Ziergarten: Das sind unsere genussreichen Gehölze im Winter

Einleitung

November 2023 Sogenannte Fruchtgehölze zeigen im Frühling herrliche Blüten und schmücken sich schließlich im Herbst mit prächtigen Früchten. Bis lange in den Winter sind sie die Muntermacher an trüben Tagen, bieten willkommene Nahrung für Menschen und viele Vögel. Hier stellen wir Ihnen einige der interessantesten Fruchtsträucher vor, denn die Pflanzzeit beginnt jetzt.

Die blauen Beeren der Mahonie sind reich an Vitamin C.

Wussten Sie, dass die pfirsichgroßen, gelben Früchte des rosa- oder rotblütigen Zierquittenstrauchs (Chaenomeles japonica) essbar sind und sich zu Marmelade oder Gelee verarbeiten lassen? Es lohnt sich, dem zwar dornigen, aber sehr hübsch blühenden Frühjahrsblüher aus der Familie der Rosengewächse Aufmerksamkeit zu schenken. Die oft bizarr geformten Triebe des maximal zwei Meter hohen, sommergrünen Strauchs sollten alle zwei bis drei Jahre im zeitigen Frühjahr ausgeschnitten werden. Dadurch bilden sich mehr Blüten und die zitronengelben Früchte sind im Herbst deutlicher zu sehen.

Mahonien sind als robuste, immergrüne Zwerggehölze für niedrige Hecken, Vorgärten und den Gehölzrand bekannt. Ab August bringen sie blaue, saftreiche und aromatisch schmeckende Früchte hervor, die nicht nur den Vögeln schmecken, sondern auch für den Menschen essbar sind. Roh genossen sind sie jedoch leicht giftig. Wer zuviel davon isst, muss mit Magenverstimmungen rechnen. Zu Gelee, Saft oder Likör verarbeitet, sind die säuerlichen Früchte jedoch ein Hit und wohlbekömmlich. Dies gilt sowohl für die im Mai leuchtend gelb blühende Mahonia aquifolium aus Nordamerika als auch für die japanische Mahonia bealei, die bis zwei Meter Höhe erreicht und mit zartgelben, nach Honig duftenden Rispen trotz Schnee und Frost mitten im Winter blüht.

Die winterharte Wolfs- oder Gojibeere (Lycium barbarum), bei uns auch als Gemeiner Bocksdorn bekannt, ist mit ihren vielen weiß-violetten Blütchen ein attraktiver, bis 180 cm hoher Strauch, an dem von August bis Anfang November leuchtend orangerote Beeren reifen. Die chinesische Medizin schätzt die „Beere der ewigen Jugend“ mit vielen Vitalstoffen als Geheimwaffe gegen das Altern. Frisch oder getrocknet passen die süßlich schmeckenden Früchte als Beigabe zu Müsli, Joghurt, Salaten oder Backwaren. Pflanzen in Töpfen gibt es heute zahlreich bei Versendern und in Gartencentern (empfehlenswerte Sorten: zum Beispiel die orange-fruchtige ‘NO. 1’ oder die gelbfruchtige ‘Amber Sweet Goji®’ von Häberli).

Süß-säuerliche Kornelkirschen nach oben

Lecker als Marmelade: die roten Früchte der Kornelkirsche

Zu den allerersten Frühlingsblühern gehört die Kornelkirsche, auch als Hartriegel bekannt (Cornus mas). Der völlig winterharte Strauch ist bei uns heimisch und blüht schon ganz zeitig von Februar bis April, im Stadtgebiet oft auch schon im Januar mit filigranen zartgelben bis grünlichen Blüten. Mit seiner attraktiven rostroten Färbung der Blätter bietet er im Herbst einen zweiten Höhepunkt. Doch das ist noch nicht alles. Ab Mitte August bis November leuchten an dem Gehölz viele rote, etwa kirschgroße Früchte. Kosten Sie ruhig davon, denn der Geschmack ist säuerlich süß und wirklich lecker! Es gibt sogar mehrere Kultursorten, zum Beispiel die bekannte ‘Jolico’ mit deutlich größeren, wohlschmeckenden Früchten. Man kann sie zu Saft, Kompott, Marmelade, Limonade, Most und Likör verarbeiten. Vollreife, leuchtendrote bis dunkelrote Früchte haben den besten Geschmack, wenn sie schon fast von selbst abfallen. Sie enthalten viel Vitamin C (ähnlich wie Zitronen), Fruchtsäuren, Zucker, Pektin, Duft- und Farbstoffe sowie Mineralien.

Die Kornelkirsche gedeiht auf jedem Boden, ist aber anfangs schwachwüchsig. Pflanzzeit ist von November bis Frühjahr vor dem Laubaustrieb, für Containerpflanzen das ganze Jahr über. Durch seinen ursprünglichen Wuchscharakter passt das robuste Gehölz als Einzelgehölz in jeden Naturgarten, besonders gut auch in frei wachsende Blüh- und Vogelschutzhecken.

Mispeln waren schon bei den Römern beliebt.

Mispeln (Mespilus germanica) sind erst nach Frosteinwirkung genießbar. Der schon von Römern und Germanen geliebte, drei bis vier Meter hohe Baum, eine uralte Kulturpflanze aus Kleinasien, bringt grünbraune Früchte hervor, die kleinen Wildbirnen ähneln. Tiefe Temperaturen machen ihr Fleisch teigig, süß und damit genießbar. Tipp: Wollen Sie nicht so lange warten, benutzen Sie Ihre Tiefkühltruhe. Einige Tage darin aufbewahrt, werden die zuvor sauren Früchte zur Delikatesse. Man kann sie zu Saft, Likör, Kompott, Gelee und Marmelade verarbeiten.

Duft nach Lebkuchen nach oben

Der Lebkuchenbaum zeigt im Herbst eine tolle Färbung.

Ein wohliges Geruchserlebnis bietet der Katsurabaum (Cercidiphyllum japonicum): Im Herbst verströmen die Blätter einen zart-würzigen Lebkuchenduft, den man besonders bei feuchter Witterung von den fallenden Blättern wahrnimmt. Daher wird er auch Lebkuchenbaum genannt. Essbare Früchte trägt er nicht. Der drei bis acht Meter hohe Baum ist ein Kleinod für den spätherbstlichen Garten. Denn, wenn das Grün der zierlichen Blätter sich in cognacfarbenes Gelb verwandelt, kommt tolle Herbststimmung auf. Sehr hübsch sind auch die jungen, zarten Blätter mit ihrer violetten Aderung. Pflanzen Sie den Baum in Sitzplatznähe, um sich im Spätherbst am Duft und an der extraschönen Herbstfärbung zu erfreuen.

Pflanztipps nach oben

Die günstigste Pflanzzeit ist nach dem Laubfall, also ab November, bei frostfreiem Wetter bis Anfang Mai. Wählen Sie immer möglichst zwei Pflanzen, damit eine Befruchtung mit fremdem Pollen stattfinden kann. Noch immer werden die meisten Obst-, Zier- und Hecken-Gehölze preiswert mit nackten Wurzeln gepflanzt angeboten, allerdings nur in der laublosen Zeit. Pflanzen in Containern sind zwar teurer, dafür kann man sie ohne Störung des Wachstums übers ganze Jahr einsetzen.

Pflanzen von wurzelnackten Gehölzen: Kürzen Sie zu lange und verletzte Wurzeln und stellen Sie diese dann ein bis zwei Tage in einen Eimer Wasser. Den Boden vor dem Pflanzen gut lockern. Heben Sie danach ein Pflanzloch aus und setzen Sie das Gehölz so ein, dass die Veredelungsstelle etwa 15 cm über dem Erdniveau bleibt. Mit guter Erde auffüllen, antreten und gründlich wässern.

Pflanzen von Containerware: Den Ballen lockern, dabei geringelte Wurzeln abschneiden, denn alle sollen senkrecht in den Boden wachsen. Heben Sie ein großes Pflanzloch aus und lockern Sie den Untergrund. Setzen Sie den Pflanzballen etwas höher als Bodenniveau ein und füllen Sie mit Erde auf. Antreten und gründlich wässern.

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