Ziergarten: Gute-Laune-Sonnenhüte
Einleitung
August 2019 Die Stauden mit den auffallenden, zumeist goldgelben Strahlenblüten scheinen mit der Sonne um die Wette und stimmen den Betrachter fröhlich. Vielfältige Arten bringen Abwechslung ins Blumenbeet.
Sonnenhüte (Rudbeckia) zählen zu den reichblühendsten Spätsommerblumen. Sie öffnen ihre hübschen Körbchenblüten ab Juli und erfreuen mit knalliger Farbe bis in den Herbst hinein. Ihre typische Sonnenform – von einer halbkugelig aufgewölbten, meist dunklen Mitte gehen strahlenförmig die einzelnen Blütenblätter ab – kennzeichnet sie als Mitglied der großen Familie der Korbblütler (Asteracea).
Sonnenhüte ziehen mit ihrem pollen- und nektarreichen Angebot zahlreiche Insekten wie Hummeln, Bienen und vor allem Schmetterlinge an. Rund 16 verschiedene Arten umfasst die ursprünglich aus Amerika stammende Gattung der Rudbeckien. Die meisten sind gut winterhart, mehrjährig, wachsen buschig und fühlen sich über viele Jahre an einem sonnigen Platz im Staudenbeet wohl. Für welchen Sonnenhut Sie sich entscheiden, hängt in erster Linie von der Wuchshöhe ab.
Niedrige Farbkleckse nach oben
Für die Plätze im vorderen Teil des Beetes eignen sich niedrig wachsende Arten wie der Missouri-Sonnenhut (Rudbeckia missouriensis). Dieser wird nur etwa 40 cm hoch und öffnet seine strahlend gelben Blüten von Juli bis September. Die Pflanze wirkt etwas zarter als ihre Verwandten, wächst aber ebenso ausdauernd und toleriert selbst trockenere Perioden klaglos.
Ebenfalls niedrig bleibt der von August bis Oktober goldgelb blühende Gewöhnliche Sonnenhut (Rudbeckia fulgida). Viele Sorten werden nur etwa 40 cm hoch. Es gibt auch Varianten, die höher wachsen wie R. fulgida var. sullivantii (50 bis 70 cm). Als beliebter Dauerbrenner hält sich seit vielen Jahren die von dem bekannten Staudenzüchter Karl Förster gezüchtete Sorte 'Goldsturm'. Sie präsentiert bis in den Oktober hinein reichlich ihre auffallend großen Körbchen mit langen Blütenblättern. Bis zu 100 cm strecken sich die Blüten der Art R. fulgida var. deamii in die Höhe. Wie 'Goldsturm' bildet sie im Boden kurze Ausläufer und wächst so rasch zu dichten, üppigen Beständen heran. Gönnen Sie ihnen daher ausreichend Platz im Beet.
Hohe Sonnenhüte nach oben
Weiter hinten im Beet spielen größere Sonnenhüte ihre Trümpfe aus wie der Glänzende Sonnenhut (Rudbeckia nitida), der eine Höhe von bis zu 200 cm erreicht. Beliebte und seit langem erprobte Sorten sind 'Herbstsonne' und 'Juligold'. Bei beiden hängen die Blütenblätter schirmartig herunter, was ihnen den Namen „Fallschirm-Sonnenhut“ einbrachte. 'Juligold' blüht im Vergleich zu anderen Sorten relativ früh, bereits ab Juli, 'Herbstsonne' dagegen von August bis in den frühen Herbst hinein.
Wunderschöne Farben nach oben
Eine Besonderheit ist der Schlitzblättrige Sonnenhut (Rudbeckia laciniata), oft auch „Gefüllter Sonnenhut“ genannt. Er wirkt sehr üppig. Von dieser Art gibt es niedrige Sorten, wie die zitronengelbe 'Goldquelle' (70 bis 80 cm), oder hoch wachsende, wie die tiefgelbe 'Goldball' (170 bis 200 cm).
Im Gegensatz zu den meisten mehrjährigen und gut winterharten Sonnenhüten hat der Raue Sonnenhut (Rudbeckia hirta) eine kurze Lebensdauer und wird daher in hiesigen Gärtnereien als einjährige Sommerblume angeboten. Dafür besticht er mit der größten Sorten- und Farbenvielfalt seiner Gattung. Sie reicht von Gelb über Orange bis hin zu samtigem Braunrot. Die Sorte 'Cappuccino' beispielsweise wandelt ihre Blütenfarbe mit der Zeit von Gelb zu einem samtigen Braunrot und Orange und macht ihrem Namen damit alle Ehre. Manche Sorten, wie die gelbe 'Toto', bleiben mit nur 25 cm Höhe sehr klein und eignen sich ideal für die Kultur in Töpfen oder im Balkonkasten. Andere, wie die beliebte Sorte 'Prairie Sun' mit gelben Blüten und helleren Spitzen, werden bis zu 70 cm hoch.
Tipps zur Pflege nach oben
Alle Sonnenhut-Arten lieben einen vollsonnigen Platz im Beet und einen nährstoffreichen frischen Boden, der die Feuchtigkeit lange hält. Bei anhaltender Trockenheit sollten Sie durchdringend wässern. Reichern Sie den Boden vor der Pflanzung mit Kompost an. Hohe Sonnenhut-Arten brauchen meist eine Stütze, zum Beispiel einen Staudenring, damit sie nicht umknicken. Schneiden Sie verwelkte Blütenköpfe laufend ab, dann bilden sich immer wieder neue nach und Sie verlängern die Blütezeit. Sie können die Pflanzen vor dem Winter bodentief zurückschneiden. Besser verschieben Sie das allerdings auf den zeitigen Frühling, denn die Fruchtstände sehen ebenfalls sehr hübsch in der blütenlosen Winterzeit aus.
Das passt gut dazu nach oben
Als gute Partner zu den fröhlich stimmenden Sonnenhüten haben sich Begleitstauden in warmen Blütenfarben wie Gelb, Orange, Rot oder bräunlichen Tönen bewährt. Dazu zählen die dekorative Weidenblättrige Sonnenblumen (Helianthus salicifolius, sehr späte Blüte), Sonnenbraut (Helenium) oder Schafgarben (Achillea). Wunderbar harmonieren Gräser, die das Flair der nordamerikanischen Prärie herbeizaubern. Weil sie zur gleichen Zeit blühen, bieten sich zudem Kissen-Astern (Aster dumosus) in weißen, himmelblauen oder weinroten Sorten sowie der violette Purpur-Wasserdost (Eupatorium purpureum) an.
Nur im Namen verwandt: Roter Sonnenhut nach oben
Unter den Stauden gibt es eine weitere Gattung, die im Deutschen ebenfalls als „Sonnenhut“ bezeichnet wird: die Heilpflanze Echinacea. Sowohl die großblütigen, hochgewachsenen Echinaceen mit ihren stachelig-runden Blütenständen als auch die Rudbeckien gehören zwar zur großen Familie der Korbblütler. Ansonsten aber haben die Gattungen kaum etwas gemein.