Gartenberatung: So geht gesunder Gartenboden

Einleitung

Dezember 2023 Am 05. Dezember wird der internationale Weltbodentag begangen, um auf die Bedeutung eines gesunden Bodens für die Menschheit aufmerksam zu machen. Denn Versiegelung, Erosion, Schadstoffbelastung und Verdichtung haben irreversible Schäden an dieser lebenswichtigen Ressource hinterlassen. Vier Tipps für einen gesunden Gartenboden verrät hier unser Gartenberater Sven Görlitz.

Bodenprofil: Bodendecke (Pflanzen/Pflanzenreste) – Oberboden (Mutterboden) – Unterboden (Mineralschicht)

Was ist Boden? nach oben

Unter Boden versteht man die obere, 20 bis 30 cm dicke Schicht, die von unzähligen Bodenlebewesen bewohnt wird und umgangssprachlich als Mutterboden, Oberboden oder Humusschicht bezeichnet wird. Diese Schicht besteht aus einer Mischung von stark zerkleinertem Ausgangsgestein und organischen Bestandteilen tierischen und pflanzlichen Ursprungs. Das Bodenleben trägt über einen langen Zeitraum hinweg zur dauerhaften und stabilen Verbindung von mineralischem und organischem Material bei: Es können mehr als 100 Jahre vergehen, bis bei uns ein Zentimeter neuer Oberboden entsteht!

Gartenboden schützen nach oben

Um dem Gartenboden und insbesondere den darin lebenden Bodenbewohnern die gebührende Aufmerksamkeit zu schenken, sollten wir den Boden als ein Lebewesen betrachten und entsprechend respektvoll behandeln. Hier sind die wichtigsten Tipps, für ein gesundes Bodenleben und einen guten Gartenboden:

  1. Das Bodenleben „füttern“

    Bakterien, Pilze und Einzeller, Fadenwürmer, Springschwänze, Asseln, Regenwürmer und Co. benötigen reichlich Nahrung. Diese können wir ihnen in Form von organischen Materialien wie Kompost, Gründüngungspflanzen, abgelagertem Mist, Mulch, Schafwolle, Hornprodukten etc. geben. Die Bodenorganismen zersetzen diese Produkte und ernährt damit die Gartenpflanzen. Eine solche organische Düngung ernähren alles im Garten. Durch einen geschlossenen Kreislauf im Garten und organische Düngung
    steigt der Humusgehalt im Boden, was zu einer verbesserten Wasserhaltefähigkeit führt. Im Gegensatz dazu werden bei einer mineralischen Düngung nur die Pflanzen ernährt – das Bodenleben geht leer aus.

  2. Versiegelung und Verdichtung

    Im Garten sollte möglichst viel natürlicher Oberboden erhalten bleiben. Böden speichern Wasser, kühlen durch Verdunstung und geben gefiltertes Wasser an das Grundwasser ab. Diese Funktionen werden durch Versiegelungen und Verdichtungen eingeschränkt. Versiegelungen mit wasserundurchlässigen Bodenbelägen sollten daher auf das absolut Notwendigste reduziert werden. Um Verdichtungen vorzubeugen, sollte der Oberboden nicht mit Maschinen befahren werden. Mein Tipp: Bei größeren Baumaßnahmen die Oberbodenschicht abtragen und fachgerecht zwischenlagern, um sie später wieder auf einen gelockerten Unterboden aufzubringen.

  3. Weniger Arbeit – besserer Boden

    Boden in der Natur ist, außer in Wüsten, immer bewachsen oder bedeckt. Unter Pflanzen- und Mulchschichten ist das Bodenleben gut geschützt und sorgt aktiv für eine beständige Bodenlockerung. Das können wir uns im Garten als Vorbild nehmen: Bepflanzen Sie den Boden flächig und mulchen Sie z. B. mit Rasenschnitt und Laub. Grundsätzlich gilt: Stören Sie den Boden so wenig wie möglich, d. h. betreten Sie Pflanzflächen möglichst wenig und reduzieren Sie die Bodenbearbeitung so gut es geht. Überlassen Sie die Bodenlockerung dem Bodenleben.

  4. Verschmutzung vermeiden

    Achten Sie darauf, dass in Ihrem Garten nichts in den Boden gelangt, was dort nicht hingehört. Herbizide, synthetischchemische Pflanzenschutzmittel, Plastik, Farben und alles, was wir im Garten einsetzen, kann den Boden verschmutzen und das Bodenleben beeinträchtigen.

Der Verband Wohneigentum hat sich intensiv mit dem Thema Boden beschäftigt und einen neuen Bodenfolder sowie eine Verbandsposition zum Thema Bodenschutz veröffentlicht. Mehr dazu auf gartenberatung.de

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