Ziergarten: So schützen Sie Ihre Gartenpflanzen optimal vor dem Winter
Einleitung
Dezember 2024 Wenn die Temperaturen sinken und die Sonnenstunden pro Tag weniger werden, begibt sich die Gartenwelt in die winterliche Ruhepause. Wie Sie Ihre Gartenpflanzen durch die kalte Jahreszeit bringen und wann und wo ein Winterschutz erforderlich ist, lesen Sie in den folgenden Tipps rund um das Thema Winterschutz.
Eigentlich bereiten sich unsere Gartenpflanzen selber bestens auf die Winterzeit vor. Die Vegetation schaltet auf Sparflamme: Laubbäume und Rosen werfen ihre Blätter ab, das Wachstum wird eingestellt, Stauden und Ziergräser ziehen sich in den Boden zurück und ihre oberirdischen Teile trocknen ein. Trotzdem benötigen Gartenpflanzen in einigen Fällen unsere Überwinterungshilfe, denn nicht nur frostige Temperaturen, sondern auch austrocknende Winde, zu viel Nässe und starke Sonneneinstrahlung bei Frost können Schäden anrichten.
Staudenbeete für den Winter rüsten nach oben
Wenn Stauden, Gräser oder auch junge Gehölze erst spät im Herbst gepflanzt wurden, haben sie in der Regel noch nicht sehr viele neue Wurzeln ausgebildet und sind deshalb nicht ausreichend gegen Frost, Wind und Wassermangel geschützt. Als Winterschutz im Staudenbeet, auch in bereits eingewachsenen Pflanzungen, können Sie zum Beispiel das Herbstlaub einfach liegen lassen oder sogar eine zusätzliche Laubschicht verteilen. Die Blätter schützten die Pflanzen und werden im Laufe der Zeit von den Bodenlebewesen zersetzt. So entsteht wertvoller Kompost und letztendliche frische Erde – ein perfekter Kreislauf im Staudenbeet.
Schneiden Sie vor dem Abdecken mit Herbstlaub nur bei Stauden, deren abgestorbene Blätter und Triebe matschig werden, zum Beispiel bei Funkien, die oberirdischen Teile ab. Stauden und Gräser mit standfesten Wintersilhouetten wie Fetthenne, Schafgarbe, Aster-Arten, Sonnenhut, Kugeldistel, Roter Scheinsonnenhut sowie Diamantgras, Chinaschilf und Pfeifengras bleiben stehen. Sie schmücken den Garten auch im Winter, zudem bieten die trockenen Triebe und Samenstände Insekten Unterschlupf und Vögeln Nahrung. Wintergrüne Stauden wie Waldsteinie oder Elfenblumen sollten nicht mit Laub bedeckt werden, da sie auch im Winter ausreichend Licht benötigen.
Empfindliche Ziergräser wie das Pampasgras, deren Pflanzenmitte vor Nässe geschützt werden sollte, können einfach zusammengebunden werden. Der Halmschopf schützt das „Herz“ der Gräser vor Nässe. Trockene Triebe, Blätter und Halme der Stauden und Gräser werden erst kurz vor dem Neuaustrieb im nächsten Frühjahr zurückgeschnitten.
Warme Decken für junge Gehölze nach oben
Bedecken Sie den Boden rund um den Stamm von jungen Bäumen mit Laub, Tannenreisig oder einer Kokosmatte. Der Stamm selber sollte vor Frostrissen geschützt werden, denn nach einer frostigen Nacht kann die noch dünne Rinde durch starke einseitige Sonneneinstrahlung aufplatzen. Um dies zu verhindern, können Matten oder Wickelband aus Jute oder Kokos um den Stamm gewickelt werden. Auch ein Weißanstrich des Stamms kann Frostrisse verhindern. Die weiße Farbe reflektiert das Sonnenlicht und mildert so die Temperaturunterschiede zwischen der besonnten und der noch im Schatten liegenden Seite des Stamms.
Rosen schützen nach oben
Zunehmend milde Winter machen den Winterschutz von Rosen nicht mehr zwingend erforderlich, aber an exponierten Lagen empfiehlt sich es dennoch, die Triebbasis und auch die Veredelungsstelle vor Frost, Wind und Austrocknung zu schützen. Dazu werden Beet-, Edel- und Strauchrosen mit Erde angehäufelt, so dass die Veredelungsstelle zwischen Wurzeln und Triebansätzen gut geschützt ist. Zusätzlich kann Tannenreisig rund um die Triebbasis aufgelegt werden. Wer seine Rosen schon ab dem Einpflanzen gut für die Wintermonate rüsten will, der pflanzt die Rosen so tief, dass die Veredelungsstelle etwa eine Handbreit unter der Erdoberfläche liegt. Außerdem sollten Rosen ab Juli nicht mehr gedüngt werden oder nur noch mit Patentkali versorgt werden. Dann können die Triebe bis zum Winter gut aushärten und sind ausreichend frostfest.
Bei Stammrosen befindet sich die empfindliche Veredelungsstelle unterhalb der Krone, deshalb empfiehlt sich, die Krone samt der Veredelungsstelle mit einem wasserdurchlässigen Vlies zu schützen. Zusätzlich kann die Veredelungsstelle mit Nadelholzreisig umhüllt werden.
Kleinstrauchrosen, auch Bodendeckerrosen genannt, kommen in der Regel ohne Winterschutz aus, da sie robust sind und häufig aus Stecklingsvermehrung stammen. Das bedeutet, sie besitzen keine frostempfindliche Veredelungsstelle, die abgedeckt werden müsste.
Hilfe für Immergrüne nach oben
Frostharte, immergrüne Laub- oder Nadelgehölze brauchen in der Regel keinen Winterschutz. Rhododendren schützen sich zum Beispiel bei eisigen Temperaturen sogar selber, indem sie ihre Blätter zusammenrollen. So wird die Oberfläche der Blätter verkleinert, damit diese weniger verdunsten. Ist der Boden nämlich noch gefroren und die Sonne scheint im Winter kräftig, verdunsten Immergrüne über ihre Blätter und Nadeln Wasser, können sich jedoch aus dem gefrorenen Boden keinen Wassernachschub ziehen. Deshalb ist es manchmal sinnvoll, Immergrüne mit einem Beschattungsvlies abzudecken. Bei langanhaltender Trockenheit und starkem Sonnenschein ist in der Winterzeit ab und zu ein kräftiges Gießen von nöten. Wenn der Winter uns mit Schneefall beglückt und die Schneedecke auf den Immergrünen zu hoch und schwer wird, können die Zweige durch die Last abbrechen. Entfernen Sie also zu dicke Schneehauben mit dem Besen oder einer Harke, damit Ihre immergrünen Pflanzen keinen Bruchschaden erleiden.
Ein Wintermantel für winterharte Topfpflanzen nach oben
Frostharte Stauden oder Gehölze, die in Pflanztöpfen kultiviert werden, können den Winter an der frischen Luft verbringen. Droht jedoch eine längere Frostperiode, sollten Sie die Töpfe mit Vlies, Kokos- oder Jutematten vor dem Durchfrieren schützen. Ist nämlich das Erdsubstrat in den Töpfen gefroren, können sich die Pflanzen nicht mehr mit Wasser versorgen und vertrocknen. Außerdem ist es sinnvoll, die Töpfe auf Füßchen oder Styroporplatten, die Löcher für einen Wasserabzug haben, zu stellen, damit sie nicht am Untergrund festfrieren. Stellen Sie stets sicher, dass der Winterschutz der Gefäße luft- und wasserdurchlässig ist, damit keine Fäulnis entstehen kann. Wenn Sie mehrere kleinere Töpfe vor Frost schützen möchten, können Sie sie auch in eine große Kiste stellen und diese locker mit Laub füllen. Auch hier immer für einen funktionierenden Wasserablauf sorgen.
Der Rasen im Winter nach oben
Bevor der Winter Einzug hält, sollte eine Rasenfläche von herab gefallenem Herbstlaub befreit werden. Die Gräser müssen auch im Winter ausreichend Luft und Licht erhalten. Unter einer Laubschicht könnten sich Fäulnis und Pilzkrankheiten ausbreiten. Bei trockenem Wetter wird vor dem Winterbeginn mit einer Schnitthöhe von vier bis fünf Zentimetern noch ein letztes Mal gemäht. Und schon vorher, spätestens im Oktober, wird ebenfalls ein letztes Mal gedüngt und zwar mit kaliumbetontem Herbstdünger. Bei Frost sollten Sie die Rasenfläche besser nicht betreten, damit die Gräser nicht abbrechen.
Der Gartenteich bei Frost nach oben
Um einen Teich vor Herbstlaub und somit vor einer zu hohen Nährstoffzufuhr zu schützen, können Sie ein Teichnetz aufspannen. Abgestorbene Pflanzenteile und doch in den Teich gefallenes Laub sollten vor dem Wintereinbruch herausgeholt werden.
Wenn Fischbesatz vorhanden ist, ist die Installation eines Eisfreihalters oder eines Teichbelüfters sinnvoll. So wird verhindert, dass die Wasseroberfläche komplett zufriert und es im Wasser zu Sauerstoffmangel und einer erhöhten Konzentration von Faulgasen kommt.
Wenn Seerosen im Teich überwintern sollen, muss die Wassertiefe mindestens 60 Zentimeter betragen.