Grüne Tipps: Grüne Tipps im Dezember
Einleitung
Dezember 2021 Wie praktisch: Der Monat mit den kürzesten Tagen ist auch der, an dem im Garten am wenigsten zu erledigen ist. Betätigen kann man sich dennoch: Krankheiten an Obstgehölzen entfernen, Pflanzen winterfest machen oder vermehren und sich an den noch, oder schon wieder, blühenden Blumen erfreuen.
Zierpflanzen pflegen nach oben
Rosen sind generell winterfest, aber empfindliche Sorten können durch kalten, trockenen Wind oder durch Sonnenschein bei starkem Frost Schaden nehmen. Ein Schutz aus Nadelholzzweigen oder Jute tut den Pflanzen gut. Nützlich ist auch das Abdecken des Wurzelbereichs mit Komposterde, Laub oder Reisig. Dadurch kann der Frost nicht so tief in die Erde dringen und die Feuchtigkeit wird im Boden gehalten.
Um einen Kälteschutz für Stauden, die im Herbst einziehen, müssen wir uns nicht kümmern. Ihnen sind die eingetrockneten oberirdischen Pflanzenteile Schutz genug. Deshalb dürfen diese Staudenreste auch nicht vor dem Ende des Winters abgeräumt werden. Auch deshalb nicht, weil sie von vielen Insekten als Winterquartier genutzt werden und zusätzlich für ein milderes Mikroklima im Blumenbeet sorgen. Außerdem sehen die trockenen Samen- und Blütenstände auch im Winter hübsch aus, besonders wenn sie Schneemützen tragen oder mit glitzerndem Raureif überzogen sind.
Terrassenpflanzen, die im kühlen Raum überwintern, sind genügsam. Sie brauchen keinen Dünger und nur wenig Wasser. Kontrollieren Sie sie aber häufig auf Schädlingsbefall. Weiße Fliege, Thrips und Rote Spinne sind leicht zu übersehen, denn sie halten sich gerne auf den Blattunterseiten auf. Weiße Fliegen mögen die Farbe Gelb und lassen sich mit beleimten Gelbtafeln fangen. Thripse lieben Blau und fliegen auf beleimte Blautafeln. Leimtafeln sind nützlich, um den Befall zu erkennen, reichen aber zur Bekämpfung meist nicht aus. Erfolgreicher ist der Einsatz von Seifenwasser. Entweder reiben Sie damit die Blätter ab oder versprühen es. Rote Spinnen brauchen eine trockene Umgebung und lassen sich durch tägliches Besprühen mit Wasser bekämpfen.
Unübersehbar sind Blattläuse, die sich mit einem feuchten Schwamm oder Tuch abwischen lassen. Stark verlauste Triebe können Sie abschneiden und entsorgen. Hartnäckig sind Schild- und Schmierläuse, denen Sie ebenfalls mit Schwamm und Seifenwasser zu Leibe rücken können. Bei hartnäckigem Schädlingsbefall bleibt das Entsorgen der Pflanze oder der Einsatz von Pflanzenschutzmitteln.
Mit dem Einzug des Winters beginnt meist auch die Zeit der Vogelfütterung. Die Futterstelle ist nicht nur für Vögel attraktiv, denn sie ermöglicht uns, die Tiere ganz aus der Nähe zu beobachten. Viele Ornithologen empfehlen sogar die ganzjährige Fütterung. Für Vögel ist lebenswichtig, dass sie sich beim Besuch der Futterstelle nicht mit Krankheiten infizieren können. Sie muss also frei von Vogelkot sein und auch bleiben. Bewährt haben sich u. a. Futtersilos oder -säulen sowie frei hängende Meisenknödel, die auch bei anderen Vogelarten beliebt sind.
Obst schützen nach oben
Denken Sie bereits jetzt an die nächste Gartensaison. Mit vorbeugenden Pflanzenschutzmaßnahmen können Sie effektiv Pilzkrankheiten und Schädlingsbefall eindämmen.
Das feuchte Wetter im Sommer hat den Befall von Schorf an Äpfeln und Birnen sehr gefördert. Auffällig sind braune bis schwarze, schorfige Flecken, die die Früchte unansehnlich machen. Geschieht die Infektion in einer frühen Wachstumsphase, nimmt der Schaden zu, denn die Flecken verschmelzen und es bilden sich Risse in der Fruchtschale. Apfel- und Birnenschorf überwintert auf den Blättern. Um eine erneute Infektion im Frühjahr zu verhindern, müssen Sie das Falllaub untergraben oder mit dem Biomüll entsorgen.
Die Weibchen des Kleinen Frostspanners sind auch jetzt noch aktiv und versuchen vom Boden aus, in die Baumkronen zu kriechen. Überprüfen Sie die im Herbst zum Abfangen angebrachten Leimringe auf ihre Klebrigkeit.
Nach dem Laubfall sind einige Krankheiten besonders auffällig:
Die zu Mumien eingetrockneten Früchte sind Sporenträger der Monilia-Fruchtfäule. Entsorgen Sie alle Fruchtmumien, auch die, die auf dem Boden liegen.
Eingesunkene Rinde an den Zweigen bei gleichzeitiger rot bis dunkelbrauner Verfärbung deutet auf den Befall von Obstbaumkrebs hin. Meistens wird diese Pilzinfektion erst im fortschreitendem Verlauf, wenn sich Geschwulste bilden, erkennbar. Schneiden Sie die erkrankten Zweige und Äste bei trockenem Wetter bis ins gesunde Holz zurück. Ein Abstand von 30 cm ist ausreichend. Krebsstellen am Stamm müssen ausgeschnitten und mit Wundverschlussmittel behandelt werden.
Apfelmehltau überwintert in den Blatt- und Blütenknospen. Ein Befall ist im Winter durch abstehende und gespreizte Knospenschuppen erkennbar. Deutlich sichtbarer wird die Krankheit im Frühjahr, wenn die austreibenden Triebspitzen und Blätter weiß gepudert sind. Zur Bekämpfung ist ein ganzjähriger, konsequenter Rückschnitt befallener Triebe erforderlich. Wählen Sie beim Kauf eines Apfelbaumes unbedingt eine Mehltau resistente Sorte. Im Grunde gilt für alle Obstarten, möglichst auf resistente Sorten zurückzugreifen.
Die Vermehrung der Kulturheidelbeere (Vaccinium corymbosum) durch Steckholz ist unkompliziert. Schneiden Sie aus verholzten, einjährigen Trieben 10 bis 15 cm lange Teilstücke. Damit später unten und oben nicht verwechselt werden kann, schneiden Sie das untere Ende schräg ab. Den Schrägschnitt setzen Sie kurz unterhalb und den geraden oberen Schnitt dicht oberhalb einer Blattknospe an. Das Steckholz ist fertig, wenn die eventuell vorhandenen Laubblätter entfernt wurden.
Kulturheidelbeeren benötigen eine saure Erde mit einem pH-Wert unter fünf. Geeignet sind Substrate für Moorbeet-Pflanzen. Die Steckhölzer werden zu drei Viertel ihrer Länge in einen mit entsprechendem Substrat gefüllten Topf gesteckt und überwintern draußen an einem geschützten Ort. Die Steckhölzer dürfen nicht austrocknen und werden, bei erfolgreichem Verlauf, im späten Frühjahr austreiben. Im Herbst können sie dann als Jungpflanzen gesetzt werden. Die Vermehrung von Obstgehölzen durch Steckholz ist mit wenig Aufwand verbunden. Ein Versuch lohnt z. B. auch bei Fruchtfeigen, Johannis- und Stachelbeeren.
Gemüse abdecken nach oben
Winterportulak (Claytonia perfoliata, syn. Montia perfoliata) auch Tellerkraut oder Postelein genannt, mag es kühl und kann ab September bis März im Freien oder im Gewächshaus ausgesät werden. Er gedeiht sowohl an sonnigen Orten als auch im Halbschatten und beansprucht nur wenig Pflege. Im Frühsommer endet seine Vegetationszeit. Dann verschwindet er, aber nicht ohne sich zuvor selbst ausgesät zu haben. Winterportulak ist ein typischer Wintersalat, an dem alles essbar ist: Blätter, Blüten und nach kurzem Dünsten auch die Wurzeln. Die Haupterntezeit ist von März bis Anfang April.
Wintergrüne Küchenkräuter aus wärmeren Ländern wie Bergbohnenkraut (Satureja montana), Lavendel (Lavendula angustifolia), Salbei (Salvia officinalis), Thymian (Thymus vulgaris) und Ysop (Hyssopus officinalis) können bei schneefreiem Frostwetter erfrieren. Mit einem Schutz aus Nadelholzzweigen, wie bei den Rosen beschrieben, überstehen sie den Winter sicherer. Hier bietet sich die gute Gelegenheit für eine zweite Nutzung der ausgedienten Weihnachtstanne.
Schützen Sie abgeerntete Gemüsebeete mit Falllaub, Ernterückständen oder anderen Pflanzenresten vor Erosion durch Wind und Wasser. Außerdem bleibt die Bodenoberfläche für Niederschläge durchlässig. Ein weiterer Vorteil ist der Schutz der im Boden lebenden Mikroorganismen, die aus den Pflanzenresten Nähr- und Dauerhumus herstellen. Ein hoher Humusanteil ist Voraussetzung für einen fruchtbaren Boden. Humus ist auch wegen seiner hohen Speicherkapazität für das Treibhausgas Kohlendioxid und für Bodenwasser sehr nützlich. Sollten die abgedeckten Beete zu unordentlich aussehen, kann alternativ mit Komposterde gemulcht werden.
Bei richtiger Aufbewahrung behält das Saatgut oft auch im zweiten Jahr seine Keimkraft. Die Samen sollten kühl aber frostfrei, trocken und dunkel verwahrt werden. Die Gartenlaube ist kein guter Platz, auch nicht für Flüssigdünger und flüssige Pflanzenbehandlungsmittel, denn beides kann bei Minusgraden Schaden nehmen. Mit Akkus oder Batterien bestückte Gartengeräte sollten ebenfalls vor Frost geschützt aufbewahrt werden.
Pflanzgefäße, auch diejenigen, die zur Anzucht von Jungpflanzen genutzt wurden, können nach einer gründlichen Reinigung wieder verwendet werden. Gründliches Abschrubben mit Wasser und Bürste genügt. Wichtig ist, dass alle Substratreste und organischen Rückstände entfernt werden.
Ein Hochbeet als Weihnachtswunsch? nach oben
Hochbeete haben mehrere Vorteile: Kein Bücken oder Knien mehr, denn die Kulturarbeiten lassen sich in angenehmer Körperhaltung erledigen. Von der relativ kleinen Anbaufläche können Sie erstaunlich hohe Erträge erzielen. Es werden auch keine Pflanzenausfälle durch Bodenmüdigkeit entstehen, weil üblicherweise mehrere Gemüsearten als Mischkultur gezogen werden. Auch Krankheiten und Schädlinge haben nur noch geringe Chancen, weil sie wegen der guten Kontrollmöglichkeit frühzeitig bemerkt werden. Von Vorteil ist auch, dass Sie mit einer zeltartigen Abdeckung aus Gartenvlies oder Folie die Saison früher beginnen und länger nutzen können.