Selbermachen im Garten: Selbstversorger-Garten starten

Einleitung

Januar 2019 Seit einiger Zeit liegt es in der Luft: Nach Jahrzehnten der Zierpflanzen wächst die Lust auf selbstgezogenes Gemüse. Kein Wunder. Erstens macht es Spaß, die Lieblingssorten heranwachsen zu sehen. Und dann der Geschmack! Das möchten Sie auch erleben? Dann fangen Sie einfach an. Aber in kleinen Schritten! So bleibt der Aufwand überschaubar, und Sie sammeln Erfahrungen. Alles Weitere ergibt sich.

Beste Voraussetzungen zum Start nach oben

Bei niedrigen Hochbeeten reicht eine Schicht Gehölzhäcksel aus. Darauf kommt gute Erde mit Feinkompost.

Erde gut, Ernte gut – so könnte man die Basis des Gemüseanbaus zusammenfassen. Wenn Sie noch kein Beet haben und erst einmal Rasen umstechen müssen, kostet das Schweiß. Nehmen Sie sich Zeit. Je sorgfältiger Sie vorgehen, desto eher zahlt sich die Mühe auf lange Sicht aus.

Im ersten Schritt wählen Sie den Standort aus. Er sollte so sonnig wie möglich sein. Ideal sind Flächen südlich des Hauses. Ost- bzw. Westlagen sind ebenfalls möglich, vorausgesetzt die Sonne scheint im Sommer mindestens sechs Stunden auf die Gemüse. Die beste Lichtausbeute ergibt sich, wenn Sie das Beet der Länge nach in Nord-Süd-Richtung auslegen.

Als ideale Breite gilt 120 cm: Dann können Sie von beiden Seiten gut säen, pflanzen, pflegen und ernten, ohne ins Beet hineintreten zu müssen. Die Länge der Anbaufläche hängt davon ab, wie viel Platz Ihnen zur Verfügung steht, wie viel Zeit Sie investieren möchten und, nicht zuletzt, wie groß die Ernte ausfallen soll. Für den Start empfehlen sich drei Meter Länge. Es hat jedoch gar nichts Ehrenrühriges, kleiner durchzustarten. Manche sind ja schon mit einer einzigen Bäckerkiste als „Mini-Hochbeet“ zufrieden.

Exkurs: Hochbeete sind übersichtlich nach oben

Unentbehrlich: Kompost versorgt den Boden mit Nährstoffen und verbessert nachhaltig seine Fruchtbarkeit.

Das Gärtnern im Kasten fällt vielen aufgrund der begrenzten Größe anfangs leichter. Käufliche Modelle liegen in der Regel bei 85–100 cm Höhe und 120–140 cm Tiefe. Die Länge variiert. Ohne Schweiß geht's auch beim Hochbeet nicht. Zuerst heißt es, die Grasnarbe abzutragen bzw. die Beetfläche etwa einen Spaten tief auszuheben. Die weiteren Schritte: Am Boden gegebenenfalls einen Wühl­mausschutz anbringen, 30–40 cm hoch Scheithölzer bzw. zerkleinerte Äste und Zweige einschichten, gefolgt von 15 cm mit Rasenschnitt vermischte Gehölzhäcksel, 10–20 cm halb verrottetes Laub bzw. organische Abfälle, 20 cm Grobkompost und schließlich 10–20 cm mit Feinkompost vermischter Mutterboden. Machen Sie den Kasten gut voll: Der Aufbau sackt bereits im ersten Jahr kräftig, in den Jahren danach weniger. Dann füllen Sie einfach gute, mit Kompost vermischte Erde nach. Nach vier bis acht Jahren ist eine komplett neue Füllung erforderlich. Die Vorbereitung eines Hochbeets erfolgt meist im Herbst, weil dann sowieso Laub und Gehölzschnitt anfallen. Sie können aber auch sofort damit beginnen.

Das Gartenbeet richtig anlegen nach oben

Ein lockerer und unkrautfreier Boden ist der beste Start in die entspannte Selbstversorgung mit Gemüse.

Sobald Standort und Größe des Gemüsebeets festliegen, markieren Sie die Umrisse mit Pflöcken und Schnur. Das leider nötige Umgraben erfolgt dann, wenn der Boden nicht gefroren und nicht zu nass ist. Verwenden Sie lieber den Spaten als eine Motorfräse: Mit dem Spaten spüren Sie Wurzelunkräuter eher auf und können Sie besser entfernen, während die Fräse sie in tausend Stücke teilt, die später austreiben. Zweitens bekommen Sie beim Umgraben ein gutes Gefühl für Ihren Boden. Ist er schwer und lässt sich zu stabilen, glänzenden „Würsten“ formen? Dann enthält er viel Ton, der Wasser und Nährstoffe hervorragend speichert, neigt aber dazu, die Pflanzenwurzeln zu ersticken. Diesen Bodentyp können Sie mit bis zu 10 Liter Sand pro Quadratmeter verbessern. Ist er leicht zu bearbeiten oder sogar so sandig, sodass er gar nicht zusammenhält? Dann erwärmt er sich im Frühling zwar flott, kann dafür aber Wasser und Nährstoffe nicht gut halten. Hier helfen 100–500 g Tonmehl pro Quadratmeter, das im Fachhandel als Bentonit erhältlich ist. Liegt Ihr Boden in etwa zwischen den beiden Extremen, braucht es bei der Beetanlage lediglich etwa fünf Liter reifen Kompost pro Quadratmeter. Das bekommen die beiden anderen Bodenarten im Übrigen auch: Es gibt nichts Besseres, um die Fruchtbarkeit Ihrer Beete aufzubauen und zu erhalten. Die organische Substanz speichert Wasser, fördert das Bodenleben und somit eine gute, krümelige Struktur sowie die pflanzengerechte Nachlieferung der Nährstoffe. Die Kompostgabe erfolgt am Schluss der Beetanlage. Verteilen Sie das Material gleichmäßig und harken Sie es nur oberflächlich leicht in die Erde ein.

Für den Einstieg anspruchslose Arten nach oben

Manche Gemüse brauchen mehr Fingerspitzengefühl und Erfahrung als andere. Fangen Sie lieber mit den einfachen an! Dazu zählen, neben den unten gezeigten Arten, noch Kartoffeln, Buschbohnen, Zucchini, Kürbis und viele weitere. Mit den Erfolgserlebnissen können Sie sich bald weiter vorrantasten. Haben Sie Mut, aber muten Sie sich nicht zu viel auf einmal zu. Dann macht die Selbstversorgung Spaß!

In der nächsten Ausgabe finden Sie drei komplett aus­gearbeitete Beetpläne zum Nachpflanzen.

Mit diesen unkomplizierten Gemüsearten kommen Einsteiger bestens zurecht nach oben

Eine Zucchini-Pflanze versorgt mind. 2 Personen.
Scharfer Turbo: Asia-Mix reift in rund vier Wochen.
Pflücksalate wachsen nach der Ernte weiter.
Steckzwiebeln lassen sich ruck, zuck pflanzen.
Eigene Karotten sind ein unglaublicher Genuss.
Acht bis zwölf Wochen – fertig ist der Kohlrabi!
Auf stets feuchtem Boden gibt’s gute Radieschen.

 

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