Ziergarten: Zehn Tipps zum Mulchen
Einleitung
März 2020 Gartenarbeiten wie Hacken und Unkrautjäten können Sie sich sparen, wenn Sie den Boden mit einer dicken Mulchdecke schützen. Wir zeigen Ihnen, wie’s geht.
1. Mulchen: Was ist das? nach oben
Beim Mulchen wird der Boden idealerweise mit organischem Material bedeckt. Dadurch gelangen weniger Licht und Luft an den Boden und er verdunstet deutlich weniger Wasser. Die Folge: Unkräuter keimen langsamer oder gar nicht und der Boden bleibt feucht. Diese im Bioanbau schon lange bewährte Methode wurde dem Wald abgeschaut. Dort ist der Boden mit Laub abgedeckt. Niemand lockert ihn mit Hacke und Kralle. Stattdessen sorgt ein Heer von nützlichen Bodenlebewesen beim Abbau der Laubschicht für eine lockere, luftige Bodenstruktur und natürliche Fruchtbarkeit.
2. Die wichtigsten Mulchmaterialien nach oben
Zum Mulchen eignen sich verschiedenste Materialien, wie Rasenschnitt, Stroh oder Schnittabfälle. Im Gartenfachmarkt sind vor allem Produkte aus geschreddertem, gefasertem Holz oder Baumrinde erhältlich, zum Beispiel Rindenmulch oder Holzhäcksel. Dieses gibt es je nach Verwendung in unterschiedlichen Stärken, grob oder klein. Grobe Häcksel eignen sich gut als Abdeckung für Wege oder unter Gehölzen, denn sie sind lange haltbar. In Beeten sollten Sie lieber auf klein gehäckseltes Mulchmaterial zurückgreifen, da sich dieses schneller zersetzt und die Pflanzen so gleichzeitig von den dabei freiwerdenden Nährstoffen profitieren. Dafür müssen Sie dort öfter neuen Mulch auftragen. Zur Verbesserung der Bodenstruktur wird Reifekompost verwendet, zum Beispiel in Gemüsebeeten, in Blumenbeeten oder bei Jungpflanzen.
3. Rindenmulch oder Rindenhumus? nach oben
Beide Produkte entstehen aus gehäckselter Baumrinde, doch sie werden unterschiedlich verwendet. Rindenmulch enthält keinen Dünger, aber saure Gerbstoffe. Diese unterdrücken den Unkrautwuchs, weil sie den Samen nicht auskeimen lassen. Eine Schicht von 5 bis 8 cm Dicke hält Staudenbeete und Wege unkrautfrei, beschattet den Boden und speichert Feuchtigkeit. Gemüse, Kräuter und Rosen vertragen Rindenmulch jedoch nicht, weil er Nährstoffe entzieht und damit die Pflanzen hungern lässt. Für diese eignet sich besser Rindenhumus. Hierbei sind die Rindenanteile kleingeschreddert, schon kompostiert und mit Kalk und Nährstoffen zu einer lockeren, gut strukturierten Pflanzerde aufbereitet. Gartenpflanzen wachsen darin hervorragend. Rindenhumus kann man ähnlich wie Kompost zur Bodenverbesserung verwenden.
4. Mulchvlies gegen Unkraut nach oben
Der perfekte Schutz gegen Unkraut sind Mulchvlies oder Mulchfolien. Sie erhalten sie im Gartenfachmarkt als dünne Matten aus perforiertem Kunststoff, Jute, Kokosfasern, Papier oder Schafwolle, die Wasser und Flüssigdünger durchlassen. Auf den Boden gelegt, halten sie ihn feucht und verhindern zuverlässig das Aufkommen von Unkraut. Zusätzlich erwärmen sie bei Sonnenschein den Boden. Die Matten haben sich daher vor allem bei wärmeliebenden Gemüsearten wie Gurken, Zucchini oder Kürbisgewächsen bewährt, die bis zu vier Wochen schneller reifen können. Auch bei Erdbeeren, Wegen, Stauden und besonders bei Gehölzen kommen sie unkrautverhindernd zum Einsatz. Sogar hartnäckige Wurzelunkräuter werden unterdrückt. Wenn Ihnen der Anblick nicht gefällt, bedecken Sie das Vlies zusätzlich 3 bis 4 cm hoch mit Holzdekor.
5. Erdbeeren brauchen Stroh nach oben
Bei Erdbeeren hat sich eine Beetabdeckung aus Stroh bewährt. Verteilen Sie dieses zur Hauptblütezeit im Mai unter den Pflanzen. Das Stroh hält die Früchte sauber und sie werden weniger von Grauschimmel- und Fäulnispilzen oder Schnecken befallen. Ideal ist Stroh vom Bio-Bauern. Als Alternative können Sie auch gehäckselte Staudenstängel nutzen.
6. Praktisch: Rasenmulch nach oben
Rasenschnitt fällt in der Wachstumszeit in vielen Gärten fast wöchentlich an. Sofern er unkrautfrei ist, können Sie diesen prima als Mulchmaterial nutzen und brauchen ihn nicht zu entsorgen! Optimal ist eine 4 bis 5 cm dicke Schicht. Nicht höher, sonst siedeln sich darunter Schnecken an. Wichtig: Lassen Sie die Halme vor dem Auslegen anwelken, dann bleibt der Rasenmulch luftig. Denn allzu frisches Mulchmaterial verdichtet sich und schliesst den Boden wie ein Plattenbelag ab.
7. Hübsch: Dekomulch nach oben
Mulchen spart nicht nur Arbeit. Das Abdecken des Bodens lässt die Beete auch gepflegt erscheinen. Besonders dekorativ ist Piniendekor. Es wird aus Pinienrinde hergestellt, hält lange und hat eine hübsche, rotbraune Farbe. Das macht sich gut auf Wegen oder unter Gehölzen. Wem das natürliche Beige und Braun des Holzmulchs zu langweilig ist, der verteilt einfach mit umweltfreundlichen Farben eingefärbte Holzschnitzel im Garten. Es gibt sie in Gelb, Orange, Rot oder sogar Blau. Ideal auch als muntere Bodenabdeckung für Kübelpflanzen!
8. Kalken und düngen nach oben
Biologisch aktive Bakterien in Rindenmulch, Holzhäcksel und Stroh entziehen dem Boden beim Verrotten Stickstoff. Damit sie nicht mit den Pflanzen um Nährstoffe konkurrieren, sollten Sie vor dem Mulchen kohlensauren oder mit Algen versetzten Düngekalk (150 bis 200 g/m2) ausbringen. Dazu noch Hornspäne oder Horngries (120 bis 150 g/m2) oder sich langsam zersetzenden organischen Dünger (60 bis 80 g/m2) mit der Kralle leicht einarbeiten.
9. Beim Gehölzschnitt ans Häckseln denken nach oben
Fällt Gehölzschnitt im Garten an, lohnt es sich, das anfallende Schnittgut gleich mit einem robusten Holzhäcksler zu schreddern. Die frischen Holzschnitzel zersetzen sich nur langsam und ergeben einen guten Dauermulch unter Ziersträuchern oder auf Wegen. Verschiedene Modelle gibt es im Gartenfachhandel zum Ausleihen oder zu kaufen (zum Beispiel der neue ‘Bio Silent’ von Stiga, der ‘Elektro-Leisehäcksler’ von Bosch oder der ‘Easy Crush’ von AL-KO).
10. So mulchen Sie richtig nach oben
Mulchen können Sie das ganze Jahr. Bevor Sie das Mulchmaterial auf die Beete auftragen, sollten Sie den Boden vorbereiten. Entfernen Sie Unkraut und lockern Sie ihn mit einer Kralle oder einem Spaten etwas auf. Dann verteilen Sie den Mulch gleichmäßig auf dem Beet. Je nach Material empfiehlt sich eine etwa 4 bis 10 cm dicke Schicht. Belassen Sie zu den Pflanzen einige Zentimeter Abstand und achten darauf, dass alle Blattteile über dem Mulch liegen, sonst fangen sie an zu faulen. Der Mulch sollte locker aufliegen und nicht in die Erde eingearbeitet werden.