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Garten-Experten antworten
Einleitung
Dezember 2018 Ein Garten ist schön, doch nicht alle Pflanzen gedeihen problemlos. Hobbygärtner wissen dann oft nicht weiter. Gut, dass sie die Gartenberater des Verbands Wohneigentum um Hilfe bitten können. Einfach die Frage über das Kontaktformular auf gartenberatung.de eingeben und unsere Experten analysieren das Problem. Gartenberater Philippe Dahlmann hat zwei typische Fragen beantwortet, die in den letzten Monaten über das Online-Formular eingegangen sind.
Hallo, wir wollen unseren Pfirsichbaum weg machen. Können wir auf der gleichen Stelle wieder Steinobst pflanzen? Falls nicht, welcher Abstand muss eingehalten werden?
GB: Sie sollten an die gleiche Stelle keine Obstgehölze und auch keine Ziergehölze pflanzen, die zur Pflanzenfamilie der Rosengewächse gehören – wie der Pfirsich. Im Laufe des Pflanzenlebens haben sich im Boden unter Ihrem Obstgehölz schädliche Nematoden und Wurzelausscheidungen angereichert. Diese sogenannte Bodenmüdigkeit ist ein allgemeines Problem im Pflanzenreich und bezieht sich auf Gattungen innerhalb einer Familie. Der Abstand zu Ihrem ehemaligen Pfirsichbaum sollte daher mindestens 3 bis 4 m betragen. Das gilt übrigens auch für die Ziergehölze dieser Pflanzenfamilie. Folgende Pflanzengattungen, die in diese Familie gehören, sollten demnach nicht gepflanzt werden: Apfel, Birne, Eberesche, Kirsche, Pflaume, Rosen, Erdbeere, Spierstrauch, Fünffingerstrauch u.v.a.m. Leider gehören auch viele Blütenstauden wie Frauenmantel und Waldsteinien dazu. Hier lohnt sich eine gute Beratung zur geeigneten Auswahl der neuen Anpflanzung.
Hallo, wir haben gelesen, dass unter den Bäumen die Baumscheibe unbepflanzt bleiben soll, da die Verdunstung sonst den Pilzbefall der Krone begünstigen könnte. Gilt das nur für Bepflanzung mit Gräsern oder mit allen Arten von Pflanzen? Gilt das für alle Bäume und Baumgrößen? Hintergrund meiner Frage ist, dass ich gelesen habe, dass man gerade bei Straßenbäumen die Baumscheibe (oder was davon übrig ist.) bepflanzen sollte – natürlich nur in Absprache mit dem örtlichem Grünflächenamt, oder wer sonst zuständig ist, um der Bodenverdichtung entgegenzuwirken und eine Wasseraufnahme des Bodens und somit natürlich auch die Wasserversorgung des Baumes zu fördern.
GB: Baumscheiben sollten insbesondere bei Obstbäumen in Busch- oder Halbstammqualität gebildet werden. Dabei empfiehlt es sich aufgrund der Verdunstung des Rasens oder anderer Pflanzen, die Baumscheibe nicht dauerhaft zu bepflanzen. Sollten sich die Bäume jedoch als sehr robust erwiesen haben, könnte eine Unterpflanzung „ausprobiert“ werden. Dazu bieten sich Pflanzen wie Kapuzinerkresse oder Tagetes an. Bei Straßenbäumen und Obstbaumhochstämmen ist die Unterpflanzung kein so großes Problem, da der Kronenansatz höher liegt. Die Bepflanzung von Baumscheiben im Stadt- und Straßenbereich ist sinnvoll und weitaus harmonischer als auf den „nackten“ Boden zu sehen. Geeignete Pflanzen sind z.B. Frauenmantel, Funkien und niedrige Herbstastern, aber auch diverse Gräser. Niedrige Blumenzwiebeln wie Winterlinge, Krokusse oder wilde Tulpen können ebenfalls in die Baumscheibe integriert werden.