeolum-Hybriden), Ringelblumen (Calendula officinalis) und Sonnenblumen (Helianthus annuus). Auch jetzt in die Erde gesteckte Gladiolen-Knollen werden noch blühen.
Weitere Pflegearbeiten
Der Zierrasen wird durch häufiges Mähen dichter. Die optimale Schnitthöhe beträgt 4 bis 5 cm, bei anhaltender Trockenheit 6 cm. Sollte der Rasen doch einmal zu lang geworden sein, dann müssen Sie ihn in mehreren Etappen, jeweils um die halbe Länge, kürzen.
Eine Blumenwiese wird etwa zweimal im Jahr gemäht. Die erste Mahd ist fällig, wenn die Margeriten verblüht sind. Lassen Sie das Mähgut wenige Tage lang liegen, damit die Samen herausfallen können.
Warten Sie bei den Zwiebelblumen mit dem Abschneiden der Laubblätter, bis diese vollständig abgestorben sind. Erst dann haben die Pflanzen alle Nährstoffe aus den Blättern in die Zwiebeln eingelagert.
Wenn die Jungvögel ihr Nest verlassen haben, können Sie nach dem „Johannistrieb“ Ende des Monats Laubholz-Hecken und andere Formgehölze schneiden.
Stützhilfen an hohen Stauden sind beinahe unsichtbar, wenn diese frühzeitig gesetzt werden und die Pflanzen in die Stützen hineinwachsen.
Unser Obstgarten nach oben
Der Fruchtansatz bei Obstbäumen variiert von Jahr zu Jahr. Damit Apfel- und Birnbäume nicht zu viele Früchte ernähren müssen, sollte je Fruchtbüschel nur die größte und schönste Frucht stehen bleiben. Die übrigen Früchte werden entweder mit der Schere abgeschnitten oder mit dem Fingernagel abgeknipst. Durch das „Ausdünnen“ können Sie im Herbst sowohl qualitativ hochwertige als auch große und lecker schmeckende Früchte ernten. Aber damit nicht genug: Wenn Sie noch vor dem 10. Juni ausdünnen, beeinflussen Sie den Hormonhaushalt des Baumes und stellen die Weichen für eine ausgewogene Anzahl an Blüten im kommenden Jahr.
Die Anzahl der Früchte, die ein Baum tragen sollte, hängt auch von seinem Alter ab. Für Spindelbäume (klein bleibende, schwach wachsende Obstbäume) sind bei Apfel und Birne im ersten Standjahr zwei Früchte genug. Im dritten Jahr dürfen es schon 50 und im fünften Jahr 100 bis 120 Früchte sein.
Den Weinreben können wir derzeit beim Wachsen zusehen. Neue Triebe entwickeln sich rasant und bilden ein dichtes Gewirr. Um den Befall von Echtem und Falschem Mehltau vorzubeugen, ist eine gute Durchlüftung und damit ein schnelles Abtrocknen des Rebstocks bei Nässe erforderlich. Schaffen Sie deshalb Ordnung: Geiztriebe, die sich in den Blattachseln der Tragruten gebildet haben, sind überflüssig und werden ausgebrochen. Kürzen Sie auch die Tragruten nach sechs bis zehn Laubblättern hinter der letzten Traube ein.
Etwa im August, wenn sich die Beeren verfärben, sollten zur Vorbeugung gegen Grauschimmel und zur Förderung der Beerenreife einzelne Blätter in Traubennähe entfernt werden.
Erdbeeren sind die ersten Früchte, die im Garten reifen. Da ist die Verlockung groß, schon einmal vorzeitig zu kosten. Allerdings gehören Erdbeeren zu den Früchten, die das volle Aroma erst im Endstadium der Reife entwickeln. Erst dann sollten sie gepflückt werden. Neben den Erdbeeren zählen auch Brombeeren, Himbeeren, Kirschen und Weinbeeren zu den Obstarten, die nach dem Pflücken nicht nachreifen und deshalb nur wenige Tage im Kühlschrank aufbewahrt werden können.
Anders verhält es sich mit Äpfeln, Aprikosen, Birnen, Heidelbeeren, Pfirsichen und Pflaumen, die nach dem Pflücken nachreifen können und an Geschmack gewinnen.
Auch an Obstgehölzen vermehren sich Blattläuse explosionsartig. Die sichtbaren Folgen sind verkrüppelte Blätter und Triebspitzen. Ein starker Befall kann sowohl an Obstbäumen als auch Beerensträuchern zum Ausfall des diesjährigen Zuwachses führen. Außerdem sind Blattläuse Überträger von gefährlichen Virosen. Vorbeugend gegen einen Befall helfen zwei Dinge: das Fördern von Nützlingen und ein grundsätzlich sparsamer Gebrauch stickstoffhaltiger Düngemittel. Achtung, auch organische Dünger können viel Stickstoff enthalten. Besser geeignet sind spezielle Beeren- und Obstbaum-Dünger.
Zur Bekämpfung der Blattläuse haben Sie mehrere Möglichkeiten: Zu Beginn des Befalls kann das Zerdrücken der Läuse mit der Hand oder das Abspritzen mit einem starken Wasserstrahl genügen. Als Spritzmittel hat sich beispielsweise Seifenlauge bewährt. Dafür werden 20 bis 50 g Schmier- oder Kaliseife in fünf Liter heißem Wasser aufgelöst und abgekühlt verspritzt. Wenden Sie die Seifenlauge bei trockenem Wetter an, damit sie nicht durch Regen verdünnt wird. Ungünstig ist auch Sonnenschein, weil dann die Lauge nicht lange genug einwirken kann. Wiederholen Sie die Anwendung, bis keine neuen Läuse mehr auftreten.
Unser Gemüsegarten nach oben
Endlich können auch in kühlen Regionen Gurken, Kürbisse, Paprika, Tomaten, Zucchini und die noch empfindlicheren Melonen und Süßkartoffeln ins Freie gepflanzt werden. Und während die Pflanzzeit für Blumenkohl, Brokkoli, Kohlrabi und Rosenkohl mit dem Juni endet, beginnt sie für das Herbst- und Wintergemüse erst. Dazu zählen Grünkohl, Knollensellerie, Porree (Lauch) und alle Kopfkohl-Varianten wie Rot-, Weiß-, Spitzkohl und Wirsing.
Das meiste Gemüse ist längst ausgesät. Bei entsprechender Sortenwahl ist auch der Juni ein günstiger Monat für neue Aussaaten: Beispielsweise für Möhren, die bis November zu stattlichen Rüben heranwachsen werden. Zu den späten Gemüsearten zählt auch die Steck- oder Kohlrübe, deren Samen bis Mitte Juni in die Erde müssen. Von Vorteil ist ein später Satz Stangenbohnen, der Ende des Monats ausgesät wird. So umgehen Sie die für die Fruchtbildung heikle Sommerhitze und können im September auf eine reiche Ernte in hoher Qualität hoffen. Wegen ihres schnellen Wachstums lohnt auch die Aussaat von Asia-Salat, eine Mischung aus Senf- und Blattkohlarten, Salatrauke (Euruca sativa), Schnittsalat und Wilder Rauke (Rucola selvatica). Zu den „Schnellen“ gehört ebenfalls Pak Choi, auch Chinesischer Senfkohl genannt, der sowohl als Salat als auch gedünstet zubereitet werden kann.
Das steht auch noch an
An Stabtomaten ist eine Verzweigung unerwünscht, denn die Früchte sollen im Sonnenlicht baden können. Deshalb müssen alle Seiten- oder Geiztriebe, die sich immer wieder in den Blattachseln bilden, ausgebrochen werden.
Verzweigen sollen sich hingegen die kleineren Busch- oder Strauchtomaten, die meistens in Pflanzgefäßen gezogen werden. Hier besteht die Gefahr, dass die Zweige unter der Last der Früchte brechen. Die Lösung des Problems ist ein Stützring, wie auch bei Stauden genutzt, in den die junge Pflanze hineinwächst.
Um einen hohen Ertrag zu erzielen, ist beim Gemüsepaprika ebenfalls eine starke Verzweigung erwünscht. Deshalb wird die erste Blüte, die Königsblüte, entfernt.
Schnittlauch ist am ergiebigsten, wenn er häufig geerntet wird. Sollten sich die Blattröhrchen gelb verfärben, schneiden Sie den Schnittlauch kurz über dem Boden ab und beginnen mit Flüssigdünger und Wassergaben einen Neustart.
Richtig gießen: Um möglichst viel Wasser zu sparen, gilt es zuerst, den Wasserverlust durch Verdunstung zu reduzieren. Es bieten sich zwei Möglichkeiten an: Entweder bedecken Sie den Boden mit Mulchmaterial oder lockern ihn mehrfach mit einer Hacke auf. Dadurch werden die Kapillarkanäle unterbrochen und das Aufsteigen des Bodenwassers wird verringert.
Dennoch wird uns während der sommerlicher Hitze das Gießen nicht erspart bleiben. Besonders nicht bei dem jungen, im Wachstum befindlichen Gemüse. Aber auch Fruchtgemüse hat einen hohen Wasserbedarf.
Gießen Sie möglichst direkt auf die Erde, damit das Wasser schnell in den Boden einsickert. Die beste Zeit ist der kühle Morgen. Damit das Wasser auch die Wurzeln erreicht, sind 20 l/m² erforderlich. Bei normaler Sommertemperatur ist diese Menge für eine Woche ausreichend. Da das Versickern Zeit braucht ist es sinnvoll, die 20 l auf zwei bis drei Gießgänge in stündlichem Abstand zu verteilen. Mit dem Spaten können Sie hinterher kontrollieren, wie tief das Gießwasser tatsächlich eingesickert ist.
Effizient, aber auch mit einer Investition verbunden, ist das Bewässern über Tropfsysteme. Der Markt bietet verschiedene Fabrikate, die sich per Hand oder auch durch Bewässerungscomputer und Klimasensoren steuern lassen.