Küchengarten: Effektive Tipps für den Anbau von Gemüse auf kleinem Raum: Von Töpfen bis Hochbeeten
Einleitung
Februar 2022 Entdecken Sie praktische Tipps für den Anbau von Gemüse auf kleinem Raum! Von der Nutzung von Töpfen und Hochbeeten bis hin zu innovativen Anbaumethoden wie Square Foot Gardening und vertikalem Anbau – erfahren Sie, wie Sie mit wenig Platz maximale Erträge erzielen können.
1. Gemüse in Töpfen und Gefäßen nach oben
Viele ertragreiche Arten, wie Salate, Tomaten, Gurken, Paprika, Möhren, Radieschen, Kartoffeln oder Kräuter, wachsen problemlos in Gefäßen. Dafür eignen sich Blumentöpfe, Balkonkästen, ja sogar mit Erde gefüllte ausgediente Milchtüten oder Kunststoff-Beutel, sogenannte Grow-Bags. Auch in einen Sack voll Blumen- oder Gemüseerde können Sie Gemüse pflanzen. Einfach für den Wasserablauf in die Unterseite des Sacks ein paar Löcher ritzen und an der Oberseite eine für die Wurzelballen der Pflanzen entsprechend große Öffnung schaffen. Dann die Pflanzen einsetzen, gut angießen – und wachsen lassen! Die Gefäße und Säcke können Sie überall aufstellen, wo Sie ein geschütztes, sonniges Eckchen zur Verfügung haben. Auch Kräuter lassen sich so hervorragend kultivieren. Greifen Sie auf Sorten zurück, die speziell für den Anbau im Topf gezüchtet wurden, denn sie kommen mit dem begrenzten Wurzelraum meist besser zurecht als Sorten, die sich vornehmlich für den Anbau im Beet eignen.
2. Die Höhe nutzen nach oben
Setzen Sie auf Gemüse, die lieber hoch hinauswollen, statt in die Breite zu wachsen! Dadurch können Sie den vertikalen Raum noch gut nutzen. Stangenbohnen, Erbsen, kletternde Zucchinisorten wie ‘Black Forest’ oder ‘Quine’, Gurken oder Minikürbise wie die Sorte ‘Baby Bear’ lassen sich gut an Spalieren, Rankhilfen oder Stäben aus Bambus, Holz oder Metall in die Höhe leiten. Ideal sind auch Tomaten wie ‘Tumbling Tom Red’ oder Minigurken wie die Sorte ‘Ministars’, die als Ampelpflanze kultiviert werden können und von oben herabhängend ihre Früchte präsentieren.
3. Hochbeete aufstellen nach oben
Ein Hochbeet lässt sich in beliebiger Größe und an fast jedem Ort aufstellen – auf dem Balkon, dem Dachgarten oder im gepflasterten Hinterhof. Wichtig ist ein sonniger Standort, damit das Gemüse gut gedeiht. In bequemer, rückenschonender Arbeitshöhe können Sie darin Salate, Radieschen, Spinat, Tomaten, Möhren, Kohlrabi, Mangold, Erdbeeren, Zucchini, Rote Bete und vieles mehr kultivieren. Tipp: Mit Jungpflanzen aus dem Gartenfachhandel können Sie die Zeit bis zur Ernte um etwa vier Wochen verkürzen. Das schafft Platz für Folgekulturen.
4. Gärtnern im Quadrat nach oben
Aus den USA kommt die Methode, das Beet in kleine Quadrate mit etwa einer fußgroßen Seitenlänge aufzuteilen, die als Sä- und Pflanzfelder dienen. So entstand das System „Square Foot Gardening“. Man braucht dazu Gitter aus Holzleisten in den Abmessungen von 30 × 30 oder 40 × 40 cm. Übers Jahr hinweg sorgen sie dafür, dass die gewählte Ordnung nicht in Chaos ausartet. In die Felder wird dann gesät und gepflanzt. Man verwendet nur soviel Fläche, dass die Ernte für eine Mahlzeit reicht, dann wird umgehend nachgesät oder wieder neu gepflanzt – so haben Sie immer wieder etwas zu ernten.
5. Wählen Sie ertragreiche Gemüsearten nach oben
Bohnen, Mangold und Pflücksalat sowie Rucola bringen im Gemüsegarten die höchsten Erträge. Auch Tomaten können sich sehen lassen: 8 bis 10 kg von nur drei Pflanzen können Sie mit etwas Glück erwarten, und die haben auf einem Quadratmeter Platz. Ebenso Gurken – eine Gurkenpflanze kann weit mehr als 30 Früchte bringen. Das reicht nicht nur für eine Familie, damit können Sie auch noch Nachbarn beglücken. Reichen Erntesegen versprechen auch Zucchini, die gut 20 bis 30 Früchte pro Pflanze entwickeln. Wichtig: Ernten Sie diese bereits in jungem Stadium, dann schieben sie schnell wieder neue Früchte nach.
6. Gemüse mehrmals ernten nach oben
Einmal säen und gleich mehrfach ernten – das gibt es bei Salaten wie Rucola mit der Salatrauke ‘Runway’ (Erntezeit Herbst, Winter, Frühjahr), bei Pflück- und Schnittsalat (hier ernten Sie stets nur die äußeren Blätter und lassen das Herz stehen, damit sich daraus neue Blätter entwickeln) wie Salatwiese (laufend ernten) und bei Sauerampfer. Ähnlich ergiebig ist Mangold, von dem Sie stets die äußeren Stiele ernten können. Sogar bei Brokkoli und Blumenkohl gibt es Sorten, die sich mehrfach beernten lassen, weil sie nach der Ernte des Hauptsprosses noch weitere Nebensprosse bilden (zum Beispiel Blumenkohl ‘Multi-Head’).
7. Krankheitsresistente Sorten nach oben
Resistente Sorten zahlen sich aus – denn sie sind weniger anfällig gegen Mehltau, Braunflecken, Kraut- und Braunfäule oder sogar Schädlinge wie Läuse (bei Salat). Das erspart Ihnen so manchen Ernteausfall.
8. Mischpflanzungen nach oben
Sieht so schön aus: Kombinieren Sie leckeres Gemüse mit Blumen und Kräutern! So nutzen Sie den Platz im Balkonkasten oder im Beet ideal aus. Zudem profitieren die Gemüse davon, wenn pollenreiche Blumen und Kräuter zahlreiche Insekten zum Bestäuben anlocken. Viele Gemüsearten sehen sehr dekorativ aus und bereichern das Beet, zum Beispiel der Mangold ‘Bright Lights’ mit seinen Stielen in Regenbogenfarben oder die Snack-Paprika ‘Lubega®’ mit kleinen roten, gelben oder orangenen Früchten.
9. Nützlinge anlocken nach oben
Läuse und andere Schädlinge können die Ernte teilweise empfindlich bedrohen. Ist Ihr Garten jedoch von vielen Nützlingen bevölkert, verringert sich dieses Problem. Besonders emsig im Insektenfang sind brütende Vögel, Marienkäfer und Schwebfliegen (jede Larve frisst an die 200 Läuse). Schaffen Sie daher reichlich Nistmöglichkeiten in Ihrem Garten und locken Sie mit pollen- und nektarreichen Blumen viele Nützlinge an. Dafür sind zum Beispiel artenreiche Blumenmischungen wie ‘Nützlingsglück’, ‘Insektentreff’ oder ‘Nützlingswiese’ ideal.
10. Geschickt wässern nach oben
Gemüse braucht ausreichend Wasser, um gut zu gedeihen – besonders, wenn die Früchte ausreifen. Damit sie nicht austrocknen, ist ein gutes Wassermanagement gefragt – vor allem bei Gemüse in Töpfen! Als einfachste Maßnahme empfiehlt sich hier ein Gefäß mit integriertem Wasservorrat. Optimal ist eine Tröpfchenbewässerung, die von Topf zu Topf geleitet werden kann und das Wasser nach Bedarf tröpfchenweise direkt an die Pflanze abgibt. Ansonsten gilt: Wässern Sie Gemüse am besten früh am Morgen, wenn es noch kühl und die Verdunstung gering ist.