Küchengarten: Pflegekurs für Gemüse
Einleitung
Juni 2018 Jetzt geben die Gemüse Vollgas: Tomaten können Sie beim Wachsen förmlich zusehen und die Kohlpflanzen entwickeln sich prächtig – sofern sie gut gepflegt werden. Worauf sollten Sie in den Sommermonaten achten?
Auch Gemüse wollen gehegt und gepflegt werden. Achten Sie auf die spezifischen Bedürfnisse der unterschiedlichen Pflanzen und deren optimale Wachtumsbedingungen, dann werden Sie mit üppiger Ernte und aromatischen Früchten belohnt. Unsere Gartenfachberater helfen Ihnen dabei und geben gerne Auskunft, wenn Sie Fragen haben. Vorab stellen wir Ihnen aber die wichtigsten Pflegemaßnahmen vor.
Pflegearbeiten bei Tomaten nach oben
Tomaten brauchen viel Aufmerksamkeit. Zur guten Pflege gehört das Anbinden an Pfähle oder Tomatenstäbe, sonst brechen die Pflanzen vielleicht unter ihrer eigenen Last zusammen. Jetzt ist Hauptwachstumszeit, und die Pflanzen schieben sich täglich ein gutes Stück höher. Wählen Sie die Stäbe nicht zu kurz, denn die Pflanzen können je nach Sorte eine Höhe von bis zu zwei Metern erreichen. An Stabtomaten sollten Sie nun regelmäßig die Seitentriebe ausbrechen (ausgeizen), die sich aus den Blattachseln heraus entwickeln. So steigern Sie den Ertrag (s. Infokasten).
Tomaten brauchen viel Wasser (an heißen Tagen bis zu acht Liter pro Pflanze). Das Gießen geht effektiver und schonender, wenn Sie gleich beim Pflanzen im Wurzelbereich einen Pflanztopf mit Abflussloch in die Erde einsenken. Gießen Sie das Wasser nun hier hinein. So versickert es allmählich im Boden und landet direkt bei den Wurzeln.
Schützen Sie die Pflanzen vor übermäßiger Nässe und Luftfeuchtigkeit, denn sonst werden sie rasch von Kraut- und Braunfäule (Phytophthora infestans) befallen, einem Pilz, der Blätter welken lässt und Früchte ungenießbar macht. Bewährt hat sich das Überbauen mit Glas oder einem Folienzelt, das mindestens 80 cm tief und 180 cm hoch ist. Alternativ stellen Sie die Pflanzen in Töpfen an die sonnige Hausmauer oder unter den Dachüberhang. Außerdem greifen Sie zu toleranten Sorten wie 'Philovita' oder 'Phantasia'. Sie werden auch bei ungünstigem Wetter erst spät befallen, sodass Sie einen großen Teil der Früchte sicher ernten können.
Tomaten brauchen reichlich Nährstoffe. Geben Sie in der Wachstumszeit alle zwei Wochen einen organischen bzw. mineralischen Flüssigdünger.
Ausgeizen nach oben
Geiztriebe sind Seitentriebe, die aus den Blattachseln zwischen Haupttrieb und Frucht- bzw. Blatttrieb von Tomaten wachsen. Meist sind diese Triebe unfruchtbar. Die Pflanze wird dadurch buschiger und steckt ihre Kraft eher in die Triebe, anstatt in die Früchte. Das Herausbrechen dieser Geiztriebe wird im Gärtnerjargon „Ausgeizen“ genannt.
Kohlgewächse nach oben
Bei mancher Kohlpflanze erkennt man bereits den Kopfansatz. Der des Blumenkohls soll bis zur Ernte schön weiß bleiben. Dafür knicken Sie die oberen Blätter so ein, dass sie einfallendes Sonnenlicht abhalten. Der beste Zeitpunkt zum Knicken ist, wenn die heranwachsenden Köpfchen Faustgröße erreicht haben.
Brokkoli geht bei sonnigem Wetter rasch in die Blüte. Verpassen Sie also den richtigen Zeitpunkt zur Ernte nicht: Die Knospen sollten noch fest geschlossen sein. Übrigens: Sie können den „Sprossenkohl“ mehrfach ernten. Schneiden Sie zunächst den ersten Kopf. Dann bilden sich mehrere wohlschmeckende Seitensprosse, die Sie nochmals zurückschneiden und dann sogar auf eine dritte Ernte hoffen können.
Bohnen nach oben
Busch- und Stangenbohnen benötigen zur Zeit etwas Aufmerksamkeit. Eine leichte Düngung vor der Blüte fördert den Ansatz. Vor allem aber dürfen die Pflanzen keine Durststrecke erleiden: Für einen guten Ertrag ist ein gleichmäßig feuchter Boden, vor allem zehn Tage vor und nach der Blüte, entscheidend. Wässern Sie also in dieser Zeit reichlich, sonst stoßen die Pflanzen bereits angesetzte Knospen und Blüten wieder ab.