Energie: Klare Sache: Neue FensterSeite 3

Einleitung

Februar 2019

Kleiner Leitfaden für die energetische Modernisierung: nach oben

Oft beginnen Hausbesitzer die energetische Modernisierung ihres Hauses mit dem Einbau einer neuen Heizung. Doch auch die modernste Technik kann nicht verhindern, dass die teure Heizwärme weiterhin ungehindert durch alte Fenster und transparente Fassadenelemente nach außen verpufft. Deshalb sollte die Devise immer lauten: Erst die Gebäudehülle richtig auf Vordermann bringen, dann den Rest in Form einer passend zu den neuen Wärmedämmfenstern dimensionierten Heizung.

Was Modernisieren bringt

Mögliches Vorgehen

  1. Analyse durch Energieberater
  2. Mögliche Zuschüsse nicht vergessen
  3. Maßnahmen planen
  4. Kosten zusammenstellen
  5. Förderung beantragen
  6. Planung der Dämmung
  7. Fensterplanung

    • Anschlüsse für Dämmung im Laibungsbereich berücksichtigen
    • Leerrohre planen (für eventuell im Nachhinein vorgesehene Automation)
    • Fensterlüftung planen; mechanisch oder mit Ventilator im oder am Fenster (eventuell ­möglichst mit Wärmerückgewinnung)

  8. Individuelle Ausstattung planen, z. B.

    • Einbruchhemmung
    • Lichtlenkung & ­Barrierefreiheit

  9. Erneuerung der Fenster
  10. Dämmung erneuern
  11. Planung und Erneuerung der Heizung ­entsprechend dem neuen Verbrauch

Glas: Einfach, zweifach, dreifach nach oben

Moderne Verglasungen lassen nur wenig Wärme oder Kälte durch.

Ebenso wichtig wie die Wahl des passenden Rahmens, ist die Suche nach der passenden Verglasung. Zweifach-Isolierglas ohne Beschichtungen und ohne Edelgasfüllung war noch bis Mitte der 1990er-Jahre das Nonplusultra der Fenster-, Fassaden- und Türverglasungen. Von echter Wärmedämmung konnte man in diesem Zusammenhang noch nicht sprechen. Seit 1995 sorgen Edelgasfüllungen im Scheibenzwischenraum und hauchdünne, metallische Beschichtungen dafür, dass die Wärme im Raum bleibt. Laut dem Verband Fenster und Fassade sind moderne Verglasungen beinahe so „dicht wie eine Wand“. Das verdanken sie vor allem einer weiteren Weiterentwicklung, die heute zum Standard bei Neubauten oder Modernisierungen zählt: dem Dreifach-Wärmedämmglas.

Drei Glasscheiben, dazwischen hochwertiges Edelgas, hauchdünne metallische Beschichtungen und Abstandhalter, die nur wenig Wärme oder Kälte durchlassen: So sehen zeitgemäße Verglasungen aus, die fast acht Mal effektiver sind, als Einfachverglasungen. Die weiterentwickelten Beschichtungen gewährleisten dabei, dass auch Dreifach-Gläser genau so viel natürliche Sonnenenergie hereinlassen wie früher die zweischeibigen Fenster. In Kombination mit dem Rahmen, thermisch optimierten Dichtungen und auf das Fenster abgestimmten Beschlägen kann das Dreifach-Wärmedämmglas seine vollen Stärken ausspielen.

Wichtiger Kennwert bei der Glaswahl ist der sogenannte g-Wert: Dieser kennzeichnet den Grad des Energiedurchlasses einer Verglasung und damit die Menge an Sonnenlicht, die durch das Fensterglas dringt. Bei modernen Fenstern liegt der g-Wert bei 0,6. Das bedeutet, dass 60 Prozent der Sonnenenergie durch das Fenster kommen. Der g-Wert sollte also möglichst hoch sein.

Optimale Wohnraumnutzung

Fachkundiger Einbau nach oben

Fensterfachbetriebe mit den RAL Gütezeichen für Fenster und/oder Haustüren und dem RAL Gütezeichen Montage stellen den fachgerechten Einbau von Fenstern sicher.

Die besten neue Fenster nutzen nichts, wenn sie nicht fachgerecht eingebaut werden. Das bedeutet zum Beispiel, dass sie ohne Wärmebrücken an die Wände angeschlossen werden müssen. Gleichzeitig muss die Fugenabdichtung sachkundig ausgeführt werden, um Winddichtigkeit und Schutz gegen Feuchtigkeit zu gewährleisten. Wer ganz sicher gehen will, wählt einen Fensterfachbetrieb mit den RAL Gütezeichen für Fenster und/oder Haustüren und dem RAL Gütezeichen Montage.

Was ist eigentlich der Wärmedurchgangskoeffizient? nach oben

Nicht nur bei Fenstern, sondern allgemein bei Bauteilen gilt der sogenannte U-Wert oder auch Wärmedurchgangskoeffizient als Indikator der Dämmeigenschaften. Dieser Wert gibt an, wie viel Energie in Watt (W) pro Quadratmeter (m²) und Kelvin (K) Temperaturunterschied zwischen innen und außen fließt – das heißt, wie viel Wärme nach außen verloren geht. Je niedriger der U-Wert, desto besser sind die Dämmeigenschaften. Da der Rahmenanteil 30 bis 40 Prozent eines Fensters ausmacht, hängt es also im Winter nicht nur an den Scheiben, ob es drinnen warm bleibt, sondern auch am Rahmen. Zur Berechnung des U-Werts von Fenstern (Englisch 'window' = w) spielen also die U-Werte der Verglasung (Englisch 'glazing' = g) und des Rahmen (Englisch 'frame' = f) eine Rolle. Die Mindestanforderung laut aktueller Energieein­sparverordnung EnEV liegt für Fenster bei einem Uw-Wert von 1,3 W/m²k; das heißt für Rahmen muss der Uf-Wert mindestens 1,4 W/m²k und für die Scheiben 1,1 W/m²k betragen. Der Verband Fenster und Fassade empfiehlt marktverfügbare 3-Scheiben-Wärmeschutzverglasung mit einem Ug-Wert von 0,6 W/m²k und Rahmen mit einem Uf-Wert von 1,0 W/m²k einzusetzen: Wenn Sie dann einen sogenannten warmen Randverbund aus Kunststoffabstandshaltern wählen, sei Ihr künftiges Fenster für die Zukunft gewappnet.

 

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