Küchengarten: Mut zur Feige!
Einleitung
Mai 2018 Das Gehölz mit dem berühmten Blatt und den süßen Früchten gedeiht nur im Weinbauklima? Nicht unbedingt. Die richtige Sorte und der geeignete Gartenplatz machen es möglich.
Echte Charaktertypen nach oben
So eine Feige putzt den Garten ganz schön auf. Damit fühlt man sich gleich ans Mittelmeer versetzt, wenn nicht gar direkt ins Paradies. Der kräftige Strauch bzw. kleine Baum legt sich mit dem Alter einen malerisch knorrigen Wuchs zu, zusammen mit den großen, gelappten Blättern ein Traum!
Ein Traum muss das süße Obst für Sie nicht bleiben, auch wenn Sie in einer kühleren Region leben. Feigen sind winterhärter als ihr Ruf. Oft ist es nicht einmal die Kälte, die ihnen schadet, sondern wochenlange Kahlfröste mit eisigem Nordostwind. Selbst dann sollten Sie Ihre Pflanze nicht gleich aufgeben: Die Wurzel überlebt oft und treibt munter neu aus. Am besten beugen Sie einer solchen Erfahrung allerdings vor. Das beginnt beim Kauf. Für viele gehandelte Sorten liegt die Grenze zum Erfrieren bei mehrere Tage anhaltenden Frösten (und ohne Winterschutz) zwischen –12 bis –15 °C. Andere kommen als Kübelpflanze besser über die Runden.
Entscheidend: Alter und Standort nach oben
Wie gut sich eine Feige gegen Frost behauptet, hängt auch vom Alter ab. Steht sie zehn Jahre im Kübel und zieht erst dann in den Garten, ist sie robuster als in ihrer „Jugend“.
Im Freien braucht die Südländerin einen vollsonnigen, vor Wind geschützten Platz an Mauern oder Wänden. Aber Vorsicht: Bei reinen Südlagen treiben Feigen gerne früh aus, was sie gegenüber Spätfrösten sehr empfindlich macht. Der Boden sollte humos, kalkarm und eher locker sein: Staunässe oder übermäßige Feuchtigkeit bekommt ihnen nicht. Als beste Pflanzzeit gilt April/Mai. Bei der Vorbereitung des Pflanzlochs können Sie Feigen schwere Böden schmackhafter machen, indem Sie tief lockern und den Wurzelbereich mit Sand und/oder Perlite (Pflanzgranulat aus Naturstoff) mischen. Unter den Aushub geben Sie zudem einige Handvoll Kompost. Im Spätherbst schützen Sie die Wurzel mit einer hohen Mulchdecke und einem Winterschutz aus Schilf- oder Kokosmatten bzw. Gartenvlies bis in eine Höhe von 80–100 cm.
Feigen für die Terrasse setzen Sie in hochwertige Kübelpflanzenerde und stellen sie an einen sonnigen Platz. Sinkt das Thermometer im Spätherbst dauerhaft unter null bzw. tiefer als –5 °C, räumen Sie den Topf in einen kühlen Keller, einen Lichtschacht oder in die Garage. Halten Sie den Wurzelballen bei der Überwinterung nur leicht feucht.
Feigenmarmelade Nordafrikanische Art nach oben
Zutaten
- 500 g frische Feigen
- 1 TL Ras-el-Hanout (Gewürzmischung)
- 250 g Gelierzucker 2 : 1
- Saft und abgeriebene Schale einer Zitrone
Zubereitung
Die frischen Feigen, falls nötig, waschen, Stiele abschneiden und samt ihrer Schale in feine Würfel schneiden.
In einen Topf geben und Ras-el-Hanout sowie den Gelierzucker unterrühren.
Aufkochen, Zitronensaft und -abrieb dazu, vier Minuten köcheln, Gelierprobe machen und in Twist-off-Gläser füllen.
Die Marmelade wird sehr fest. Soll sie flüssiger sein, verwenden Sie stattdessen 250 g Gelierzucker 1 : 1.