Gartenberatung: gartenberatung.de − Garten-Experten antworten
Einleitung
Juni 2016 Auch in diesem Frühjahr gab es wieder viele Anfragen über www.gartenberatung.de. Besonders auffällig war es, dass der größte Teil den Pflanzenschutz betraf. Hier eine kleine Auswahl der am häufigsten gestellten Fragen.
Im Herbst vor drei Jahren haben wir viele Tulpen, Narzissen und Krokuszwiebeln gesetzt. Im folgenden Frühjahr hatten wir ein herrliches Blütenmeer. Im Jahr darauf war die Blütenfülle schon viel spärlicher. Was machen wir falsch?
GB: In Ihrem Falle ist es eindeutig, dass Sie das Laub der Pflanzen zu früh abschneiden! Alle Zwiebelpflanzen benötigen ihre Blätter zur Ernährung der Ersatzzwiebeln für das nächste Jahr. Nur wenn das Laub bis zum vollständigen Eintrocknen an den Pflanzen bleibt, ist die Blüte für das kommende Jahr gesichert.
Leider mussten wir bei unserem Zwetschgen-Baum beobachten, dass viele Früchte einseitig platt und meistens gekrümmt sind. Außerdem ist ein mehliger Belag erkennbar. Was ist das und was ist zu tun?
GB: Die Früchte sind von der Taschenkrankheit, auch Narrentaschen-Krankheit genannt, befallen. Die infizierten Früchte sollten auf jeden Fall gründlich entfernt werden. Außerdem müssen Sie die Krone des Baumes gut auslichten. Der Einsatz von Pflanzenschutzmitteln ist nicht erforderlich.
Die Rhododendron-Büsche in unserem Garten haben braune Knospen und blühen nicht. Diese Erscheinung fing vor einigen Jahren mit einzelnen braunen Knospen an und nun sind es alle. Gibt es ein Spritzmittel mit dem ich das Verhindern kann?
GB: Das Absterben wird durch die Rhododendron-Knospenbräune verursacht. Diese Pilzkrankheit wird von der Rhododendron-Zikade übertragen. Die Zikade schwächt den Sommer über die Pflanzen durch ihre Saugtätigkeit. Im Spätsommer und Herbst, wenn sie ihre Eier in die Blütenknospen ablegt, schafft sie so die Eintrittspforten für den Pilz. Dieser bringt die Blütenknospen über Winter zum Absterben. Zur Bekämpfung sollten alle braunen Knospen unverzüglich ausgebrochen werden, da der Pilz in den Trieb hineinwachsen kann. Dabei auf jeden Fall ein bis zwei Blätter mit abschneiden. Die Zikaden müssen, sobald sie auftauchen, den ganzen Sommer bekämpft werden. Dabei sind Spritzintervalle von etwa zehn Tagen günstig, da mit den Behandlungen immer nur die Vollinsekten und Nymphen getroffen werden. Besonders die Blattunterseiten behandeln.
Seit mehreren Jahren wächst bei uns ein Klee, der rötlichgrüne Blätter und gelbe Blüten hat. Er bildet Ausläufer und die reifen Samenkapseln schleudern die Samen ziemlich weit. Wie werden wir ihn wieder los?
GB: Es ist der "Hornfrüchtige Sauerklee", der Ihnen das Leben schwer macht. Sie sollten ihn immer mit der Pfahlwurzel jäten und das nach Möglichkeit vor der Blüte! Auf gemulchten Flächen ist das Jäten um ein vielfaches leichter. Bei Verwendung feinerer Mulchmaterialien (Rindenmulch mit kleiner Körnung oder Rindenhumus) ist dieses Wildkraut gut erkennbar und die Wurzeln sitzen nicht so fest.
Ihr Johannes Treiling
Verband Wohneigentum e. V.