Gartenberatung: Kompostieren: Natürliches Recycling
Einleitung
April 2021 Es ist nicht neu: Komposthaufen sind ein Abbild des natürlichen Kreislaufs der Natur. Die Betonung liegt auf natürlich. Man kann ja seine Abfälle auch in die braune Tonne entsorgen, deren Inhalt erst weit transportiert und dann verbrannt oder deponiert wird. Der natürliche Weg über den eigenen Kompost ist jedoch kürzer und wirksamer. Wie er richtig funktioniert, erklärt unsere Gartenberaterin Roswitha Koch.
Kompostieren kostet wenig Arbeit, spart Geld und hilft, die Haushaltsmüllmenge zu reduzieren. Bei regelmäßigen Kompostgaben verarmt der Gartenboden nicht an Humus, der für Bodengesundheit und -fruchtbarkeit sehr wichtig ist. Auf nährstoffreichen, gut belüfteten und somit gesunden Böden können gesunde, widerstandsfähige Pflanzen wachsen.
So wird’s gemacht: nach oben
Standort: halb-, nicht vollschattig. Sonne hilft beim schnellen Abtrocknen nach Regen.
Bodenkontakt ist erforderlich, damit Organismen ein- und auswandern können, also: keine Sperre zum Gartenboden, höchstens ein Drahtgitter, das Wühlmäuse fernhält.
Größe: mindestens 1,5 m Länge und etwa 1,2 m Höhe. So trocknet er nicht schnell aus.
Schichtung: Unten eine etwa 20 cm dicke Lage groben trockenen Materials wie Stängel und trockenen Stauden- und Gehölzschnitt zur Belüftung einfüllen, was die Fäulnisbildung verhindert. Grüne und braune Abfälle sind gut vermischt in etwa 20 cm Stärke anzudecken. Darauf wird eine feine Schicht Urgesteinsmehl bzw. Bentonit gestreut und/oder eine etwa 5 cm starke Schicht des anstehenden Gartenbodens. Dies verhindert üble Gerüche, zu viel Feuchtigkeit und die Besiedlung mit Schadpilzen, fördert aber die „guten“ Bodenbakterien. Nicht andrücken, der Haufen muss gut belüftet sein und bleiben!
Grüne Abfälle nach oben
rohe Gemüse- und Obstabfälle, Kaffee- und Teerückstände
Rasenschnitt, Blumen aus Garten und Vase – alles angewelkt
Unkraut, das unbedingt vor der Samenreife gejätet worden sein sollte.
alte Blumentopferde, Eierschalen, Federn, Haare, Borsten, Mist
Braune Abfälle nach oben
Laub und zerkleinerte Zweige
Stroh und Holzhackschnitzel
Pappe und Papier
Nussschalen
Im Mischungsverhältnis 1 Teil grüne zu 20 Teilen braune Abfälle befüllen. Dazu einen kleinen Vorratshaufen aus Laub und Zweigen anlegen.
Frische grüne Abfälle am besten immer mit etwas Gartenerde abdecken, so werden Tiere ferngehalten.
Nicht kompostieren: nach oben
gespritzte und behandelte Pflanzen, gegarte Küchenabfälle/Essensreste
Überreste kranker und befallener Pflanzen (z. B. Kraut- und Braunfäule)
invasive Pflanzen wie Beifuß-Ambrosie
Staubsaugerbeutelinhalte und Asche
Gebleichtes und/oder bunt bedrucktes Papier und Karton
Oben mit einer etwa 5 cm starken Schicht aus längeren Gräsern, Staudenschnitt und Stängeln abdecken, damit der Haufen nicht austrocknet, Regenwasser jedoch gut ablaufen kann. Wellpappe ist ebenfalls geeignet.
Zeitpunkt: Aufsetzen im Frühjahr und/oder im Herbst. Der im Herbst angelegte Komposthaufen sollte im Frühjahr einmal umgesetzt werden. Umsetzen fördert die Belüftung und damit die Rotte, kann aber auch unterbleiben. Dann dauert es eben länger.
Pro 1 m3 kann ½ kg kohlensaurer Kalk oder Dolomitkalk zur Rottebeschleunigung zugesetzt werden. Auch Starthelfer wie ein Eimer fertigen Komposts oder Kompostwürmer begünstigen den schnelleren Verlauf der Rotte. Manche schwören auf Effektive Mikroorganismen (EM). Sie sollen die Rotte enorm beschleunigen.
Reifer Kompost ist dunkelbraun bis schwarz und duftet angenehm erdig. Er ist Dünger für Pflanzen und Bodenverbesserer – bitte entsprechend sparsam dosieren! Alle Pflanzen vertragen ihn.
Falls es Stress beim Kompostieren gibt: nach oben
Problem | Ursache | Lösung |
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Fauliger Geruch | Verdichtete Stellen | Haufen öffnen und abtrocknen lassen oder Haufen umschichten: Grobes und Trockenes nach innen, Feuchtes nach außen. |
Gräuliche Farbe, sehr trocken bis staubig, Ameisen | Feuchtigkeitsmangel | Im Sommer bei Trockenheit regelmäßig feucht, nicht nass machen. |
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