Renovierung & Sanierung: Hitzeschutz: Das hilft an heißen Sommertagen

Einleitung

August 2024 Klettert das Thermometer auf 30 °C und mehr, ist es wichtig, dass die Räume nicht überhitzen. Wer Licht und Wärme aussperren möchte, setzt auf Sicht- und Sonnenschutz am Fenster. Plus: weitere Tipps, für ein angenehmes Wohnklima während einer Hitzewelle.

Grundsätzlich gilt: Idealerweise sollte die Hitze erst gar nicht in den Raum gelangen. Es ist empfehlenswert, den Sonnenschutz außen anzubringen, damit die Sonnenstrahlen erst gar nicht auf die Glasscheiben treffen und den Innenraum aufheizen. Ist das Verschatten von außen nicht möglich, helfen innen am Fenster angebrachte Rollos, Plissees oder Faltstores. Diese punkten mit einer leichten Montage. So wie sich der außenliegende Sonnenschutz auf die Architektur des Gebäudes abstimmen lässt, so gilt dies ähnlich für innenliegenden Sonnenschutz. Dank der großen Auswahl an Stoffen, Mustern und Farben fällt es leicht, das zur Einrichtung Passende zu finden. Vorhänge und Rollos machen einen Raum gemütlich und verändern ihn. Es ist wichtig, bei der Auswahl darauf zu achten, wie die Räume genutzt werden. Schlafzimmer sollen in der Regel vor allem dunkel, kühl und ruhig sein. In der Küche oder im Home-Office ist blendfreies Tageslicht gefragt, während es im Wohn- und Kinderzimmer oft zusätzlich um Sichtschutz geht. Was im Sommer vor Überhitzung schützt, verhindert ganzjährig, dass Nachbarn und Passanten unerwünschte Einblicke in die Privatsphäre bekommen.

Klassisch: Rollos nach oben

Ob schlicht in Grau oder mit bunten Mustern – klassische Rollos gibt es in vielen verschiedenen Farben, Mustern und Transparenzstufen. Rollos aus Polyester sind lichtdurchlässig und bieten einen leichten Sichtschutz – ganz im Gegenteil zu Verdunkelungsrollos. Hier verhindert eine farblich angepasste Spezialbeschichtung auf der Rückseite jeglichen Lichteinfall. Deshalb eignen sie sich besonders für das Schlafzimmer. Thermorollos sparen sogar Energie: Die aluminiumbeschichtete Rückseite reflektiert Licht und Wärme, vermindert den Wärmeverlust und sperrt das Licht aus. Rollos gibt es sowohl für normale, als auch für Dachfenster. Alle Modelle können entweder ohne Bohrung – mithilfe eines Klemm- oder Klebesets – am Fensterrahmen fixiert oder als Seitenzugrollo zum Bohren angebracht werden. Wenn Sie das Rollo im Fensterrahmen befestigen, bleibt rechts und links noch ein kleiner Lichtspalt. Ist es so noch nicht dunkel genug, helfen zusätzlich Verdunkelungsvorhänge als zweite Lage. Verdunkelungsrollos lassen sich auch oberhalb des Fensters platzieren, sodass der Stoff an den Seiten über den Rahmen hinausragt und die Fensterfläche komplett abdeckt. Die Produktpalette reicht vom klassischen Springrollo über das Seitenzugrollo, das Kettenzugrollo mit Endlos-Perlkette bis zum automatischen Antrieb. Elektrische Rollos lassen sich über eine Fernbedienung steuern oder mit dem Smart Home verbinden.

Blickfang und Blendschutz: Plissees nach oben

Plissees lassen sich jederzeit verstellen und je nach Bedarf komplett öffnen oder zuziehen. Diesen Sicht- und Sonnenschutz gibt es in kräftigen oder warmen Farben und in unterschiedlichen Stoffen. Man kann den Raum damit abdunkeln oder eine transparente Ausführung wählen. Einen guten Schutz gegen die sommerliche Wärme bieten Wabenplissees. Sie bestehen aus zwei Stoffbahnen, wodurch ihre wabenartige Struktur entsteht. Beim Verschieben der Unter- oder Oberschiene dehnen sich die Waben aus. Die Luftpolster, die durch die spezielle Struktur der Wabenplissees entstehen, liegen an der Innenseite der Fensterscheibe. Sie wirken wärmedämmend und sorgen so für ein angenehmes Raumklima im Sommer. Sowohl Dreiecks-, Trapezfenster oder andere ungewöhnliche Fensterformen lassen sich mit einem passenden Plissee ausstatten. Für das Bad oder die Küche gibt es auch wasserabweisende Modelle.

Wohnlich: Vorhänge nach oben

Extra dicht gewebte Vorhänge filtern einen Großteil der Sonnenstrahlen heraus und schützen vor fremden Einblicken. Verdunkelungsvorhänge aus beschichtetem Polyester schützen am effektivsten vor Hitze. Einige Hersteller fertigen ihre Vorhänge aus recyceltem Polyester, beispielsweise aus PET-Flaschen, her. Vorhänge unterscheiden sich durch die Art, wie man sie aufhängt: Schlaufen, Ösen oder Kräuselband für Gardinenstangen, Seilsysteme oder Vorhangschienen in verschiedenen stilistischen Varianten. Je nach gewünschtem Verdunklungsgrad lassen sich weitere Gardinen hinzufügen, sodass mehr Falten entstehen. Auch mit einer leichteren Gardine lassen sich Verdunklungsvorhänge zu einer mehrlagigen Lösung kombinieren. Als Alternative zum traditionellen Vorhang finden Flächenvorhänge immer mehr Liebhaber. Die in einem Schienensystem geführten Stoffbahnen lassen sich neben- oder hintereinander herschieben, sodass der Lichteinfall variiert.

Fein justierbar: Jalousien nach oben

Jalousien sorgen für einen modernen Look, der ins Esszimmer ebenso gut passt wie ins Wohnzimmer, Schlafzimmer oder in die Küche. Auch dieser Sicht- und Sonnenschutz dunkelt den Raum zuverlässig ab. Jalousien bestehen aus übereinander liegenden, horizontalen Lamellen aus Holz, Aluminium oder Kunststoff, die flexibel justiert werden können. Lichteinfall und Sichtschutz lassen sich nach Ihren Bedürfnissen anpassen. Eingebettete Schnüre zum Regulieren der Lamellenneigung sorgen für eine einfache Bedienung. In der Regel lassen sich die Räume mit Jalousien nicht komplett verdunkeln, da auch hier an den Rändern noch etwas Licht hindurch scheint.

Praktisch: Sonnenschutzfolien nach oben

Sonnenschutzfolien, die man innen oder außen auf die Glasscheibe kleben kann, wirken wie ein Spiegel: Die Sonnenstrahlen werden durch die metallbeschichtete Folie zurückgewiesen und gelangen somit nicht in den Raum. Hersteller empfehlen, die Folie außen auf das Fenster zu kleben. So kann sich das Fenster erst gar nicht aufheizen und die Wärme nicht ins Innere gelangen. Voraussetzung ist, dass man die außenliegenden Glasflächen für die Befestigung problemlos erreichen kann. Sollte die Sonnenschutzfolie außen keine Option sein, dann sind Innenfolien eine gute Alternative. Wichtig: Bei Dachfenstern dürfen Sonnenschutzfolien grundsätzlich nur auf der Außenseite aufgebracht werden. Bei der Anwendung auf der Innenseite besteht ein erhöhtes Glasbruchrisiko. Sonnenschutzfolien eignen sich vor allem dann, wenn man ein Ausbleichen von Tapeten, Teppichen und Mobiliar verhindern möchte. Auch im Home-Office kann eine Sonnenschutzfolie gut als Blendschutz dienen. Vor der Anschaffung sollte man aber bedenken, dass die Folien auch im Winter auf der Scheibe kleben bleiben. In der dunkleren Jahreszeit können die Folien als störend empfunden werden, da sie den Lichteinfall in die Innenräume verringern.

Shutters sorgen für Urlaubsflair nach oben

Shutters sind vor allem in den Mittelmeerländern am Fenster üblich, hierzulande sind sie noch nicht so verbreitet. Sie bestehen aus einem Rahmen mit horizontalen Lamellen, der am Fenster angebracht wird. Die Lamellen können in jede gewünschte Position gekippt oder die Paneele gänzlich aufgeklappt werden. Shutters können exakt auf die Größe des Fensters angepasst werden, sehen edel aus und bieten eine gute Verdunkelung (zu beziehen beispielsweise über jasnoshutters.de).

Passende Lösungen, je nach Himmelsrichtungen nach oben

Ob Sie einen Sonnenschutz für Innenfenster benötigen, ist nicht zuletzt von der Ausrichtung des Raumes und dem wechselnden Stand der Sonne abhängig.

• Sind die Fenster nach Osten ausgerichtet, scheint die Morgensonne in den Raum. Rollos oder Plissees aus halbdichten Materialien lassen ausreichend Licht herein, verhindern jedoch eine Blendung. Möchten Sie nicht von der Sonne geweckt werden, wählen Sie besser ein Rollo mit Verdunklungsfunktion.

• Gen Süden ausgerichtete Räumen können sich im Sommer extrem aufheizen: Hier eignen sich Jalousien, Verdunkelungsrollos, Shutters oder dicht gewebte Vorhänge gut, um die Sonne abzuschirmen.

• Ausrichtung nach Westen: Eine niedrig stehende Abendsonne kann auf Fernseh- oder Computerbildschirme unangenehm reflektieren. Abhilfe schaffen Sonnenschutzlösungen, mit denen sich das Licht flexibel regulieren lässt, beispielsweise Jalousien. Auch Sonnenschutzfolien verhindern eine zu starke Blendung.

• In nach Norden ausgerichteten Räumen fällt kaum Sonne hinein: Anstatt vor allem auf Funktionalität achten zu müssen, kann man hier einen innenliegenden Sonnenschutz wählen, der lichtdurchlässig ist und zur Einrichtung passt.

Ventilatoren und Luftzirkulation nach oben

Auch Ventilatoren helfen mit einer frischen Brise gegen die Hitze. Die zirkulierende Luft sorgt für eine gefühlte Kühlung durch die verstärkte Verdunstung der Feuchtigkeit auf der Haut. Steht noch eine Schüssel mit kaltem Wasser vor dem Ventilator, wird die Luft noch angenehm gekühlt. Ventilatoren gibt es schon ab etwa 30 Euro zu kaufen – ein mobiles Raumklimagerät kann dagegen zwischen 500 und 1.000 Euro kosten.

Zimmerpflanzen verbessern das Raumklima nach oben

Auch Zimmerpflanzen verbessern das Raumklima und sorgen am Fenster für zusätzliche Beschattung. Außerdem kühlen sie durch Verdunstung leicht die Umgebungsluft. Besonders gut eignen sich großblättrige Arten, wie Grünlilien, Zimmerfarne oder Efeutute. In Schlafzimmern machen sich vor allem Arten wie Bogenhanf und Aloe vera gut, da sie die Luft von Schadstoffen reinigen und auch nachts Sauerstoff produzieren. Aber: Die Pflanzen können zwar das Raumklima etwas verbessern, Ersetzen aber kein Lüften.

Unnötige Wärmequellen abschalten nach oben

Nicht nur die Sonne heizt Ihre Räume auf: Auch jedes laufende Elektrogerät gibt Wärme ab, sogar wenn es sich im Standby-Modus befindet. Das gilt für Fernseher oder Computer, Kühlschränke, Gefriertruhen oder Lampen. Schalten Sie deswegen immer alle Elektrogeräte aus, die Sie im Moment nicht benutzen. Außerdem spart man so Strom und erzeugt weniger CO₂.