Grüne Tipps: Grüne Tipps im August
Einleitung
August 2023 Urlaub ganz ohne Reisestress? Im Garten könnte dieser Wunsch in Erfüllung gehen. Auch dort lässt sich die vielfältige Natur erfahren und eine Menge Abwechslung erleben - und sogar schmecken. Im Obstgarten reifen jetzt Pflaumen, Brom- und Himbeeren, frisches Gemüse lädt zum Verzehr ein und nach dem Abklingen der hohen Temperaturen beginnt eine neue Pflanzzeit. Lesen Sie hier, was in diesem Monat wichtig ist bei der Beet- und Gartenpflege.
Unsere Zierpflanzen nach oben
Es kann wieder gepflanzt werden. Die nicht mehr so kraftvoll scheinende Sonne und die Taubildung am Morgen erleichtern den Stauden, Rosen und anderen Laubgehölzen das Anwachsen. Denken Sie auch an die zweijährigen Blumen wie Bartnelke, Goldlack, Stiefmütterchen, Tausendschön oder Vergissmeinnicht. Werden Setzlinge dieser Pflanzengruppe im August an ihren endgültigen Standort gepflanzt, dann entfalten sie im kommenden Frühjahr ihre Blütenpracht. Auch für das Teilen und erneute Einpflanzen von ausgeblühten Stauden ist die Zeit günstig.
Blumenzwiebeln und -knollen sind wie eine Wundertüte, der man nicht ansieht, was in ihr steckt. Vielleicht erleben Sie eine Überraschung, wenn Sie in den nächsten Wochen Zwiebeln oder Knollen von Alpenveilchen (Cyclamen), Herbstkrokus, Hundszahn oder Forellenlilie (Erythronium), Kaiserkrone (Fritillaria imperialis) oder Madonnenlilie (Liliun candicum) pflanzen.
Etwas Besonderes sind Steppenkerzen oder Steppenlilien (Eremurus robustus), die mit ihren ein Meter langen Blütentrauben die Blicke auf sich lenken. Steppenkerzen blühen von Juni bis Juli und verschwinden danach wieder im Erdreich. Sie sind pflegeleicht und wenn sie in Ruhe gelassen werden, erreichen sie eine Lebenszeit von zwölf Jahren. Steppenkerzen stammen aus Zentralasien und sind nur mittelstarke Fröste gewohnt. Deshalb ist eine Auflage aus Komposterde als Winterschutz sinnvoll. Pflanzen Sie die fleischigen Knollenwurzeln im August an einem warmen Standort in tiefgründige und wasserdurchlässige Erde.
Ab September beginnt dann die Pflanzzeit für frühjahrsblühende Krokusse, Tulpen, Narzissen und ähnliche Frühlingsboten.
Das steht auch an nach oben
Wenn Sie keine Samen ernten wollen, ist es immer vorteilhaft, verwelkte Blüten und Blütenstände auszuschneiden. Viele Pflanzen reagieren auf das Ausputzen mit einer Nachblüte.
Der August ist eine günstige Zeit, um Nadelholzhecken in Form zu schneiden. Sollen Laubholzhecken besonders akkurat aussehen, ist jetzt ein zweiter Schnitt möglich.
Anfällig für Echten Mehltau sind u. a. Flammenblume (Phlox paniculata), Rittersporn (Delphinium × elatum) und Sommeraster (Callistephus chinensis). Bei fortgeschrittenem Befall hilft nur noch ein starker Rückschnitt der gesamten Pflanze. Die neuen Triebe werden in der Regel gesund austreiben.
Nicht nur die Beete werden trocken, auch der Wasserspiegel im Gartenteich sinkt. Füllen Sie den Teich nicht auf einmal, sondern portionsweise auf, damit das biologische Gleichgewicht im Teichwasser erhalten bleibt.
Leckeres aus dem Obstgarten nach oben
Pflaumenzeit: Die ersten Zwetschen-Sorten reifen bereits Ende Juli. Die blauen oder violetten, selten gelben Früchte haben ein festes, aromastarkes Fruchtfleisch, das sich meistens leicht vom Stein löst. Wegen dieser Eigenschaften sind Zwetschen auch als Kuchenbelag begehrt. Die Früchte unterscheiden sich von Pflaumen durch eine ovale bis längliche Form. Pflaumen sind eher kugelförmig und ihr Fruchtfleisch ist weich und saftreich. Sie sind besonders zum Naschen geeignet und schmecken frisch vom Baum gepflückt am besten. Ihre Lagerfähigkeit ist nur von kurzer Dauer.
Aus botanischer Sicht gliedert sich der Oberbegriff „Pflaume“, also die Art Prunus domestica, in vier Unterarten: Zwetsche, Pflaume, Mirabelle und Reneklode.
Auch bei den Äpfeln und Birnen beginnt die Ernte. Frühe Sorten verlieren schnell ihre knackige Konsistenz und schme cken mehlig, wenn sie vollreif gepflückt werden. Sollten die Früchte einige Tage lang aufbewahrt werden, dann müssen sie frühzeitig vom Baum, noch vor der Genussreife.
Beerenobst entfaltet sein volles Aroma erst im letzten Reifestadium und sollte auch erst dann gepflückt werden. Die optimale Erntezeit ermitteln Sie durch einen Geschmackstest, denn die Ausfärbung der Früchte ist kein zuverlässiges Merkmal. Für eine kürzere Lagerdauer ist der Kühlschrank ideal. Die Temperatur sollte allerdings + 1 °C nicht unterschreiten.
Auch außerhalb des Gartens reifen Früchte heran, die sich zu ganz besonderem Obstmus, Saft oder Gelee verarbeiten lassen. Die Hagebutten der Apfelrose (Rosa rugosa) und die der Hundsrose (R. canina) werden sehr geschätzt, weil sie viel Vitamin C enthalten. Auch die Früchte der Kornelkirsche (Cornus mas) und die der Zierquitte (Chaenomeles japonica) sind reich an Vitamin C. Beliebt sind auch die Beeren des Schwarzen Holunders (Sambucus nigra). Die ausgereift geernteten Früchte müssen einmal aufgekocht werden, um die Giftstoffe in den Samen zu zerstören.
Spalierobst hat eine lange Tradition. Seine Vorzüge sind noch heute aktuell. Meist werden Obstbäume im Schutz einer Hauswand oder Mauer als Spalier gezogen. Dadurch kann auch in klimatisch ungünstigen Gegenden wärmeliebendes Obst gedeihen. Weitere Vorteile sind die regelmäßigen Erträge und der geringe Platzbedarf. Wenn Sie in den nächsten Wochen ein Spalier (Gitterwand) errichten, können Sie im Herbst die gewünschte Obstart pflanzen.
Rhabarber kann viele Jahre am selben Ort verbleiben. Wenn dann doch der Ertrag schrumpft, sollten die alten Wurzelstöcke ausgegraben, mehrfach geteilt und in ein neues Beet gepflanzt werden. Rhabarber mag nahrhafte Erde und ist für eine Portion Komposterde bei der Pflanzaktion dankbar.
Unser Gemüsegarten nach oben
Beim Umgang mit Gießwasser ist Sparsamkeit geboten. Wegen der geringeren Verdunstung ist der frühe Morgen die beste und mittags die ungünstigste Zeit fürs Gießen. Es spart auch Wasser, wenn dieses direkt auf die Erde im Bereich der Wurzeln fließt und die Blätter trocken bleiben. Unterschätzt wird allerdings die Menge, die für eine wirkungsvolle Bewässerung gebraucht wird, mindestens 20 bis 30 l Wasser pro m² Beet. Bei Wassergaben von 10 l, auch wenn sie in kürzeren Zeitabschnitten erfolgen, wird der Boden keine 10 cm tief durchfeuchtet. Die Pflanzen stellen sich auf diese Art des Gießens ein und schicken ihre Wurzeln ausschließlich in die obere Bodenschicht. Bei anhaltender Trockenheit fehlen dann die in die Tiefe reichenden Wurzeln und damit die natürliche Verbindung zum Grundwasser. Wenn Sie sich nicht allein auf die Niederschläge verlassen wollen, dann bietet der Gartenschlauch eine wirkungsvolle Hilfe. Vorausgesetzt, Sie lassen das Wasser lange laufen. Denn es ist kein Widerspruch zum verantwortlichen Umgang mit Wasser, wenn Sie beim Gießen „klotzen und nicht kleckern“.
Gemüsearten überstehen Durststrecken unterschiedlich gut. Grundsätzlich kommt Gemüse, das im April oder Mai ausgesät wurde, mit Trockenphasen im Sommer gut zurecht. Besonders unempfindlich sind Arten, die Pfahlwurzeln bilden wie Mangold, Möhre, Pastinake, Rote Bete, Schwarzwurzel und Wurzelpetersilie. Positiv auf den Wassergehalt im Boden wirkt sich eine Mulchschicht aus. Ein mit Rasenschnitt, Stroh oder Ernterückständen abgedecktes Beet enthält bis zu 30 % mehr Bodenwasser als ein unbedecktes.
Trockenverträglich sind Gewürzkräuter, die ursprünglich aus Gebieten mit mediterranem Klima stammen: Origano, Rosmarin, Salbei und Thymian.
Jung geerntetes Gemüse ist besonders zart. Außerdem regt bei vielen Gemüsearten die frühzeitige Ernte eine vermehrte Blütenbildung an. Dadurch verlängert sich die Erntezeit und der Ertrag nimmt zu. Ein gutes Beispiel sind Zucchini, deren Früchte schon bei einer Größe von 20 bis 25 cm geerntet werden können. Auch mit der Gurkenernte sollten Sie nicht warten, bis die Früchte ausgereift sind. Das gilt ebenfalls für Puffbohnen (Vicea faba), Busch- und Stangenbohnen, die Sie alle paar Tage „durchpflücken“ sollten.
Möhren und Radies, aber auch anderes Gemüse, wird oft zu dicht ausgesät. Damit die Pflanzen für ihre Entwicklung genügend Abstand haben, müssen die Reihen mehrmals in zeitlichen Abständen ausgedünnt werden. Das herausgezogene Wurzelgemüse und die Radies sind ein leckerer Snack, sozusagen der Lohn für die Arbeit. Das Laub junger Radieschen ist sowohl essbar, als auch eine hübsche Dekoration. Das zarte Kraut der Möhren kann zu Pesto verarbeitet werden.
Bei Gemüsepaprika lohnt die vorzeitige Ernte der noch grünen Schoten meistens nicht. Sie schmecken oft „grasig“. Erst wenn die Früchte ihre sortentypische Farbe Gelb, Orange, Rot, Braun oder Violett angenommen haben, sind sie erntereif. Bei Tomaten ist es ähnlich. Auch sie entwickeln erst im Reifestadium das typische Aroma und das perfekte Zucker-Säure-Verhältnis.
Was ist noch zu erledigen? nach oben
Wenn Sie noch Gemüse pflanzen wollen, wird es Zeit. Für Grünkohl endet die Pflanzzeit bereits Anfang des Monats. Etwas später für Chinakohl, Kopf-, Eisberg- und Romanasalat, Kohlrabi, Radicchio, Winterendivien und Winterwirsing.
Aussaaten von Chinakohl, Herbstrüben, Pak-Choi, Lauchzwiebeln, Mangold, Spinat, Pflück- und Romanasalat sind noch in der ersten Augustwoche möglich. Die Samen von Feldsalat, Radies und Rettich müssen bis Ende des Monats in die Erde.
Kontrollieren Sie die Kohlpflanzen, insbesondere die Blattunterseiten, auf Raupen und Eigelege von Schmetterlingen. Bei Befall hilft das Absammeln bzw. Zerdrücken der Schädlinge. Sicheren Schutz bietet ein frühzeitiges Abdecken mit einem Kulturschutznetz.