Selbermachen im Garten: Wir bauen eine Sichtschutzmauer
Einleitung
Januar 2023 Mauern bieten Schutz. Im Garten dient heute die Steinmauer am Grundstücksrand nicht nur als dauerhafte Befestigungsanlage und beugt neugierigen Blicken der Nachbarn oder Passanten vor, sondern auch häufig als dekoratives Element. Beides lässt sich hervorragend miteinander verbinden.
Im Gegensatz zu Fertigmauern und anderen unansehnlichen Begrenzungszäunen können sich Mauern schön in die Landschaft einfügen und individuell sein. Wer die Gartengestaltung selbst in die Hand nimmt, wird immer wieder an Punkte kommen, wo auch ein gesundes Halbwissen nicht mehr weiterführt. Hier sollte man sich nicht scheuen, Fachleute zu Rate zu ziehen. Meist sind sie gerne bereit dem Laien hilfreich zur Seite zu stehen und ihm einige überraschende Informationen zu geben.
So auch beim Errichten einer Mauer. Das fängt schon bei den statischen Grundlagen an. Freistehende Mauern haben als haltende Kräfte ihr Eigengewicht. Kräfte, die zum Umkippen der Mauer führen können, sind vor allem der Wind und Sonderlasten wie Zäune oder Tore. Sonderlasten sind Lasten, die nicht zur eigentlichen Belastung eines Bauwerks gehören. Wer sich nicht ausreichend im Vorfeld informiert, kann im wahrsten Sinne des Wortes sein blaues Wunder erleben, wenn eine solche Mauer auf ihn oder die lieben Mitmenschen stürzt.
Bau unserer Mauer nach oben
Es gilt also eine Menge Dinge zu beachten, bevor es ans Mauern geht. Wir haben den Bau unserer Mauer dokumentiert und zeigen hier, was dabei zu beachten war:
Eine Mauer wie unser Beispiel aus Betonstein wird auf ein frostfrei gegründetes Bild 1 Betonfundament von etwa 35 cm Breite und 20 cm Dicke gesetzt.
Die unterste Steinreihe sollte in eine waagerechte Bild 2 Mörtelausgleichsschicht von zwei bis drei Zentimeter Höhe gebettet werden, damit sich die Elemente fluchtgerecht und höhengleich ausrichten lassen.
Alle weiteren Lagen werden in der Regel mit Bild 3 Dünnbettmörtel verklebt. Die Mauer wird im Halbversatz (Mauerverband) aufgebaut.
Die Lagen beginnen im Wechsel mit einem Bild 4 Halbend- bzw. mit einem End-Element. Solche Sonderelemente haben eine zusätzlich gebrochene Kopfseite und sind auch für Eckausbildungen geeignet.
Als Abdeckung der Mauerkrone können entweder eine zugehörige Abdeckplatte oder Abdecksteine mit kugelgestrahlter Oberfläche mit der oberen Steinreihe verklebt werden. Sofern die Mauerkrone mit Erdreich oder durch Pflanzenwuchs abgedeckt wird, lässt sich als Abschluss auch ein Normalstein verwenden. Bei allen Varianten der Abdeckungen sollten die Fugen mit transparentem Natursteinsilikon ausgefugt werden.
Das sollten Sie beachten nach oben
- Einbauanleitungen und Aufbauhöhen sind dringend zu beachten.
- Frostfreie und ausreichende Gründung
- Frostsicheres Material
- Ausreichende Gründungstiefe
- Sorgfältige Verdichtung (lagenweise)
- Schutz vor eindringender Feuchtigkeit
- Mauerabdeckung
- Bei Hinterfüllung: wasserdurchlässiges, frostsicheres Hinterfüllmaterial
- Abdichtung mit Folien
- Anordnung einer Drainage bei Hangwasser
Kleiner Tipp vor dem Start nach oben
Stellen Sie von vorneherein die Paletten mit den Steinen in unmittelbare Nähe des Arbeitsplatzes auf. Das spart Kraft beim Transportieren. Lassen Sie ausreichend Bewegungsfreiheit.
Mauern richtig bauen nach oben
Die Standsicherheit einer Mauer ist von ihrem Eigengewicht abhängig. Eine Beispielmauer A mit einem Flächengewicht von 570 kg/m2 kann freistehend 1,40 m und hinterfüllt 0,75 m hoch gebaut werden, eine Beispielmauer B mit einem Flächengewicht von 340 kg/m2 nur 0,75 m bzw. 0,46 m.
Hilfreiche Systeme für hohe Belastungen sind Mauerscheiben oder Winkelstützelemente, bei denen die Auflast auf den Fuß ein Kippen des Elementes verhindert. Die statisch genau berechneten Bauteile aus Stahlbeton ermöglichen große Höhen bis 3,05 m. Bei optisch anspruchsvolleren Objekten kann solch eine Mauerscheibe auch verkleidet werden.
Verarbeitungstipps für den Maueraufbau nach oben
Verlegung
Erste Steinreihe in zwei bis drei Zentimeter Mörtelausgleichschicht verlegen
Verklebung möglich mit
frostsicherem, flexiblem Fliesenkleber
Dünn- und Mittelbettmörtel für schwach saugende Steine (gut zum Ausgleich bei Maßtoleranzen)
Montagekleber (hochpreisig; für kleinere Bauvorhaben; saubere Verarbeitung)
Verfugung der Abdecksteine
Naturstein- bzw. Marmorsilikon (Billig-Silikon erzeugt Verfärbungen und löst sich wegen eines hohen Anteils an Essigsäuren ab.)
Transparente Silikone sind zu bevorzugen (am universellsten; ggf. farblich abgestimmte Silikone)
Gebrochene Oberflächen
Ggf. Steinoberflächen mit Scharriereisen oder, wenn nicht vorhanden, mit einem Fäustel vorsichtig nachbossieren
Steine drehen