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Einleitung

September 2018

Schäden und Schwachstellen erkennen nach oben

Fünf Bauphasen

Energie einsparen, Komfort gewinnen und Schwachstellen beseitigen: Das sind die wichtigsten Motive für energetische Modernisierungen. Doch auch hier gilt: Vor dem Beginn sollte jeder Hausbesitzer zunächst ein durchdachtes Konzept entwickeln lassen. Komplettsanierungen in größerem Umfang sind eher die Ausnahme. In der Regel modernisiert man etappenweise und in einer bestimmten Reihenfolge. So ist es beispielsweise sinnvoll, in einem ersten Schritt Dämmmaßnahmen durchzuführen und erst in einem der nachfolgenden Schritte eine neue Heizungsanlage anzuschaffen. Der Grund: Die Heizungsanlage kann dann kleiner dimensioniert werden – angepasst an den neuen Ist-Zustand des Hauses.

Unterteilen Sie die Arbeiten in dringend notwendige und solche, die aufgeschoben werden können. So entzerren Sie die Finanzierung und schützen sich vor dem Gefühl, dass zu viel auf einmal auf Sie zukommt.

Überblick: Die wichtigsten Modernisierungsmaßnahmen nach oben

Auch das schönste Haus kommt in die Jahre. Gut, wenn man weiß, welche Maßnahmen wann auf einen zukommen. Was diese kosten und wie viel Sie damit jeweils einsparen können, haben wir Ihnen zusammengestellt:

Dach

1. Dach: Sind einzelne Dachsteine oder Dachziegel kaputt oder lose? Dann auf jeden Fall vom Fachbetrieb austauschen oder befestigen lassen. Auch die Festigkeit der Schneefanggitter lässt sich in diesem Zuge prüfen.

Stichwort Feuchtigkeit: Ist die Dachrinne oder das daran anschließende Fallrohr defekt oder verstopft, läuft angestautes Regenwasser direkt über die Fassade und hinterlässt dort unansehnliche Spuren. Eine schnelle Reparatur und Reinigung lohnt sich.

Über ein schlecht oder nicht gedämmtes Dach geht eine Menge Energie verloren. Durch eine fachgerechte Dämmung lassen sich die Heizkosten um bis zu 20 Prozent verringern. Je nach Dachgröße, Verfahren und Dämmmaterial liegen die Kosten bei 5.000 bis 20.000 Euro, die Amortisationszeit beträgt 8–18 Jahre. Übrigens: Laut Energieeinsparverordnung muss zumindest die oberste Geschossdecke über beheizten Räumen gedämmt sein.*

Fassade

2. Fassade: Nach 20 bis 25 Jahren ist auch die „Schale des Hauses“ mal wieder dran: Die Dämmung der Fassade reduziert die Heizkosten um bis zu 22 Prozent, macht Schluss mit kalten Wänden und sorgt für ein angenehmes Wohnklima. Je nach gewähltem Verfahren und zu dämmender Fläche liegen die Kosten für eine Fassadendämmung bei 6.000 bis 15.000 Euro. Diese Energiesparmaßnahme amortisiert sich in der Regel in 8–14 Jahren. 

Fenster

3. Fenster: Mit moderner Verglasung und dichteren Fenstern bleibt die Heizwärme länger erhalten. Sind bisher nur einfach verglaste Fenster verbaut, lohnt der Tausch gegen zweifach verglaste Modelle. Dreifach verglaste Fenster sind nur dann sinnvoll, wenn die Fassade gedämmt oder ihre Dämmung geplant ist. Der Preis für neue Fenster hängt von der Anzahl, der Bauart und vom gewünschten Wärmeschutz ab. Zudem gibt es Preisunterschiede zwischen den verschiedenen Materialien wie Holz- oder Kunststoffausführungen. Man muss etwa 500 bis 1.000 Euro pro Stück rechnen, die Amortisationszeit liegt bei 8–15 Jahren.

Kellerdecken-Dämmung

4. Kellerdecken-Dämmung: Ein guter Wärmeschutz ist auch zum Erdreich hin wichtig, sonst kriecht die Kälte buchstäblich nach oben. Eine Dämmung auf der Unterseite der Kellerdecke anzubringen, ist meistens mit recht wenig Aufwand möglich. Das bringt etwa sechs Prozent Energieeinsparungen und kostet ab circa 30 Euro/m².

Heizung austauschen

5. Heizung austauschen: Ob Wärmepumpe, Solarthermie, Holzheizungen oder Blockheizkraftwerke – alternative Systeme überzeugen durch geringen Verbrauch und die Unabhängigkeit von fossilen Brennstoffen. Doch auch bei den Klassikern Öl und Gas lohnt sich der Austausch und kann bis zu 15 Prozent an Heizkosten einsparen. Die Kosten für die Heizungsmodernisierung liegen bei 6.000 bis 9.000 Euro, amortisiert haben sie sich nach etwa 7–10 Jahren.

Bad sanieren

6. Bad sanieren: Selbst ein Traumbad kommt in die Jahre: Die Fliesenfarbe kann schon nach einigen Jahren nicht mehr gefallen und auch WC, Badewanne und Accessoires sind nicht für die Ewigkeit gemacht. Nach kleineren Auffrischungen mit neuen Armaturen oder Badezimmermöbeln steht irgendwann die umfangreichere Modernisierung an. Aber Achtung: Individuelle Sonderwünsche können die Kosten in die Höhe treiben. Je nach Umfang kostet eine Badsanierung ab ca. 9.500 Euro.

* Ausnahme: selbst genutzte Ein- bis Zweifamilien-Häuser, sofern der Eigentümer schon vor dem 1. Februar 2002 darin gewohnt hat.

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