Ziergarten: Allergenarmer Garten: Tipps für Ihre pollenfreie Wohlfühl-Oase
Einleitung
Mai 2024 Tipps zur Gestaltung eines allergenarmen Gartens: Erfahren Sie, wie Sie Ihren Garten in eine möglichst pollenfreie Oase verwandeln können, um Allergiesymptome zu reduzieren.
Unbeschwert die schönste Zeit des Jahres genießen ist vielen Menschen verwehrt. Immerhin rund 15 % der Bevölkerung erleben nach Angaben des Deutschen Wetterdienstes den Aufenthalt im Freien als ständige Qual. Sie reagieren allergisch auf Wolken von Blütenstaub (Pollen), die solche „Streubüchsen“ wie Haselsträucher, Weiden, Erlen, Kiefern und Gräser, Brennesseln, Spinat und Wegerich ausschütten. Jeder Gang nach draußen kann zu unerwünschten Kontakten führen. Zwar lassen sich Heuschnupfen, Atemnot oder Hautekzeme nie ganz vermeiden. Trotzdem können Sie den eigenen Garten als schöne und pollenarme Oase gestalten.
Das Wichtigste zuerst: Finden Sie selbst heraus, auf welche Pflanzen Sie allergisch reagieren. Dabei hilft Ihnen Ihre Hausarztpraxis weiter.
Schaffen Sie durch Mauern, Glaswände, Dichtzäune oder Hecken windberuhigte Räume.
Vermeiden Sie Pflanzen mit Pollenflug, zum Beispiel Gräser, Haselsträucher, Nadelbäume, Spinat.
Bewegtes Wasser bindet viele Pollen. Sie treiben einige Zeit auf der Oberfläche und können mit dem Skimmer oder Kescher herausgefischt werden.
Wählen Sie Pflanzen, die im Sommer wenig Pflege benötigen, also Heide und hartlaubige Gehölze wie Rhododendron.
Gestaltungselemente eines pollenarmen Gartens nach oben
Rasen ist im allergenarmen Garten verpönt, denn kurzgeschnittene Gräser wirken wie Staubfänger. Beim Mähen wirbelt alles wieder auf. Zudem siedeln sich auf Schnittresten bald schädliche Pilzsporen an. Hecken schneiden Sie besser erst, nachdem ein kräftiger Regen die Blätter abgeduscht hat. Noch besser: Mit Abgrenzungen wie Sichtschutzwänden oder Mauern fallen solche Arbeiten gar nicht erst an. Auch an Spalieren oder Lärmschutzwänden ist Platz für ein grünes Kleid aus dekorativen Kletterpflanzen, die wie Efeu immergrün sind, sich wie Glockenreben, Kaiser- und Purpurwinden mit schönen Blüten schmücken oder wie Wein, Kiwi und Kletterzucchini leckere, schmackhafte Früchte tragen.
Wegebeläge mit Holzspänen, Rinde oder Schredderhäckseln sind ungeeignet, weil darauf viele allergene Pilzsporen wachsen. Gute Alternativen sind dagegen größere Flächen mit Zierkies, Mineralgemisch, Klinkern oder Platten.
Vermeiden Sie das Jäten und Lockern des Bodens, denn dabei werden viele Sporen aufgewirbelt. Bodendecker wie Efeu, Immergrün, Golderdbeere (Waldsteinia), Schaumblüte (Tiarella) oder Dickmännchen (Pachysandra) bedecken den Boden, schützen vor aufkeimendem Unkraut und sparen viel Arbeit. Dazwischen gepflanzte Zwiebelblumen wie Schneeglöckchen, Narzissen, Blaustern, Schneeglanz oder Lilien im Sommer verhindern, dass solche Flächen langweilig wirken.
Blattschmuckpflanzen wie Funkien, Bergenien oder die silbriggrüne Taubnessel ‘White Nancy’ (Lamium maculatum) blühen wenig – und produzieren dementsprechend nur wenig Pollen. Sie beeindrucken durch die Schönheit edel gezeichneter Blätter.
Dulden Sie im Garten keine Ecken mit Totholz, Abfall oder Laub.
Ideal für sonnige Plätze sind Zierkräuter in schicken Farbnuancen von noblem Silber (Currykraut, Silber-Salbei ‘Culinaria’) über Gelbgrün (Gold-Oregano wie die Sorte ‘Gold Nugget’ von Volmary) bis Rosa-Violett (Purpur-Salbei ‘Purpurmantel’).
Uhrzeiten beachten: Vor 8 Uhr morgens und nach 18 Uhr abends sind nur wenige Pollen im Garten unterwegs, dann können Sie sich draußen gut aufhalten. Gegen 15 Uhr dagegen ist die Pollenaktivität am höchsten.
Tipp: Tragen Sie im Garten keine flauschigen Stoffe, weil sich da viele Pollen ablagern.
Keine Windbestäuber im Gemüsegarten nach oben
Ausschließen sollten Sie all jene Pflanzen, deren Pollen der Wind verbreitet (z. B. die Gemüse Spinat, Zuckermais oder Guter Heinrich). Zu dieser Gruppe zählen auch alle Gräser und viele Gehölze. Vorsicht ist geboten bei Körbchenblühern und Nelkengewächsen. Ideal sind fast alle Wurzelgemüse wie Karotten, Radieschen, Rettich, Schwarzwurzeln oder Blattgemüse wie Wirsing und Weiß- oder Rotkohl, ebenso Erbsen, Bohnen und Stangenbohnen. Mit Ziergemüsen wie Toskanischem Palmkohl, Zierkohl, Japanischem Ziermais, Erdbeerspinat und buntem Mangold können Sie sowohl Beete als auch größere Töpfe, Tröge, Ampeln und Schalen in dekorative Minigärten verwandeln.
Gefüllte Blüten haben keine Pollen nach oben
Wählen Sie gefüllte Sommerblumen, Stauden oder Rosen und solche ohne Duft. Auch wenn die Pollen wie bei Löwenmäulchen oder in hoch geschlossenen Blüten (z. B. Pfingstrosen, Dahlien, Fuchsien) gut verborgen sind, besteht wenig Gefahr. Sie sollten nur wenige Staubgefäße zeigen wie Fleißige Lieschen, Bartfaden (Penstemon), Balsaminen oder Mandelröschen. Gut geeignet sind auch Stauden wie Glockenblumen, Flockenblumen, Akelei und Storchenschnabel, ebenso Gehölze wie Ball-Hortensie, Ranunkelstrauch (Kerria), Weigelie, Kolkwitzie, Deutzie und viele andere. Von den meisten gibt es gefüllte, sterile Sorten, bei denen die Staubgefäße in Blütenblätter umgewandelt sind. Wenige Probleme bereiten Kübelpflanzen auf der Terrasse wie Hibiskus, Fuchsien, Palmen, Korallensträucher oder Topf-Feigen. Dagegen ist Vorsicht geboten bei stark duftenden Pflanzen wie Engelstrompeten (Brugmansia), Orangen, Zitronen, Lavendel oder Königslilien, denn sie stehen im Verdacht, bei empfindlichen Menschen Asthma auszulösen.
Pollenfreie Sonnenblumen nach oben
Ideal für Allergiker sind übrigens Sonnenblumen, bei denen die Pollen weggezüchtet wurden. Eine ganze Palette von wunderschönen pollenfreien Sonnenblumen ist in den letzten Jahren entstanden. Sie sind entweder gefüllt wie ‘Santa Fe’ (von Volmary), ‘Gelber Knirps’ oder ‘Starburst Lemon Aura’ (beide gelb) oder besonders pollenarm wie ‘Mezzulah’ (niedrig, gelb), ‘Pro-Cut Bicolor’ (braunrot), ‘Sunrich Lemon` (gelb mit dunkler Mitte, von Kiepenkerl) oder ‘Full Sun’ (große goldgelbe Blüte und dunkelbraune Mitte, ca. 100 cm hoch, von Sperli). Pollensuchende Insekten werden hier eher weniger fündig. Leider.