So plant man einen Wintergarten − Seite 2
Holz, Stahl oder Alu? nach oben
Zunächst braucht man ein Fundament aus Beton, wärmegedämmt und gegen aufsteigende Feuchtigkeit geschützt. Für die Tragkonstruktion eignen sich Stahl, Kunststoff, Aluminium oder Holz. Am günstigsten ist eine Konstruktion aus Kunststoffprofilen. Diese sind wetterbeständig und pflegeleicht, eignen sich allerdings nur für kleinere Wintergärten.
Wohlbefinden und Behaglichkeit strahlt der gewachsene Rohstoff Holz aus. Dazu der Experte: " Holz ist nachweislich derjenige Baustoff mit der längsten Tradition, mit ausgezeichneten bauphysikalischen Eigenschaften sowie größtmöglichem Spielraum für Gestaltung und Architektur."
In der Regel entsteht ein Wintergarten aus Leimbindern, also miteinander verleimten Holzschichten, aus heimischen und europäischen Hölzern wie Fichte, Kiefer oder Lärche. "Eine Holz-Aluminium-Konstruktion vereint alle Vorzüge auf sich", sagt Franz Wurm. "Bei dieser Konstruktion trägt das Holz die komplexe Glaskonstruktion, nach außen ist es vollständig mit Aluminium verkleidet". Die Vorteile liegen in der Kombination der beiden Baustoffe: Neben einer idealen Wärmedämmung ist Holz sehr tragfähig und einfach in der Verarbeitung. Gleichzeitig erhöht die Alu-Deckschale, die farblich gestaltet werden kann, die Lebensdauer des Wintergartens.
Auch gut gedämmte Aluprofile sind inzwischen sehr beliebt. Mit dem Material können filigrane Wintergärten mit großen Glasflächen entstehen, da das Metall leicht und stabil ist. Weil es nicht rostet, erübrigt sich ein Schutzanstrich. Stahl dagegen erfordert eine Feuerverzinkung. Mit dem Werkstoff lassen sich große Wintergärten realisieren.
Das richtige Glas nach oben
Da 80 Prozent des Wintergartens aus Glas besteht, ist es eine der wichtigsten Variablen, die über Funktionalität und Atmosphäre entscheidet. Einfachgläser und Isoliergläser "älteren Standards" eignen sich nicht für einen Wintergarten, denn das Glas muss auch die Anforderungen der Energieeinsparverordnung (EnEV) erfüllen. Denn sie weisen zu hohe UWerte auf. "Beim Wintergarten muss ein Mehrscheiben-Isolierglas mit erhöhter Wärmedämmung, also ein Wärmedämmglas, in Verbindung mit hoch dämmenden Rahmenmaterialien zum Einsatz kommen", so Franz Wurm, "diese Gläser können nahezu überall eingesetzt werden, denn sie bieten optimale Wärmedämmung bei gleichzeitig hoher Energie- und Lichtdurchlässigkeit."
Bei einer Wärmedämmverglasung ist die Dichtung des Scheibenzwischenraums entscheidend. Der Wärmeverlust in diesem Bereich kann mit sogenannten "warmen Kanten" aus Edelstahl oder Kunststoff − das sind Abstandhalter − wesentlich verringert werden.
Während beispielsweise Wärmeschutzgläser den Anbau auch an kalten Tagen wohlig warm halten, dadurch Energiekosten sparen und ein Beschlagen der Scheiben verhindern, sorgen Sonnenschutzgläser bei Hitze für angenehme Temperaturen im Lichtraum. Des Weiteren hat man die Auswahl zwischen Schallschutz-, Sicherheits- und selbstreinigenden Gläsern.
Im Dachbereich ist Sicherheitsglas zwingend vorgeschrieben. Verbundsicherheitsglas enthält eine Folie, die verhindert, dass die Scheiben auseinanderbrechen. "Das Dach muss größere thermische und physische Kräfte aushalten als die gläserne Unterkonstruktion", so der Wintergarten-Sachverständige "zum einen hängt dies vom Einstrahlungswinkel der Sonne ab, zum anderen muss das Dach besonders resistent gegen Hagelschlag, herabfallende Teile oder Schneelasten sein."