Küchengarten: Die beliebtesten Grillkräuter
Einleitung
Juli 2020 Rosmarin, Thymian oder Salbei geben Gegrilltem den richtigen Kick. Currykraut und Zitronengras lohnen das Ausprobieren!
Rosmarin nach oben
Wohl kein Kraut verkörpert den Süden so prägnant wie Rosmarin – ein Lippenblütler, der als Halbstrauch überall im Mittelmeerraum gedeiht. Sein harziges, kräftiges Aroma verleiht Fleisch, Fisch oder Gemüse beim Grillen einen mediterranen Touch. Wunderbar harmoniert es zu Lamm, ebenso wie zu Grill-Kartoffeln. Die nadelartigen Blättchen enthalten ätherische Öle, die nicht nur für den unverwechselbaren Geschmack sorgen, sondern dazu noch den Kreislauf, die Durchblutung und den Appetit fördern. Rosmarin ziert zudem mit hübschen blauen Blüten. Sie erscheinen im Frühjahr und bieten Insekten erste Nahrung.
Die krautigen Pflanzen gedeihen problemlos in Gefäßen oder ausgepflanzt an sonniger warmer Stelle im Garten. Achten Sie auf frostbeständige Sorten wie ‘Blue Winter’, ’Arp’ oder ‘Veitshöchheim’, die Winter bei uns meist gut überstehen.
Thymian nach oben
Der Allrounder passt mit seinem fein-würzigen, leicht pfeffrigen Geschmack sowohl zu Fleisch-, Fisch- als auch Gemüsegerichten. Es gibt viele verschiedene Sorten, die sich in Geschmack, Wuchsform und in der Blattfarbe unterscheiden. Perfekt für gegrillten Fisch ist zum Beispiel Zitronen-Thymian wie die Sorte ‘Mystic Lemon’, die sich mit gelb-grün gefleckten Blättern und einem frischzitronigen Aroma hervorhebt. Geerntet werden ganze kleine Zweige der polsterartig wachsenden Pflanze. Sie können sie entweder als Aromabringer auf dem Grillgut platzieren oder die kleinen Blättchen für Marinaden oder Kräuterbutter abzupfen und klein hacken. Ab Mai öffnen sich rosa bis lilafarbene Lippenblüten, die zahlreiche Bienen und Hummeln anziehen. Thymian mag es sonnig, warm und trocken. Er gedeiht am besten auf sandigem, mageren Boden und sollte in strengen Wintern mit Reisig geschützt werden.
Salbei nach oben
Salbei wird schon seit vielen Jahrhunderten als Würz- und Heilpflanze genutzt. Denn seine länglich-eiförmigen, leicht behaarten Blätter stecken voll mit ätherischen Ölen, die sein parfümartiges Aroma ausmachen und entzündungshemmende Wirkungen haben. Salbei unterstützt die Verdauung und hilft bei Husten oder Heiserkeit. Einmal gepflanzt, entwickelt sich das robuste, winterharte Kraut rasch zu einer ausdauernden Pflanze, die über viele Jahre bestehen bleibt. Geerntet werden die Blätter und die frischen, zarten Triebspitzen. Das kräftigste Aroma haben sie kurz vor der Blüte. Dann ist der Gehalt an ätherischen Ölen am höchsten. Die Blätter lassen sich gut trocknen oder einfrieren und können so für die spätere Verwendung konserviert werden. Salbei passt super zu Fleisch oder gibt Nudelsalaten eine unvergleichliche Note. Es gibt viele verschiedene Sorten mit interessanten Blattfarben, zum Beispiel den dreifarbigen Buntblattsalbei ‘Tricolor’, den Silber-Salbei ‘Culinaria’ mit silbrig-grauen Blättern oder den Salbei ‘Purpurmantel’ mit purpurroten, samtigen Blättern.
Äußerst vielseitig: Basilikum nach oben
Kaum hat man eines der meist kräftig-grünen Blätter der Basilikumpflanze berührt, weht auch schon ihr intensiver Duft um die Nase. Von den frostempfindlichen und Wärme liebenden Pflanzen gibt es mittlerweile mehr als 70 Sorten. Basilikum ist enorm variantenreich, was den Wuchs, die Blattfarbe, den herrlichen Duft und die Aromen anbelangt. So gibt es neben dem gängigen, großblättrigen Genoveser-Typ auch Zitronen-, Anis-, Kampfer-, Pfefferminz-, Zimt- und Limonenbasilikum. Zupfen Sie die Blätter bei Verwendung möglichst frisch vom Strauch, denn das Aroma verflüchtigt sich rasch. Besonders gut schmecken sie in Kombination mit Tomaten, zum Beispiel in Tomaten-Soßen oder zu gegrillter Tomate. Ein echter Hit sind Basilikum-Öle, mit denen Sie Fleisch, Fisch oder Käse verfeinern können.
Die meisten Sorten sind einjährig und müssen jedes Jahr neu gesät oder gepflanzt werden. Mehrjährig als Kübelpflanze gedeiht dagegen das Afrikanische Strauch-Basilikum ‘African Blue’, ‘Magic Blue’ oder ‘Floral Spires’. Es muss allerdings frostfrei im Haus überwintern. Basilikum ist empfindlich sowohl gegen Austrocknen als auch gegen zu reichliches Gießen. Geben Sie ihm viel Licht bei mindestens 20 °C und stützen Sie die weichen Triebe.
Asiatische Exoten nach oben
Wer seinen Grillgerichten gern ein fernöstliches Geschmackserlebnis geben möchte, für den stehen eine Vielzahl an außergewöhnlichen Kräutern bereit – zum Beispiel das robuste Currykraut (Helichrysum italicum). Seine Kennzeichen: silbriges, nadelartiges Laub, würziger Duft und ein Geschmack, der der berühmten asiatischen Curry-Mischung sehr ähnlich ist. Im Sommer bildet es dazu kleine, gelbe, hübsche Blüten. Milde Winter bis –10 °C übersteht das 20 bis 40 cm hohe Gewächs gut im Freien.
Zitronengras (Cymbopogon citratus oder C. reflexus) ist in asiatischen Ländern wie Thailand oder Vietnam als Grundwürze bei fast allen Gerichten dabei. Genutzt werden die fein geschnittenen Blätter und die verdickten Stängel der üppig wachsenden, immergrünen Gräser. Sie liefern ein pikantes Zitronenaroma. Zitronengras liebt im Sommer die Wärme und ist für nährstoffreiche Erde, reichlich Feuchte und regelmäßige Düngung dankbar. Den Winter verbringt das tropische Sumpfgras bei 7 bis 10 °C auf einer hellen Veranda oder im Wintergarten. Es lässt sich daher am besten als Kübelpflanze kultivieren.
Kräutermix nach oben
Wer wenig Platz hat, bringt seine würzigen Pflanzen einfach in Schalen, Töpfen und Balkonkästen unter. Eine große Auswahl finden Sie auch jetzt noch in Gartencentern, Gärtnereien und auf Pflanzenmärkten. Es gibt einige Kräuter sogar platzsparend als Dreier-Kombi in einem Topf (zum Beispiel von Sperli, Volmary, Blu-Blumen) wie den ‘Barbecue Gold Mix’ mit Goldblattsalbei, Zitronen-Thymian und Oregano.