Ziergarten: Blühende Rosenbegleiter
Einleitung
Juni 2021 Die Königin der Blumen steht nicht gern allein. Gönnen Sie ihr einen Hofstaat durch passende Gehölze, Stauden und Gräser, der ihre Blüten richtig in Szene setzt und in Blühpausen für Farbzauber sorgt.
Ob mit edel geformten Knospen oder dicht gefüllt, mit nostalgischem Charme – zur Blütezeit faszinieren Rosen mit herrlichen Farben, süßem Duft und ihrer anmutigen Schönheit. Passende Partnerpflanzen wirken dabei wie ein Präsentierteller und bringen die samtige Pracht der Rosenblüten optimal zur Geltung. Sie steigern jedes Rosenbeet zum prächtigen Gartenhöhepunkt.
Romantische Blütenwolken nach oben
Charmante Begleiter sind die grüngelben Blütendolden von Frauenmantel (Alchemilla mollis), die Rosen romantisch umschmeicheln. Auf den runden, hübsch gewellten Blättern – die der pflegeleichten Staude ihren Namen gaben – glänzen Tau- und Wassertropfen auf bezaubernde Weise und lassen sie märchenhaft glitzern.
Ebenso eignet sich das niedrig wachsende, zierliche Schleierkraut (Gypsophila repens) als Partner. Es hüllt die staksigen Rosenstiele mit seinen kleinen, zarten, reinweißen Blütenbüscheln ein und lässt die Rosenblüten darüber voll zur Geltung kommen. Eine wunderschöne Kombi, die nicht umsonst als romantischer Hochzeitsschmuck der Renner ist.
Wollen Sie etwas Neues probieren, ist die einjährige Euphorbie Zauberschnee ‘Diamond Frost’ eine tolle und genauso zierliche Alternative zum Schleierkraut. Wie selbstverständlich füllen die vielen weichen Triebe mit weißen Blütchen daran jede Lücke – sie sind auch eine sehr gute Unterpflanzung für Rosen in Kübeln.
Noch wenig bekannt als Rosenbegleiter ist die Bergminze oder Kalaminthe (Calamintha grandiflora). Von Juni bis zum Frost webt sie aufregend duftende Wolken von zierlichen zartrosa Blütchen, die monatelang schmücken. Mit nur 40 cm Höhe eignen sich die robusten Pflanzen sehr gut für die Ränder von Rosenbeeten.
Blau als Partnerfarbe nach oben
Die Farbe Blau passt wunderbar zu den meisten Rosenfarben und bringt sie kontrastreich zur Geltung – vor allem für rosa, weiße, rote, gelbe oder orangefarbene Sorten ist sie ideal. Ein Klassiker für Rosen ist blauer Lavendel. Beide schmücken Terrassen, Balkone und Beete für viele Jahre. Seine langen, schmalen Blütenstände umspielen die Rosenblüten und sorgen zudem mit ihrem intensiven Duft für unvergleichliche Sinneseindrücke. Besonders bewährt hat sich die robuste englische Sorte ‘Hidcote Blue’.
Als Alternative zum Lavendel bieten sich mit straffen Stielen die dunkelblauen oder violetten Sorten des Steppensalbeis (Salvia nemorosa) an, ebenso die weichen Blütenstände der zartblauen Katzenminze (Nepeta faassenii). Beide Stauden werden nur etwa 50 cm hoch und sollten nach der ersten Blüte handhoch zurückgeschnitten werden. Dann blühen sie bald wieder bis zum Herbst.
Wunderbar passen auch blaue oder violette Glockenblumen. Sie eignen sich besonders gut für die Beetränder. Bodenbedeckend und niedrig bleibt dabei die Karpaten-Glockenblume (Campanula carpatica) ‘Blaue Clips’ ebenso wie die üppig wuchernde Hängeglockenblume (Campanula poscharskyana). Sie lassen kein Unkraut unter den Rosen hochkommen. Eine mittlere Höhe von 20 bis 50 cm erreicht die anspruchslose, hellblau blühende Rundblättrige Glockenblume (Campanula rotundifolia). Auf 70 cm Höhe blüht dagegen im Sommer die Pfirsichblättrige Glockenblume (Campanula persicifolia).
Imposante Blickfänge nach oben
Damit sich aus der Kombination von Rosen und ihren Begleitern ein eindrucksvoller Hingucker ergibt, bringt Rittersporn (Delphinium) mit seinen majestätischen, bis zu mannshohen Blütenkerzen in Weiß, Blau oder Rosa die nötige Dynamik ein. Schneiden Sie die Stängel nach der Blüte zurück, dann blüht die Staude bald noch einmal.
Auch die violetten, rosa, weißen oder blauen Clematis-Blüten sind eine tolle Ergänzung zu Rosen. Die fleißigen Kletterer hangeln sich sehr dekorativ neben Kletterrosen empor. Beide blühen zur gleichen Zeit und verweben sich auf romantische Weise miteinander. Clematis sind ideale Partner, wenn es darum geht, Pergolen, Rankwände und Lauben zu erobern. Wählen Sie Sorten, die mehrmals blühen – bis in den Herbst.
Als Begleiter zu Rosen liegen auch Gräser aller Art im Trend, vorzugsweise solche, die wie Lampenputzergras oder Chinaschilf erst im Herbst ihre Blütenstände entfalten, also nicht mehr aussamen können.
Schon gewusst? nach oben
Rosen brauchen zwar Gesellschaft, doch sollte sie nicht zu nahe rücken. Konkurrenz bei Licht und Nahrung schränkt ihre Blühfähigkeit ein, deshalb sollte man mit Begleitpflanzen etwas Abstand halten. Und: Beetrosen vertragen keine Bodendecker, schon allein deshalb, weil man den Wurzelhals über Winter mit Erde anhäufelt. Besser bleibt der Boden mit Mulch abgedeckt. Hier bieten sich Hornveilchen und Tulpen als kurzlebige Farbenbringer für den Winter und das zeitige Frühjahr an.
Eine Unterpflanzung mit Bodendeckern wie gelb-grünblättrigem Kriechspindel (Euonymus fortunei) oder weiss-grünblättrigem Efeu (Hedera) ist nur bei Kletter- oder Strauchrosen zu empfehlen.