Küchengarten: Ein Beet für Naschbären

Einleitung

Januar 2018 Lust auf Blumen, Kräuter und Obst – aber nicht viel Platz im Garten? Wie wäre es mit allem in einem Beet? Die Expertin Anne Rosteck von der Staudengärtnerei Gräfin von Zeppelin hat sich dazu etwas Tolles einfallen lassen. Schauen Sie!

Beetplanung ist keine einfache Sache. Sie beginnt mit dem Standort: Ist er sonnig oder halbschattig? Ist der Boden lehmig, kalkhaltig, nährstoffreich, trocken oder feucht? Das schränkt die Wahl der Pflanzen schon etwas ein, denn jede Art hat ihre Vorlieben. Aus den verbliebenen Kandidaten sucht man sich dann die heraus, welche die gewünschten Farben, ­passende Wuchshöhen und Blütezeitpunkte haben.

Orientieren Sie sich an den Meistern! nach oben

Vielen macht die Kunst der Beetplanung umso mehr Spaß, je tiefer sie sich in das Thema hineindenken und je mehr Er­fahrung sie sammeln. Dabei hat es nichts Ehrenrühriges, den Meistern etwas „abzuschauen“. Malereistudenten tun schließlich nichts anderes, als ihre Vorbilder zu kopieren, um den Umgang mit den Materialien, Farben und Techniken zu begreifen. Das ist die Basis, um einen eigenen Stil zu entwickeln.

Die Fähigkeit, ein Gartenbeet zu planen, ist mit diesem Prozess vergleichbar. Was nicht heißen soll, dass Sie erst eine Lehre machen müssen, um ein attraktives Beet anzulegen! Es reicht, einen sonnigen Ort mit gut 5 m² Platz auszu­suchen, den Boden vorzubereiten, und alles, was an Pflanzen hierfür nötig ist, beim Profi zu bestellen und einzusetzen.

Augenschmaus und gaumenfreude nach oben

So, wie das Beet für Naschbären (s. o.). Hätten Sie gedacht, dass zwischen der üppigen Blumenpracht Erdbeeren Bild 1, Johannis- und Stachelbeeren, Herbst-Himbeeren und Säulenäpfel reifen? Außerdem ist hier immer etwas los: Die Blüte im Frühling beginnt mit Duftveilchen und führt über Edel-Pfingstrosen, Taglilien, Duftnessel, Sonnenbraut Bild 2, Roten Sonnenhut Bild 3 und weiteren Schätzen bis zur lila Herbst-Aster sowie purpurfarbenen Fetthenne. Und noch etwas: Von Kräutern, wie Oregano Bild 4 (auch Staudendost genannt), Schnittlauch und Thymian, können Sie öfter etwas für die Küche abzweigen. Obendrein bietet die Pflanzung Bienen, Hummeln und Faltern reichlich Nektar und Pollen an. Folglich tragen Sie etwas zum Artenschutz bei. Und dürfen sich zur Belohnung gelegentlich einen Strauß für die Vase schneiden! Ein wahres Meisterstück von einem Beet, finden Sie nicht auch?