Gartenberatung: Im Garten steht ein Baum
Einleitung
November 2018 Ein Baum darf in keinem Garten fehlen. Nicht ohne Grund wurde von unseren Vorfahren zu jedem Haus auch ein Baum gepflanzt. Doch je kleiner das Grundstück, desto größer die Gefahr, dass durch Laubfall und Schattenwurf die Nutzung des eigenen Gartens beeinträchtigt wird oder es zu Streitigkeiten mit dem Nachbarn kommt. Eine sorgfältige Planung und Auswahl sind unerlässlich.
Wichtig bei der Auswahl der Größe ist die Form des Baumes. Neben der natürlichen Wuchsform spielen Kugelbäume dabei im Angebot der Baumschulen die größte Rolle. Außerdem gibt es Säulen- und Kegelkronen, aber auch schirm- und hängendwachsende Varianten.
Das Sortiment an Kugelbäumen wie Kugelahorn und Kugelsumpfeiche ist stetig gewachsen und mittlerweile recht umfangreich. Säulenvarianten sind nicht ganz so verbreitet, erfreuen sich aber zunehmender Beliebtheit. Durch ihren schlanken Wuchs kann man auch kleinere Flächen interessant gestalten, ohne das Wachstum anderer Pflanzen im direkten Umfeld allzu sehr zu beeinträchtigen. Sehr straff im Wuchs sind dabei die Säulenformen von Felsenbirne und Amberbaum. Außerdem begeistern beide im Herbst durch ein grandioses Farbspiel in Gelb-Orange-Rot.
Der „perfekte“ Baum nach oben
Es gibt viele schöne Baumarten: z. B. die großen Hausbäume wie Walnuss oder Linde. Felsenbirne und Apfeldorn sind interessante Vertreter mit Fruchtschmuck und schöner Herbstfärbung. Herausgreifen möchte ich allerdings die Zieräpfel Bild 1, die in den Baumschulen vielen Zierkirschen schon den Rang abgelaufen haben. Aufgrund ihrer Größe – 4–8 m Höhe und 3–6 m Breite (sortenabhängig) – passen sie in jeden Garten, oft auch in den Vorgarten. Mit ihrer Blütenfülle und breitem Farbspektrum im Frühjahr locken sie viele Insekten an und die Pollen sind eine wichtige Nahrungsquelle. Zudem fungieren sie als gute Pollenspender, also Befruchter für Kulturäpfel. Über den Sommer hinweg bilden sie die 1–3 cm großen Früchte Bild 2, die im Herbst und häufig noch bis in den Winter hinein die Zweige schmücken. Vögel wie Stare, Wacholderdrosseln und Amseln, aber auch Sperlinge und Meisen freuen sich über das zusätzliche Nahrungsangebot. Zudem können die Zweige zur Dekoration verwendet werden. Wer viel Zeit hat, kann aus den vielen kleinen Früchten ein leckeres Gelee kochen, nur zum Kuchenbacken eignen sie sich nicht. Neben Größe und Wuchsform achtet man bei der Auswahl auf die Fruchtfarbe, die von leuchted gelb über orangerot und rot bis violett reicht. Auch die Blattgesundheit ist ein wichtiger Aspekt: Einige Sorten sind schorfresistent, sowohl Blatt und Frucht bleiben somit die ganze Vegetationszeit über ansehnlich.
Zu den schönsten Sorten zählen 'Evereste' und 'Red Sentinel', deren leuchtende Früchte noch im Raureif an kahlen Ästen haften und so auch ein schönes Fotoobjekt darstellen.
Gute Baumschulen halten gerade jetzt im Herbst ein umfangreiches Sortiment an Kleinbäumen bereit. Lassen Sie sich gründlich beraten, denn nur so haben Sie lange Freude an Ihrem Baum.
Checkliste: Welcher Baum? nach oben
Welche Baumform gefällt mir am besten?
Welche Größe und Umfang hat der Baum im ausgewachsenen Zustand?
Welchen Grenzabstand/Abstand zu Gebäuden muss ich einhalten?
Hat der Baum einen besonderen Zierwert (Fruchtschmuck, Herbstfärbung)?
Ist eine Unterpflanzung möglich (Wurzeldruck)?
Unterstütze ich mit dem Baum Insekten und Vögel?