Küchengarten: Gemüse aus eigenem Anbau: Neuheiten 2018

Einleitung

Januar 2018 Gesunde Ernährung ist den meisten Menschen wichtig. ­Vegetarische oder vegane Küche liegt im Trend. Aber auch eine nachhaltige und biologische Gemüsekultur aus eigenem Anbau rückt stärker in den Fokus. Wir zeigen Ihnen ein paar interessante Neuheiten für die kommende Gartensaison.

Inhalt

Vitaminbombe: Chinakohl nach oben

Chinakohl ‘Scarvita’

Mit Chinakohl holen Sie sich ein Allround-Talent in die Küche: Er ist kalorienarm, reich an Vitamin C, und bringt die Abwehrkräfte Ihres Körpers richtig in Schwung.

'Scarvita' (von Kiepenkerl) ist ein neuer, purpurrot-blättriger Chinakohl mit lila Blattadern. Dieser Blickfang im Garten erreicht eine Erntegröße von 25–30 cm Länge. Die locker geschichteten, ovalen Köpfe sind innen etwas heller als außen und können nach der Ernte gut einige Tage kühl und trocken gelagert werden. Kleingeschnitten in Mischsalaten oder auf Rohkostplatten bringt er nicht nur optisch, sondern auch geschmacklich Pfiff in den Speiseplan. Besonders gut und ertragreich wächst dieser Chinakohl auf sandigen, durchlässigen Lehmböden. Er ist sehr empfindlich gegen Staunässe und Bodenverdichtungen.

Aussaat-Tipp

Als Kurztagpflanze liebt der Chinakohl den Herbst – im Sommer schießt er in Blüte. Säen Sie ihn daher erst ab Juni, spätestens aber bis Anfang August. Bei einer späteren Aussaat laufen Sie Gefahr, dass er nicht mehr ausreift. Direktes Aussäen in die Reihe und späteres Verziehen auf 25 cm Abstand ist besser als Verpflanzen. Chinakohl ist besonders empfindlich gegen Kohlhernie (verdickte Wurzeln, schlechtes Wachstum). Vorbeugend sollte Sie daher unbedingt auf einen hohen Kalkgehalt des Bodens achten (pH 6,5 und höher) und möglichst tolerante Sorten verwenden.

Eiweißreich: Kidney-Bohne nach oben

Buschbohne ’Canadian Wonder’

Jeder kennt sie, die rote Kidney-Bohne aus dem Chili con carne. Der Anbau dieser besonderen Buschbohne mit den weinroten Hülsenfrüchten ist genauso leicht, wie bei grünen Gartenbohnen. Die Hülsen werden ca. 14 cm lang und wachsen zahlreich an ca. 50 cm hohen Büschen. Verwendet werden die knallroten, nierenförmigen Bohnenkerne in den Hülsen. Sie gehören zu den Trockenkochbohnen. Im rohen Zustand sind Kidneybohnen – wie auch ihre Verwandten – ungenießbar.

'Canadian Wonder' (von ­Sperli) ist optisch und geschmacklich ein Highlight auf dem Teller. Aber auch bei wichtigen Inhaltsstoffen und Mineralien ist diese Bohne ganz vorne mit dabei. Ihr sehr hoher Eiweißanteil macht sie in der vegetarischen und veganen Küche zu einem beliebten Lebensmittel.

Aussaat-Tipp

Wie die meisten Hülsenfrüchte lieben Busch- und Stangenbohnen warme und luftige Bedingungen im Keimbett. Die Bodentemperatur sollte schon dauerhaft über 10 °C liegen, optimal sind 20–25 °C. Säen Sie Buschbohnen entweder fortlaufend in Reihen von 30–40 cm Abstand oder als Dibbel- oder Horstsaat, wobei jeweils 5–6 Körner im Abstand von 30–40 cm in Häufchen liegen. Die vielen Jungpflanzen stützen sich gegenseitig; so stehen die mit Bohnenhülsen voll hängenden Pflanzen besser und legen sich nicht so leicht um. Häufig gefährdet die Bohnenfliege die Keimung. Abhilfe schaffen Sie durch Abdecken der Beete in der Keimphase (denn nur die ist gefährdet) mit einem Kulturschutznetz. Oder Sie ziehen die Pflanzen im Gewächshaus bzw. an der Fensterbank in Töpfen vor.

Fürs Picknick: Reisetomate 'Voyage' nach oben

Tomate ’Voyage’

Lieben Sie Picknick? Oder sind Sie viel unterwegs und mögen zwischendurch gern etwas Frisches? Dann ist die rote, stark geriefte Bio-Reisetomate 'Voyage' (von Sperli) vielleicht etwas für Sie.

'Voyage' hat eine ungewöhnliche, einzigartige Form: Sie bildet viele, kleine, abgeschlossene Kammern an nur einer Tomatenfrucht. Diese tropfenförmigen, roten Kleinfrüchte lassen sich kinderleicht und ohne Kleckern voneinander trennen. Sie sind gut portionierbar und damit ideal für die Pausenbox oder als Reisesnack. Die Pflanzen sind wüchsig und zeichnen sich durch eine enorme Fruchtzahl aus. In Vorkultur kann die Tomate ab Februar bis April im Haus he­rangezogen werden. Die Tomaten-Jungpflanzen können dann ab Mitte Mai, nach den Frösten, ins Kleingewächshaus oder ins Freiland an einen geschützten, sonnigen Platz mit nährstoffreichem Boden oder Substrat gepflanzt werden. Erntereif sind sie von Juli bis Oktober.

Lange Ernte: Rhabarber 'Livingstone' nach oben

Rhabarber ’Livingstone‘

Kennen Sie die Gärtnerweisheit, dass Rhabarber nach dem 24. Juni, dem Johannistag, nicht mehr geerntet werden sollte? Rhabarber verlangsamt im Sommer sein Wachstum und bildet kaum noch neue Triebe aus. Außerdem enthalten die Pflanzen in der fortschreitenden Saison mehr und mehr Oxalsäure, wodurch die Stiele unangenehm schmecken.

Nicht so jedoch beim immertragenden Rhabarber 'Living­stone' (von Volmary). Diese Sorte hört im Sommer nicht auf zu wachsen. Bis zum Herbst bildet sie noch eine Vielzahl an leuchtend roten, mitteldicken Stielen, die laufend geerntet werden können. Sie haben einen feinen, etwas milderen Geschmack als die herkömmlichen Rhabarbersorten, denn 'Livingstone' enthält vergleichsweise wenig Oxalsäure. Im Herbst hat diese Sorte noch mal einen kräftigen Wachstumsschub und bildet besonders viele Stängel. So können Sie noch Vorräte für den Winter einfrieren. Beste Pflanzzeit ist von April bis Mai.

Malarbarspinat nach oben

Malarbarspinat

Malarbarspinat ist eine rotstielige, dekorative Kletterpflanze. Sie bringt fleischige Blätter hervor, die Sie sowohl gekocht als auch roh in Salaten essen können. Ihr Geschmack erinnert an junge Maiskolben. Die Ernte erfolgt ab Juli bis Mitte Oktober, wobei je nach Bedarf die handtellergroßen Blätter einzeln abgepflückt werden.

Malarbarspinat (von Bingenheimer Saatgut) ist robust im Wuchs, aber frostempfindlich und liebt Wärme. Die Pflanze ist daher nur für den Anbau in geschützten Lagen und im Gewächshaus geeignet. Da sie sehr stark klettert, benötigen Sie eine Rankhilfe. Die Aussaat erfolgt ab April unter Glas bei einer optimalen Keimtemperatur von 24 °C. Ab Mitte Mai können die Jungpflanzen dann rausgepflanzt werden.

Kartoffeln aus dem eigenen Garten nach oben

Die Kartoffel ist eine der beliebtesten Gemüsesorten in Deutschland. Sie spielt in unserer Ernährung eine große Rolle, denn sie liefert Energie, Ballaststoffe und Mineralien. Damit ist sie ein wichtiges Grundnahrungsmittel und aus keiner Küche wegzudenken. So umfangreich ihre Verwendungsmöglichkeiten, so zahlreich sind auch die Formen, Farben und Sorten der Kartoffel. Im eigenen Garten angebaut und geerntet, schmecken Kartoffeln gleich nochmal so gut. Probieren Sie es mal aus, es geht ganz einfach!

Kartoffel ‘Sarpo Una’

'Sarpo Una' (von ­Volmary) ist eine neue, tolerante Sorte. Sie verblüfft mit rosa Schale und reinweißem, aromatischem Fleisch.

Kartoffel ‘Vermillion’

'Vermillion' (von Kiepenkerl) ist ein echtes Highlight mit einer rotvioletten Schale und rotem Fruchtfleisch. Die frühe bis mittelfrühe, vorwiegend festkochende Sorte hat eine lang-ovale bis lange Form und überzeugt durch ihren aromatischen Geschmack.

  • Küchengarten: Apfelsorten für Allergiker
  • Küchengarten: Ein Beet für Naschbären