Ziergarten: Insektenfreundliche Blumenwiese säen: So gelingt die Öko-Oase im Garten
Einleitung
Mai 2024 Macht Sie der Anblick einer blühenden, insektenfreundlichen Blumenwiese auch glücklich? Dann pflanzen Sie sich Ihr eigenes Fleckchen Glück doch in den Garten! Mit der richtigen Planung und einigen Tipps schaffen Sie mit Ihrer Wiese eine bunte Insel für bedrohte Insekten.
Das brauchen Sie nach oben
Werkzeuge
- Spaten
- Rechen
- Sense
- Balkenmäher
- Gartenschaufel
- Gießkanne
- Gartenwalze oder Bretter
- evtl. Rasenschälmaschine (zur Miete)
- evtl. Gartenfräse (zur Miete)
Material
- Saatgut von guter Qualität
- je nach Boden und Saatgut: Sand oder Kies zum „abmagern“
- Eimer zum Mischen des Saatguts mit Sand
- Gartenhandschuhe
Vorbereitung nach oben
Damit Ihr Projekt „Insektenfreundliche Blumenwiese“ gelingt, braucht es ein wenig Planung. Beginnen Sie mit dem richtigen Standort. Eine Blumenwiese benötigt viel Sonne. Zur Not tut es auch eine Fläche im Halbschatten. Möchten Sie nur ein kleines Stück Rasen in eine Blühinsel verwandeln oder gleich eine große Grünfläche? Dann fällt der Aufwand natürlich höher aus. Damit die Samen einwurzeln können, muss der Rasen in jedem Fall abgetragen werden.
Auch wichtig: Beim Saatgut unterscheidet man zwischen „einjährigen“ und „mehrjährigen“ Mischungen. Diese benötigen unterschiedliche Böden. Für eine „echte“, mehrjährige Blumenwiese muss nährstoffreicher, lehmiger Boden zuerst „abgemagert“ werden, damit er durchlässiger wird. Planen sie also eine mehrjährige Wiese, sollten Sie als erstes das Düngen einstellen.
Einjährige Mischungen gedeihen dagegen auch auf nährstoffreichem Boden. Auch diese Wiesen blühen länger als ein Jahr, allerdings nimmt die Pflanzenvielfalt von Jahr zu Jahr ab.
Tipp: Wenn Sie erst einmal testen wollen, ob eine Blumenwiese in Ihren Garten passt, wählen Sie eine einjährige Mischung für eine kleinere Blühinsel. Planen Sie Ihre Wiese auf Dauer und für eine große Fläche, wählen Sie eine mehrjährige Mischung.
Schritt 1: Rasen abtragen nach oben
Tragen Sie an der Stelle, an der die Wiese entstehen soll, den Rasen samt Wurzeln, Moos und Unkraut ab. Bei kleineren Flächen können Sie mit einem Spaten vorgehen, für große Flächen mieten Sie sich am besten im Baumarkt oder Gartencenter eine Rasenschälmaschine. Ist der Boden stark von hartnäckigen Wurzelunkräutern durchzogen, stechen Sie diese heraus.
Schritt 2: Boden präparieren (falls nötig) nach oben
Möchten Sie eine mehrjährige Blumenwiese anpflanzen, folgt jetzt das Abmagern des Bodens, sofern dieser nährstoffreich ist. Mischen Sie dazu Sand, Kalksplit oder Kies im Verhältnis 1 : 1 mit den obersten 15 bis 20 Zentimetern Boden. Bei kleinen Flächen geht das mit Spaten und Eimer oder einer Schubkarre. Für eine größere Fläche ist eine Gartenfräse empfehlenswert (ebenfalls leihweise aus dem Baumarkt). Sowohl bei einjähriger als auch mehrjähriger Saat zum Schluss den Boden auflockern. Zum Schluss mit einem Rechen ebnen und etwa eine Woche ruhen lassen.
Tipp: Um nährstoffreichen Boden zu erkennen, stechen Sie mit dem Spaten etwas Erde aus und zerreiben sie zwischen den Händen. Lässt sich die Erde leicht formen, kneten oder rollen und ist sie dazu noch klebrig, handelt es sich um nährstoffreichen Boden.
Schritt 3: Das richtige Saatgut wählen nach oben
Insekten werden nur von Pflanzen angelockt, die sie kennen. Achten Sie daher beim Saatgut neben guter Qualität auch auf eine Mischung aus heimischen Wiesenkräutern. Für eine mehrjährige Blumenwiese sollte das Saatgut zwischen 10 bis 20 Prozent Gräser enthalten. Das Gras wirkt wie ein Puffer zwischen miteinander konkurrierenden Pflanzen und sorgt dafür, dass sich auch „schwächere“ Arten durchsetzen können. Für kleine Blühflächen ist auch eine einjährige Mischung aus heimischen Wildblumen geeignet.
Schritt 4: Aussäen nach oben
Die Samen brauchen einen ebenen und feinkrümeligen Boden. Lockern Sie daher den Boden vor dem Aussäen noch einmal auf, entfernen Sie Steinchen und Unkrautreste und gehen Sie noch einmal mit dem Rechen durch die Erde. Verteilen Sie nun das Saatgut mit der Hand oder mit einem Saatgutmischer auf der Fläche. Auch wenn Ihnen die Menge sehr gering erscheint: Halten Sie sich an die Angaben des Herstellers. Man braucht nur wenig Samen für eine artenreiche Wiese. Die beste Zeit für die Aussaat sind Frühjahr und Herbst.
Tipp: Mischen Sie das Saatgut mit Sand oder Sägemehl, um es leichter zu verteilen! Da es sich bei vielen Samen um Lichtkeimer handelt, dürfen sie nur wenige Millimeter eingerecht werden. Drücken Sie die Samen anschließend mit einem Brett an den Boden, damit sie verwurzeln können. Auf einer großen Fläche benutzt man dazu am besten eine Gartenwalze. Anschließend alles gut angießen und den Boden in den nächsten Wochen immer leicht feuchthalten, bis die Pflanzen verwurzelt sind.
Schritt 5: Richtig mähen nach oben
Wenn Ihre Wiese erst einmal blüht, brauchen Sie nicht mehr viel zu tun. Es genügt, wenn sie ein bis zweimal im Jahr gemäht wird. Die beste Zeit dafür ist der Spätsommer, bzw. Frühsommer und Herbst. Wenn möglich, verwenden Sie eine Sense oder – für große Wiesen – einen Balkenmäher. Das ist besser für die Insekten. Kürzen Sie die Wiese auf 10 bis 15 Zentimeter und mähen Sie zunächst nur eine Hälfte der Fläche. Die andere Hälfte kürzen Sie etwa zwei Wochen später. So werden Insekten nicht vertrieben, sondern haben die Möglichkeit, auf die andere Hälfte der Wiese „umzuziehen“. Entsorgen Sie das abgemähte Gras spätestens nach einer Woche auf den Kompost, damit die Mahd die Wiese nicht düngt.
Schritt 6: Haben Sie Geduld mit Ihrer insektenfreundlichen Blumenwiese! nach oben
Während eine einjährige Saatmischung (bei einer Aussaat im Frühjahr) schon im gleichen Jahr in den schönsten Farben erblüht, braucht die mehrjährige Mischung etwas länger, bis sie in voller Blüte steht. Echte Blumenwiesen – wegen des mageren Bodens, den sie brauchen, auch Magerwiesen genannt – werden in der Natur immer seltener. Bis eine solche Wiese in voller Schönheit erblüht, kann es ein bis zwei Jahre dauern. Dafür werden Sie von Monat zu Monat und von Jahr zu Jahr immer wieder neue Arten entdecken und sich über ein emsiges Summen und Brummen in Ihrem Garten freuen können.