Gartenschätze: Das blüht jetzt schön!

Einleitung

September 2022 Mit diesen Pflanzen im Garten bekommen Bienen, Schmetterlinge & Co. einen ordentlichen Nektar-Nachschlag. Damit sind sie auch im Herbst noch gut versorgt.

Die Myrten-Aster zeigt ganz feine Strahlenblüten.

In der großen Gruppe der Astern gibt es zahlreiche Arten und Sorten, die im September und Oktober die Gärtner-, aber auch die Insektenherzen höherschlagen lassen. Sie bringen mit ihren strahlenförmigen Blüten Farbe und Nahrung ins Beet. Dazu gehören Kissen-Aster (Aster Dumosus-Hybriden), Myrten-Aster (Aster ericoides), Raublatt-Aster (Aster novae-angliae), Glattblatt-Aster (Aster novi-belgii), Pyrenäen-Aster (Aster pyrenaeus) oder Berg-Aster (Aster amellus). Allen gemeinsam ist, dass sie einen sonnigen Standort bevorzugen. Erhältlich sind viele verschiedene Farben – von Violett, Hellblau über Weiß und Rosa bis hin zu Purpur und Karminrot.

Hingucker: die Purpur-Fetthenne ‘Matrona’

Ob Purpur-Fetthenne (Sedum telephium) oder Schöne Fetthenne (Sedum spectabile) – beide sorgen mit dichten, doldenartigen Blüten in Rosa- und Rottönen für schöne Herbststimmung im Beet. Die robusten Stauden mit kräftigen Blütenstängeln und fleischigen graugrünen Blättern sind gute Kombinationspartner zu Gräsern und anderen trockenheitsverträglichen Beetstauden oder Halbsträuchern wie die Bartblume. Ein besonderes Highlight stellen Sorten wie ‘Matrona’, ‘Karfunkelstein’ oder ‘Purple Emperor’ dar, denn sie besitzen rötlich-braune Blätter und Stängel.

Die Herbst-Anemone verträgt auch Halbschatten.

Die Herbst-Anemone (Anemone hupehensis) blüht ab August und bis Oktober. Je nach Sorte zeigt sie rosafarbene oder weiße große Schalenblüten, die in lockeren Rispen über den großen Blättern stehen. Aus den Blüten entwickeln sich später flauschige, wie Wattebällchen aussehende Fruchtstände, die auch über Winter attraktiv aussehen. Schöne Sorten sind zum Beispiel ‘Honorine Jobert’ (weiß), ‘Ouvertüre’ (zartrosa), ‘Praecox’ (purpurrosa) oder ‘September Charme’ (zartrosa). Achten Sie in jedem Fall darauf, einfach blühende Sorten zu verwenden, gefüllt blühende sind für Insekten meist nutzlos.

Die Sonnenbraut passt gut zu Gräsern.

Schon im Hochsommer zählt die Sonnenbraut (Helenium) mit ihren warmen Farbtönen in Gelb, Orange und Rot zu den prachtvollen Gestalten im Beet. Die reichblühenden, kräftigen und pflegearmen Stauden brauchen einen sonnigen Platz im Beet. Es gibt früh, mittel und spät blühende Sorten, die bei geschickter Kombination eine Blütenfülle von Juli bis September möglich machen. Spät blühen zum Beispiel ‘El Dorado’ (gelb), ‘Ragamuffin’ (rot, gelborange geflammt) oder ‘Septembergold’ (leuchtend gelb).

Eine beliebte Sonnenhut-Sorte ist ‘Goldsturm’.

Der Sonnenhut (Rudbeckia fulgida, R. nitida, R. laciniata) zaubert mit seinem Blütenreichtum in Goldgelb bis September einen Hauch von Sonnenschein in den Garten. Die gelben Strahlenblüten ordnen sich um eine schwarzbraune oder grüne, hochgewölbte kugelige Mitte. Diese Fruchtstände sehen auch im Winter noch gut aus. Gute Partner sind andere gelb blühende Stauden wie Sonnenbraut, Mädchenauge oder Goldrute sowie Astern und Gräser. Geben Sie ihnen ein sonniges Plätzchen und in Trockenperioden ausreichend Feuchtigkeit.

Die Blüten der Prachtkerze wirken wie Schmetterlinge.

In Weiß mit Rosa blüht die Prachtkerze (Gaura lindheimeri), die auch Präriekerze genannt wird. Jede einzelne der filigranen Blüten öffnet sich nur für einen Tag. Da die Staude aber ständig Blüten bildet, dauert die Blütezeit von Juli bis zum ersten Frost. Die Prachtkerze mag es warm und sonnig sowie einen durchlässigen nährstoffarmen Boden. Sie versprüht Leichtigkeit und passt mit ihrem lockeren Charme gut in naturhafte Pflanzungen mit Präriecharakter ebenso wie in Staudenbeete oder in Gefäße als Partner für Saisonpflanzen.

Schön unter Gehölzen: der Teppich-Knöterich

Die schlanken Blütenkerzen des Wiesen-Kerzenknöterichs (Bistorta amplexicaulis) stehen aufrecht im Beet wie kleine Ausrufezeichen. Die Staude erreicht eine Höhe bis 120 Zentimeter. Es gibt zum Beispiel Sorten in Rot (‘Firetail’), aber auch Sorten in Weiß (‘Album’) und Rosa (‘Roseum’). Erst ein Kälteeinbruch macht dem Blütenfeuerwerk ein Ende. Da auch ein halbschattiger Standort möglich ist, macht sich der Kerzenknöterich gut in Kombination mit Gehölzen. Eine etwas niedriger wachsende Art (bis 60 Zentimeter) ist der Teppich- oder Wiesen-Knöterich (Bistorta affinis) mit weißlich, rosafarbenen kleinen Blüten in dichten Ähren.

Gehölze und Halbsträucher nach oben

Die Blauraute besticht durch ihren filigranen Wuchs.

Die Blauraute (Perovskia abrotanoides) wird auch Silberstrauch genannt, denn ihre weichtriebigen Zweige haben eine silbergraue Farbe. Am einjährigen Holz reihen sich dann die lavendelfarbenen Blüten und die feinen, weich behaarten Blätter auf. Die lippenförmigen Blüten duften aromatisch und erscheinen von August bis September. Der über ein Meter hohe Halbstrauch kommt ursprünglich aus Steppengebieten und Trockenwäldern, deshalb ist im Garten eine sonnige, trockene geschützte Lage auf magerem Boden ideal. Die Pflanze wird jedes Jahr kräftig zurückgeschnitten. Gute Partner sind andere trockenheitsverträgliche Pflanzen wie Lavendel, Salbei oder Katzenminze.

Hummeln und Wildbienen fliegen auf die Bartblume.

Bis ein Meter hoch und buschig wächst die Bartblume (Caryopteris clandonensis, C. incana), ebenfalls ein Halbstrauch. Von August bis Oktober blüht sie dunkel- bis violettblau, verströmt dabei einen aromatischen Duft und wird so zur beliebten Bienenweide. Ein warmer, sonniger und am besten windgeschützter Platz bietet die beste Voraussetzung für gutes Gedeihen. Im Winter braucht die Pflanze in kalten Gebieten etwas Schutz (mit Vlies, Laub und Reisig abdecken). Die Bartblume lässt sich gut mit Stauden und Rosen kombinieren, macht aber auch im Präriegarten oder mit Ziergräsern zusammen eine gute Figur. Auch in einem großen Kübel wächst sie problemlos. Die bekannteste Sorte ist ‘Heavenly Blue’.

Blickfang: Winterheide 1st Dinner (Garden Girls®)

Ein Herbstklassiker sind Heidepflanzen, die außer in Rosa- und Violetttönen auch in Weiß oder Rot erhältlich sind. Die Blütezeit der Besenheide (Calluna vulgaris) beginnt im August und dauert bis November. Im Winter hat die Schneeheide (Erica carnea) noch ihren großen Auftritt, da sie von Dezember bis in den April blüht. Die 20 bis 40 Zentimeter hohen Heidepflanzen können Sie als Bodendecker einsetzen, in Gruppen pflanzen, in Steingärten integrieren oder Gefäße damit füllen.

Große Wirkung bei Insekten: die Blüten von Efeu

Die Kletterpflanze Efeu (Hedera helix) kommt zwar erst nach acht bis zehn Jahren zur Blüte, aber dann ist der unscheinbare, gelbgrüne, halbkugelige Blütenstand eine wichtige Nahrungsquelle für Insekten wie Ameisen, Fliegen, Wespen, Bienen und Falter. Bepflanzen Sie damit eine Wand, summt, brummt und krabbelt es von August bis November oder sogar Dezember ordentlich. Danach reifen die blauschwarzen Früchte heran, die im Winter gerne von Staren, Amseln und Drosseln gefressen werden. Efeu eignet sich auch als Bodendecker.

Zwiebel- und Knollenblumen nach oben

Farbtupfer im Rasen mit Herbstzeitlose ‘Lilac Wonder’

Bei dieser Pflanzengruppe fallen einem als erstes die Frühlingsblüher wie Tulpen, Narzissen, Schneeglöckchen oder Winterlinge ein. Aber es gibt auch Arten, die das Blütenspektrum im Herbst erweitern. Ein schönes Beispiel sind herbstblühende Krokusse mit zauberhaften Blüten in Violett oder Weiß. Die meisten von ihnen sind apart geadert, zudem besitzen sie interessante markante Staubgefäße. Es gibt die Arten Herbst-Krokus (Crocus speciosus) und Oktober-Krokus (Crocus pulchellus) sowie verschiedene Sorten. Eine weitere Besonderheit ist der Safran-Krokus (Crocus sativus) aus dessen langen Staubfäden der begehrte Safran gewonnen wird. Krokusse brauchen Böden mit gutem Wasserabzug sowie Sonne. Im Beet wachsen sie besser im Vordergrund, damit man die niedrig wachsenden Pflanzen auch gut sehen kann.

Die heimische Knollenpflanze Herbstzeitlose (Colchicum autumnale) kommt natürlich auf frischen nährstoffreichen Wiesen vor. Im Frühjahr wächst das Laub trichterförmig aus dem Boden, im Herbst (August bis Oktober) erscheinen dann die Blüten in Rosa-Violett oder Weiß ohne Laub. Im Garten kommen die Herbstblüher gut in Gruppen am Gehölzrand, also unter Sträuchern, oder im Rasen und in Wiesen zur Geltung. Empfehlenswerte Sorten sind zum Beispiel ‘Album’ (weiß), ‘Lilac Wonder’ (große violette Blüten) oder ‘Giant’ (größte Blüte, violett mit weißem Schlund). Achtung, alle Pflanzenteile sind hoch giftig!

Weitere spät blühende Stauden: nach oben

  • Chrysanthemen, diverse Farben
  • Duftnessel (Agastache rugosa), violettblau
  • Gelenkblume (Physostegia virginiana), rosa
  • Goldrute (Solidago-Hybriden), gelb
  • Herbst-Eisenhut (Aconitum carmichaelii), dunkelviolett
  • Indianernessel (Monarda), rosa-rot
  • Kandelaber-Ehrenpreis (Veronicastrum), lila, weiß
  • Kaukasus-Gamander (Teucrium hircanicum), rot-violett
  • Purpur-Sonnenhut (Echinacea purpurea), rosa, pink
  • Purpur-Wasserdost (Eupatorium fistulosum), rosa-rot
  • Schafgarbe (Achillea millefolium), weiß
  • Stauden-Sonnenblume (Helianthus decapetalus), gelb
  • Sterndolde (Astrantia major), rosa, weiß

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