Gartenschätze: Farbpracht für die Seele
Einleitung
September 2021 Wer denkt, dass sich mit den letzten Sommersonnenstrahlen auch die Pflanzenpracht verabschiedet, der täuscht sich. Der Herbst trumpft noch mal ordentlich auf. So lassen Sie Töpfe und Kästen auf Balkon und Terrasse neu erblühen!
Abwechslungsreich kombinieren nach oben
Oft finden Sie schon ab August im Gartenfachhandel ein großes Angebot an Herbstpflanzen. Wählen Sie sie entsprechend Ihrem Standort aus und kombinieren Sie in einem Gefäß die Pflanzen, die von ihren Ansprüchen gut zusammenpassen. Außer Blütenpflanzen (hier: Alpenveilchen und Chrysantheme) haben auch Blattschmuckpflanzen (hier: Pfennigkraut, Stacheldrahtpflanze, Mühlenbeckie und Purpurglöckchen) und Gräser (hier: Japanisches Blutgras ‘Red Baron’) Hochsaison. Sie umschmeicheln die Blütenpflanzen ganz sanft und sorgen durch ihr Laub für mehr Farbe und Struktur. Die Pflanzen können Sie im Herbst übrigens gerne etwas dichter in die Gefäße setzen, da sie langsamer wachsen als in den Sommermonaten.
Willkommen! nach oben
Der Hauseingang ist ein toller Ort für saisonal bepflanzte Gefäße. Wählen Sie zum Beispiel unterschiedlich große Gefäße, die alle aus dem gleichen Material sind oder die gleiche Farbe besitzen – so entsteht eine harmonische Gruppe. Accessoires wie Laternen und (Zier-)Kürbisse runden das Arrangement ab. Letztere sind kunstvoll verziert oder geschnitzt vor allem zu Halloween Ende Oktober absolut gefragt.
Bunte Vielfalt nach oben
Ende des 17. Jahrhunderts kamen die ersten Chrysanthemen nach Europa. Und heute ist die „Winteraster“ bei uns kaum wegzudenken. Inzwischen dürften sich einige tausend Sorten am Markt tummeln. Die Chrysanthemen (Chrysanthemum × grandiflorum, C. indicum-Hybriden) gibt es in allen möglichen Farben von Weiß über Gelb, Orange bis hin zu Pink und dunklem Rot. Die Blütenformen reichen von groß- bis kleinblumig, erstrahlen mit einfachem Blütenkranz, sind gefüllt oder pomponartig oder trumpfen mit gefransten, spinnenartigen Formen auf.
Frost? Egal! nach oben
Alpenveilchen (Cyclamen) waren schon bei unseren Großmüttern beliebt. Aber mit dem verstaubten Image von damals haben die aufregenden Sorten heute nichts mehr gemein, denn sie verzaubern mit kunstvollem Farbspiel und auffälligen Blütenformen. Außer den klassischen Rosa- und Pinktönen finden Sie auch weiße Sorten oder welche mit geflammten Blüten (zweifarbiger Verlauf). Die auffällig hochgebogenen Blütenblätter können glatt, aber auch gefranst oder gerüscht sein.
Violettes Blütenmeer nach oben
Ein Herbstklassiker sind die Heidepflanzen, die es nicht nur in diversen Rosa- und Violetttönen, sondern auch in Rot oder Weiß gibt. Die Blütezeit der Besenheide (Calluna vulgaris) beginnt im August und dauert bis November. Im Winter hat die Schneeheide (Erica carnea) noch ihren Auftritt, da sie von Dezember bis in den April blüht. Seit vielen Jahren sorgen auch sogenannte Knospenheiden für Furore. Das Besondere daran: Die Blüten verbleiben im Knospenstadium, öffnen sich nicht und können somit nicht verblühen. Sie zeigen den ganzen Winter über die volle Farbkraft der Knospen.
Immergrüne Struktur nach oben
Unter den Immergrünen finden Sie inzwischen zahlreiche Zwergformen, die sich auch für die Pflanzung in Gefäßen eignen. Der Vorteil: Die „Zwerge“ wachsen sehr langsam, machen den ganzen Winter über eine gute Figur und können zur Adventszeit hübsch dekoriert und mit Lichterketten verziert werden. Beispiele dafür sind die kegelförmig wachsende Zuckerhutfichte ‘Conica’, der Wacholder ‘Stricta’ (ebenfalls kegelförmig), die Zwergeiben ‘Nana’ und ‘Monloo’, die Muschelzypresse ‘Nana Gracilis’ oder die Kugel-Kiefer ‘Mops’.
Luftig-leichte Gräser nach oben
Nicht nur im Garten, sondern auch in Gefäßen machen Gräser im Herbst eine gute Figur. Manche zieren sich durch federartige Blütenstände oder eine schöne Herbstfärbung. Zudem gibt es Sorten mit farbigen Spitzen oder mit dunklem bzw. fast schwarzem Laub wie das Rote Federborstengras (Pennisetum setaceum ‘Rubrum’) oder der Schwarze Schlangenbart (Ophiopogon planiscapus ‘Niger’). Höher wachsende Arten wie Mädchenhaargras (Stipa) oder Chinaschilf (Miscanthus) können Sie gern als Solisten pflanzen, zum Kombinieren eignen sich kompakt wachsende Arten wie niedrige Seggen (Carex) oder Blauschwingel (Festuca).
Farbige Blätter nach oben
Nicht nur Blüten sorgen auf dem Herbstbalkon für aufregende Akzente. Blattschmuckpflanzen wie das Purpurglöckchen (Heuchera) haben ebenfalls die Nase ganz weit vorne, wenn es ums Auffallen geht. Mittlerweile bietet der Gartenfachhandel unzählige Sorten mit Blättern in verschiedenen Farben: von Hell- bis Dunkelgrün, von Bronze- über Orange- bis hin zu dunklen Rottönen, mit oder ohne auffällige Blattmuster, elegant gelappt oder gerüscht. Die horstig wachsenden Stauden sind winter- oder immergrün. Sehr edel wirkt übrigens eine Pflanzung mit silbrigen oder weiß panaschierten Blattpflanzen.
Beerenschmuck nach oben
Pflanzen mit Beeren runden die Herbstbepflanzung ab. Die Skimmie (Skimmia japonica) ziert sich mit roten, kugeligen, erbsengroßen Früchten, die in schönem Kontrast zu ihrem immergrünen, lederartigen Laub stehen. Runde, karminrote Beeren, die lange am Strauch haften, zeigt auch die Scheinbeere (Gaultheria mucronata, G. procumbens) oder die Torfmyrte (Pernettya mucronata, auch mit weißen oder purpurvioletten Beeren erhältlich).
Kühler Zauber nach oben
Mitten im Winter erscheinen die strahlend schönen Blüten der Christrosen (Helleborus niger). Obwohl die Blüten so zart wirken, gehören sie zu den robustesten Stauden, die Schnee und Eis trotzen. Die eleganten Schalenblüten stehen auf langen, stabilen Stängeln über dem dunkelgrünen Laub. Pflanzen Sie die Schönheiten später in den Garten um, werden Sie jahrelang Freude an den pflegeleichten Stauden haben.
***