LieblingslaubenSeite 2
Einleitung
Juli 2018
Welche Wandstärke? nach oben
Nachdem man einen Standort und die Nutzung festgelegt hat, muss man die richtige Wandstärke wählen. Diese beziehungsweise die Dicke der verwendeten Blockbohlen spielt eine wichtige Rolle. Dabei gilt: Je dicker die Wände, desto stabiler ist das Gartenhaus und desto besser hält es die Wärme. Ein Gartenhaus selbst zu konstruieren und zu bauen ist aufwendig und erfordert handwerkliches Geschick. Inzwischen bieten die Hersteller neben Standardhäusern aber auch immer mehr ausgefallene Modelle „von der Stange“ an. Die meisten gibt es als Bausatz in Elementbauweise mit unterschiedlichen Wandstärken (die Wandflächen sind zum Teil vormontiert), andere in besonders stabiler und damit auch etwas teurerer Blockbohlenbauweise (Holzbalken werden aufeinander gestapelt). Für den Aufbau ist allerdings auch hier handwerkliches Können nötig. Viele Baumärkte bieten deshalb gegen Aufpreis oft einen Aufbauservice an: Die meisten angebotenen Blockbohlenhäuser gibt es in Stärken von 19 bis 100 mm. Mit 18 bis 19 mm starken Nut- und Federbrettern kann man beispielsweise einen Geräteschuppen bauen. Soll das Häuschen als Rückzugsort dienen, wählen Sie eine dickere Wandstärke ab 40 mm.
Das passende Fundament nach oben
Damit das Gartenhaus nicht den ersten Herbststürmen zum Opfer fällt oder Schäden durch Feuchtigkeit entstehen, sollte grundsätzlich jedes Gartenhaus auf einem Fundament gebaut werden. Je nach Nutzung kommen verschiedene Möglichkeiten in Frage: Bei einem kleinen Geräteschuppen reicht womöglich das Verdichten des Bodens mit Splitt-Schüttung, eventuell sind eine Überpflasterung oder der Fundamentsteine notwendig. Ein größeres Haus benötigt dagegen ein Streifen- oder Punktfundament, in manchen Fällen sogar eine Fundamentplatte. Wichtig ist, dass die unterste Holzschwelle oder die Pfosten sich nicht im Erdreich befinden und gegen aufsteigende Feuchtigkeit aus dem Boden abgesichert sind.
Auch vor dem Gartenhaus sollte eine Platte aus Naturstein oder Pflaster liegen. Hierfür kann man beispielsweise den Belag unter dem Gartenhaus beim Bau gleich noch ein bisschen größer ziehen. So bilden sich bei Regen vor dem Eingang keine Schlammpfützen und man trägt nicht so viel Dreck hinein. Haben Sie genug Platz rund um das Haus, verhindert ein Weg rundherum aus Kies oder Platten, dass Spritzwasser die Holzwände verdreckt und dauerfeucht hält, was ihre Lebensdauer verkürzt.
Fenster und Türen nach oben
Wird das Haus im Grünen hauptsächlich als Lagerfläche genutzt, ist es ratsam eher weniger Wandfläche mit Fenstern zu belegen. So bleibt genug Platz an den Wänden für Regale, Gartenwerkzeug & Co.
Soll es ein Raum zum Lesen und ein Rückzugsort werden, verleihen große Fenster einem Gartenhaus Helligkeit, Offenheit und bieten einen schönen Ausblick ins Grüne.
Sie können auch eine Schiebetür einsetzen. Im Vergleich mit einer Flügeltür braucht sie keinen Platz in Durchgangsrichtung – weder innen noch außen. So kann eine vorgelagerte Terrasse besser genutzt werden, da man nicht darauf achten muss, den Schwenkbereich der Tür frei zu halten.
Schutz und Pflege nach oben
Damit Gartenliebhaber möglichst lange Freude an ihrem Gartenhaus aus Holz haben, sollten alle Holzbauteile vor dem Aufbau mit einem geeigneten Holzschutz behandelt werden. Eine Imprägnierung schützt das Holz vor Insekten und Schimmel. Vor allem bei den Nut- und Federstellen sollte sorgfältig gearbeitet werden, da diese nach dem Zusammenbau nicht mehr erreichbar sind. Der endgültige Wunschfarbton kann dann am fertig gebauten Häuschen erfolgen.
Und die Beleuchtung? nach oben
Legen Sie, wenn möglich, Strom ins Gartenhaus: Für die Beleuchtung oder den Anschluss elektrischer Gartenwerkzeuge braucht die Gartenhütte einen Stromanschluss. Zwar gibt es entsprechende Erdkabel für den Stromanschluss im Außenbereich im Baumarkt, diese müssen aber von einem Fachmann verlegt, angeschlossen und abgesichert werden.
Gut bedacht? nach oben
Bitumenbahnen sind nur für die Ersteindeckung vorgesehen. Sehr beliebt als Eindeckungsmaterial sind Bitumenschindeln, da diese einfach und schnell zu verlegen sind, alternativ können aber auch klassische Dachpfannen oder Stahlbleche zur Dacheindeckung genutzt werden.
Wer zusätzlich noch eine Regenrinne anbringt, kann das Wasser vom Dach in einer Regentonne sammeln und zum Bewässern nutzen.
Ob Satteldach oder Pultdach – ein Dachüberstand bietet sich bei einem Gartenhaus oft an. Darunter kann man beispielsweise Kräuter trocknen, Holz lagern oder auch eine Sitzbank aufstellen. Und: Je größer der Dachüberstand ist, umso mehr ist das darunterliegende Wandbauteil vor Witterungseinflüssen geschützt.
Wie viel kostet ein Gartenhaus? nach oben
Der Preis hängt von Bautyp, Größe, Material und Ausstattung ab – und nicht zuletzt davon, in welchem Umfang Sie selbst noch Hand anlegen möchten.
Einfache, kleine Gartenhäuser aus Holz sind als Bausatz online oder im Baumarkt schon für unter 1.000 Euro erhältlich. Sie müssen nicht nur selbst aufgebaut, sondern meist auch noch gestrichen und mit Dachpappe gedeckt werden. Moderne Gartenhäuser aus Holz oder Metall, die fertig geliefert und aufgebaut werden, kosten in einfacher Form ab ca. 4.000 Euro, für luxuriösere Varianten werden meist 10.000 Euro und mehr fällig. Nach oben sind, wie so oft beim Bauen, alle Grenzen offen.
Für Bausätze und Fertighäuser gilt jedoch gleichermaßen: Oft sind Bauteile wie Fundament oder Fußboden nicht inklusive und müssen separat bestellt werden. Auch die Lieferung per LKW oder Spedition kostet in der Regel extra. Wer den Kauf eines Gartenhauses plant, sollte sich daher beim Hersteller genau über den Lieferumfang informieren.
Buch-Tipp: Lieblingsgartenhäuser nach oben
Loft im Grünen, charmanter Zirkuswagen, stylischer Wohncontainer oder architektonisches Gartenobjekt? In ihrem Buch „Lieblingsgartenhäuser. Grüner wohnen 2.0“ stellt die Architektin und Autorin Marie-Pierre Dubois Petroff 25 kreative und überraschende Wohnprojekte vor. Mit zahlreichen Fotos, Grundrissen und detaillierten Zeichnungen, Informationen zur Planung sowie praktischen Empfehlungen bietet das Buch eine Inspirationsquelle für alle, die sich einen zusätzlichen individuellen Gartenraum wünschen.
Marie-Pierre Dubois Petroff
„Lieblingsgartenhäuser – Grüner wohnen 2.0“ 144 Seiten, Klappenbroschur, 24,90 Euro, Verlag Eugen Ulmer, ISBN 978-3-8001-0308-9