Gartenschätze: Pflegeleichter Garten: Tipps und Tricks für eine entspannte Gartenpflege

Einleitung

September 2024 Entdecken Sie, wie Sie Ihren Garten pflegeleicht gestalten können – mit cleverer Planung, ergonomischen Geräten und Tipps für Gartenarbeit im Alter. So wird das Gärtnern zum Vergnügen!

Rasenkanten erleichtern das Mähen und eine dichte Bepflanzung unterdrückt Wildkräuter.
Ein Kniekissen oder ein Sitzhocker sorgen für mehr Komfort bei der Gartenarbeit.
Großformatige Bodenplatten lassen sich leicht reinigen.

Gärtnern hält fit und macht Spaß. Das finden auch knapp ein Drittel der vom Unternehmen Statista im Zusammenarbeit mit dem Institut für Demoskopie Allensbach im Jahre 2023 befragten Deutschen. Wie schon in den Umfragen der Jahre 2021 und 2022 ist die Gartenarbeit wieder einmal das beliebteste Hobby. Damit diese auch noch Vergnügen macht, wenn man mal nicht so viel Zeit hat oder im Alter die Beweglichkeit eingeschränkt ist, haben wir für Sie einige Tipps zusammengestellt.

Die Grundlage: eine clevere Planung nach oben

Großblättriger Rauling (Trachystemon orientalis) schützt vor Verdunstung und verhindert Wildwuchs. Die Folge: weniger Gießen und Unkrauthacken.

Der Garten ist unser privater, grüner Rückzugsraum. Viele erholen sich im Liegestuhl bei der Lektüre eines guten Buches, andere lieben es, mit Freunden und Familie auf der Rasenfläche zu spielen oder sich zum Grillen zu treffen. Jeder hat andere Vorlieben und so ist es auch beim Thema Gartenpflege. Manche lieben es Rasen, zu mähen, andere mögen diese Tätigkeit gar nicht und buddeln lieber in der Erde oder zupfen Unkraut. Richten Sie Ihren Garten einfach passend zu ihren eignen Ansprüchen ein. Einige Planungstricks helfen Ihnen jedoch, unnötige Arbeit zu vermeiden. Teilen Sie Ihren Garten zum Beispiel in intensiv und extensiv genutzte und zu pflegende Flächen ein. So dürfen das Terrassenbeet oder der Vorgarten gerne auch mehr Arbeit verursachen, dagegen können in der Kompostecke oder vor einer frei wachsenden Sichtschutzhecke durchaus Wildkräuter wachsen – Insekten & Co. freuen sich über diesen Lebensraum. Gärtnern Sie einfach entspannt: Nicht jedes Pflänzchen, das sich selber ausgesät hat, muss entfernt werden. Oft entwickeln sich durch Selbstaussaat traumhaft schöne Pflanzgemeinschaften. Verzichten Sie, wo immer es geht, aufs Umgraben, um den Boden zu schonen. Oberflächliches Hacken oder besser noch eine Abdeckung mit Mulch schützt den Boden vor Verdunstung. Räumen Sie Ihren Garten im Herbst nicht auf. In vertrockneten Samenständen finden Insekten Unterschlupf und in Herbstlaubhaufen überwintern Igel.

Das praktische Hochbeet „Gerno“ (Hoklartherm) ermöglicht ein Gärtnern mit geradem Rücken. So wird die Pflanzenanzucht komfortabler.

Wer die Terrasse als Freiluftzimmer nutzt und dort eine gemütliche Sitzecke mit Sofa und Sesseln eingerichtet hat, wird eine Terrassenüberdachung zu schätzen wissen. Diese schützt nicht nur die Nutzer vor Regen und Kälte, sondern erspart auch das lästige Einräumen der Polsterauflagen bei Nässe und schützt andere Dekoelemente vor Witterungseinflüssen.

Achten Sie bei der Auswahl von Baumaterialien auf Langlebigkeit, Robustheit und den fachgerechten Einbau. Holzelemente wie Zäune und Decks, dürfen keinen direkten Kontakt mit dem Erdreich haben. Ein ausreichender Abstand zum Boden ist wichtig. Pfostenträger aus Metall verankern die Holzelemente im Boden. Außerdem muss Regenwasser schnell abfließen und darf nicht auf Holzflächen stehen bleiben. Verwenden Sie so genannte Rhombusleisten für Sichtschutzzäune. Die abgeschrägten Seiten der Leisten gewährleisten einen schnellen Wasserabfluss. Diese Maßnahmen bezeichnet man als konstruktiven Holzschutz.

Achten Sie bei der Auswahl von Terrassenbelägen aus Betonstein und Keramikfliesen auf Pflegeleichtigkeit. Wählen Sie Betonsteinplatten mit einer Oberflächenimprägnierung, die schmutzabweisend ist. Achtung: Diese Platten nicht mit dem Hochdruckreiniger behandeln, damit die Schutzschicht nicht beschädigt wird. Schauen Sie beim Kauf von Keramikplatten genau hin. Die oft sehr großformatigen Platten dürfen keine Wölbungen nach innen haben, denn dort sammeln sich Schmutz und Staub. Und dieser Schmutzfilm wäscht sich auch bei stärkerem Regen in der Regel nicht von alleine wieder aus.

Wer auf schnelles und bequemes Arbeiten, sei es beim Heckenrückschnitt, Terrassenfegen oder beim Laubharken Wert legt, sollte schon bei der Flächenplanung seines Gartens darauf achten, dass keine Schmuddelecken entstehen. So sollten zum Beispiel ausreichend große Abstände und Freiräume vor und hinter einer Hecke oder einem Zaun eingehalten werden. Das macht die Pflege viel einfacher. Lassen Sie auf der Terrasse keine Flächen entstehen, die man mit einem Besen nicht sauber halten kann. Auch das Rasenmähen fällt leichter, wenn die grüne Fläche nicht stark verwinkelt ist, sondern eine harmonische, organische Form aufweist. Zusätzlich können Rasenkantensteine die Pflege erleichtern.

Rechtzeitig an die Zukunft denken nach oben

Auch wenn man derzeit noch fit und beweglich ist, lohnt es sich beim Thema Gartengestaltung in die Zukunft zu schauen. Legen Sie Ihren Garten so an, dass er für Sie auch im Alter bequem nutzbar und pflegeleicht bleibt. Manche Baumaßnahmen kann man gleich bei der Neuanlage eines Gartens realisieren, zum Beispiel lassen sich, wenn ausreichend Platz vorhanden ist, Rampen statt Treppen einplanen. Errichten Sie Hochbeete, in denen man rückenschonend im Stehen gärtnern und die Pflanzen in Griffhöhe versorgen kann. Stets wichtig, aber für ältere Menschen noch wichtiger, ist die Sicherheit im Garten: An Treppenanlagen geben Handläufe Halt. Eine nach unten gerichtete, blendfreie Beleuchtung von Gartenwegen sorgt bei Dunkelheit für gefahrloses Begehen. Richten Sie viele Sitzmöglichkeiten ein. Auf der Gartenbank direkt neben dem Gemüsebeet, vor dem Gartenhäuschen oder im Vorgarten kann eine Ruhepause eingelegt werden und mit lieben Nachbarn und Gartengästen gequatscht werden.

Pflegeleichter Garten: Beete und Pflanzen nach oben

Pflanzen sind die wichtigsten Zutaten bei der Gartengestaltung. Ein Garten, in dem es grünt und blüht, wird zum Lebensraum für Mensch und Tier. Damit die Pflanzgemeinschaften in Ihrem Garten gut funktionieren und möglichst wenig menschliche Hilfe und Unterstützung benötigen, müssen passende Bäume, Sträucher und Stauden ausgesucht werden. Eine standortgerechte Bepflanzung ist der Schlüssel zum grünen Glück! Beobachten und begutachten Sie die Flächen, die Sie begrünen möchten noch vor dem Pflanzenkauf. Dabei erhalten Sie Aufschluss über wichtige Standortfaktoren:

  • Lichtverhältnisse – Wie viel Sonnenlicht erreicht die Fläche? Liegt die Fläche im Schlagschatten des Hauses?

  • Bodenbeschaffenheit – Ist der Boden sandig oder lehmig? Kann Regenwasser versickern oder ist die Fläche nach einem Starkregen längere Zeit sehr feucht? Beschattet ein großer Baum die Fläche?

Erst wenn Sie all diese Gegebenheiten ermittelt haben, sollten Sie die dazu passenden Pflanzen auswählen. Beachten Sie auch die angegebenen Endhöhen von Bäumen und Sträuchern, damit nach ein paar Jahren kein unnötiger Rückschnitt oder gar das Entfernen der Gehölze nötig wird.

Bestücken Sie Ihre Staudenbeete mit einer Auswahl von robusten, zum Standort passenden Arten. Pflanzen Sie Beetstauden in kleinen Gruppen von drei bis fünf Pflanzen. Das macht das Beet pflegeleichter und hat eine gute Fernwirkung. Große Solitär-Stauden wie Buschknöterich (Aconogonon ’Johanniswolke’), Purpurdost (Eupatorium fistulosum) oder hohe Sorten des Sommer-Phloxes sowie große Ziergräser wie Chinaschilf (Miscanthus) oder Pampasgras (Cortaderia) können Sie dagegen einzeln ins Beet pflanzen. Wer keine Lust aufs Unkrautzupfen hat, bepflanzt seine Beetflächen möglichst dicht. Die empfohlenen Abstände zwischen den Stauden sollten jedoch eingehalten werden, damit die Pflanzen sich gut entwickeln können. Stehen sie nämlich zu eng, bedrängen sich die Stauden gegenseitig und gedeihen nicht gut. Lassen Sie keine Beetflächen unbepflanzt. Offener Boden kann weggeschwemmt werden und wird – schneller als jedem Hobbygärtner lieb ist – von Unkräutern besiedelt. Bodendecker wie Elfenblumen (Epimedium), Balkan-Wolfsmilch (Euphorbia amygdaloids ssp. robbiae) oder Seggen (Carex) können als grüner Teppich fungieren und schützen den Boden vor Verdunstung. Echte „Geheim-Waffen“ gegen Giersch sind übrigens der Pracht-Storchschnabel ’Vital’ (Geranium ibericum) und der Rauling (Trachystemon orientalis).

Wem die Pflege einer Rasenfläche zu aufwändig ist, lässt statt eines „Englischen Rasens“ eine artenreichere Wildkrautwiese mit Gänseblümchen und Klee wachsen. Das ist auf jeden Fall ökologisch wertvoller. Auch die Anlage von Blumenwiesen ist eine schöne Rasenalternative. Greifen Sie jedoch auf Mischungen zurück, die Saatgut mit in ihrer Region heimischen Blumen enthalten. Fühlen sich die Wildkräuter nämlich auf der ausgewählten Fläche nicht wohl, werden sie sich dort weder gut entwickeln noch selbst aussäen.

Wählen Sie robuste, empfehlenswerte Sorten, sowohl von Stauden als auch von Rosen oder Ziersträuchern. Krankheitsanfällige Pflanzen verursachen unnötige Pflegemaßnahmen und keine Freude. Sie können zum Beispiel auf ADR-geprüfte Rosen zurückgreifen. Nur gesunden und blühfreudigen Sorten wird das ADR-Prädikat (Allgemeine Deutsche Rosenneuheitenprüfung) verliehen. Für die Topfbepflanzung können Sie statt einjährigen Sommerblumen, die jedes Jahr neu gepflanzt werden müssen, lieber langlebige Stauden wählen. Ziergräser, Funkien (Hosta) und das Japan-Berggras (Hakonechloa macra) fühlen sich in Pflanzgefäßen wohl. Dazu können Sie Blütenstars wie Prachtkerze (Gaura) oder Schein-Sonnenhut (Echinacea purpurea) gesellen.

Buch-Tipps Gartenarbeit: schneller & leichter nach oben

Buch-Tipp: Keine Zeit zu Gärtnern

Sonja Di Leo gibt Tipps, wie Sie den Arbeits- und Zeitaufwand rund um den Garten möglichst gering halten. Di Leo berichtet sehr charmant von ihren eigenen Gartenerlebnissen und Erfahrungen – ein empfehlenswertes Buch, das als bester Einsteigerratgeber beim Gartenbuchpreis 2023 ausgezeichnet wurde.

Sonja Di Leo
Keine Zeit zu Gärtnern
144 Seiten, gebunden, 2023, EMF Verlag, 20 Euro
ISBN 978-3-7459-1467-2

Buch-Tipp: Entspanntes Gärtnern für Senioren

Viele praktische Tipps rund ums altersgerechte Gärtnern. Skizzen für Obstgärten, Kräuterecken und andere Gartenbereiche finden Sie hier genauso, wie Schritt-für-Schritt-Anleitungen für den Bau von Hochbeeten, Rankgerüsten und anderen Gartenelementen. Ein umfassendes Nachschlagewerk von der Gestaltung bis zur Pflege.

Patty Cassidy
Entspanntes Gärtnern für Senioren
256 Seiten, gebunden, 2013, Ulmer Verlag, 29,95 Euro
ISBN 978-3-8001-7838-4

Praktische Geräte und Maschinen nach oben

Grauschleier und Moos können Sie mit dem Akku-Terrassenreiniger „PCL 3-18“ (Kärcher) kräfteschonend und effektiv entfernen.

Gartenarbeit macht Spaß, wenn es dabei zu keiner Überbelastung kommt. Fällt das Bücken schwer und ist die Beweglichkeit eingeschränkt, freut man sich, wenn technische Geräte oder leichtgängige Werkzeuge die Arbeit erleichtern. So können zum Beispiel Mähroboter die Rasenpflege übernehmen. Achten Sie darauf, dass die fleißigen Mäher nicht nachts und in der Dämmerung mähen, damit Igel & Co. nicht gefährdet werden. Mehr Infos dazu finden Sie hier: www.gartenberatung.de/on241248. Etliche Hersteller bieten bereits Modell-Serien an, bei denen das Verlegen eines Begrenzungskabels nicht mehr nötig ist. Die Mähroboter werden stattdessen per Satellitennavigationssystem gesteuert.

Eine bedarfsgerecht gesteuerte Bewässerungsanlage kann die Gießarbeit mindern. Sensoren messen die Bodenfeuchtigkeit und passen die Wassermengen dementsprechend an. Je nach System wird das Wasser effizient per Sprinkler oder über Tropfschläuche verteilt.

Außerdem machen ergonomisch geformte und leichtgewichtige Werkzeuge den Rückschnitt, das Umgraben oder das Unkrauthacken bequemer. Achten Sie auf die passende Höhe und Größe der Werkzeuge. So gibt es zum Beispiel Gartenscheren für verschiedene Handgrößen, Astscheren mit Verlängerungen und Spaten mit höhenverstellbaren Stielen. Außerdem können Sie mit Akkugeräten kraftschonend arbeiten. Es gibt bereits kleinere Gartenscheren mit Akkubetrieb. Rasenkanten können mit Akkugeräten beschnitten oder Böden und Zäune mit Akku-Reinigungsgeräten gesäubert werden. Das rückenschonende Arbeiten in aufrechter Haltung ist speziell im Alter sehr angenehm. Und muss doch einmal in Bodennähe gewerkelt werden, leisten Kniekissen und fahrbare Rollsitze gute Dienste. Außerdem können auch rollbare Untersetzer für größere Pflanztöpfe, Greifer für Laubblätter und Unrat oder Sackkarren für schwere Blumenerdesäcke zum Einsatz kommen.

Faltblatt-Tipps nach oben

Unter gartenberatung.de gibt es diese Faltblätter zum Herunterladen:

  • Gartenschätze: Trockenkünstler im Beet