Bauen: Jetzt zieht die Sonne ein!
So plant man einen Wintergarten

Einleitung

Oktober 2016 Glücklich machende Lichtmomente im Winter? Sind für den, der im Wintergarten sitzt, keine Seltenheit mehr. Die Aussichten sind sehenswert: Man gewinnt ein Zimmer mehr, kann auch in der kalten Jahreszeit "draußen" sitzen und hat einen Ort, an dem exotische Gartenpflanzen frostgeschützt überwintern. Oder wäre eine gläserne Terrassenüberdachung eine Alternative?

Mehr Sonne, mehr Licht, mehr Platz: Ein Wintergarten ist der Traum vieler Hausbesitzer. Er verschönert das Haus nicht nur architektonisch, sondern sorgt auch für ein angenehmes Wohnklima. Für jedes Haus und jeden Geschmack gibt es einen passenden Wintergarten, der den individuellen Charakter des Hauses unterstreicht und Wohnqualität sowie den Wert des Objektes steigert. An langen Abenden im Herbst kann man sich den eigenen, idealen Wintergarten detailgenau erträumen.

Erster Schritt: Baubehörde nach oben

Doch bevor Sie Ihren Wintergarten planen, erkundigen Sie sich beim zuständigen Bauamt nach zulässigen Dachformen, Baugrenzen, u.ä. Informieren Sie sich auch darüber, welche Formalitäten die Landesbauordnung für die Genehmigung eines bewohnbaren Wintergartens vorschreibt. Grundsätzlich gilt: Da sich durch den Bau eines Wintergartens die Hausform verändert, braucht man eine Baugenehmigung. Allerdings sind die Regeln in den jeweiligen Landesbauordnungen sehr unterschiedlich festgelegt. Der Bauantrag muss von einem zugelassenen Entwurfsverfasser eingereicht werden. Dazu zählen Architekten, Bauingenieure und Wintergartenbauer mit einer Bauvorlageberechtigung. Soll der Wintergarten beheizt werden, müssen außerdem die Regeln der Energieeinsparverordnung (EnEV) zur Energiebilanz im Wintergarten eingehalten werden. Die dazu nötigen Berechnungen für Wärmeschutz, Luftwechselrate, erforderliche Beschattungsmaßnahmen sowie Planung der Anschlussfugen etc. können nur vom Experten erstellt werden.

Planung ist das A und O nach oben

Liegt die Baugenehmigung vor, kann mit dem Bau begonnen werden. Aber hier gilt: Erst eine sorgfältige Vorbereitung garantiert, dass das "Projekt Wintergarten" später auch den eigenen Wünschen entspricht. Zunächst sollte man sich über den Standort des Wintergartens im Klaren sein: Am beliebtesten ist die Ausrichtung gen Süden, meistens vor dem Wohnzimmer. Aber auch die Ost- und Westseite bieten schöne Möglichkeiten: Auf der Ostseite kann man morgens die Sonne zum Frühstück genießen. Die Westseite bietet abends am längsten Licht und Helligkeit. Und sogar die Nordseite mit dem gleichmäßigen Licht wird hin und wieder erschlossen, muss aber in den kalten Monaten unbedingt geheizt werden. Da die wenigsten Wintergärten nur zu einer Himmelsrichtung zeigen, profitieren sie auch meist von den Vorteilen der angrenzenden Ausrichtung.

Gerade bei nachträglich angebauten Wintergärten spielen viele Faktoren mit, die bei der Planung zu berücksichtigen sind. Lassen Sie sich dadurch nicht vorschnell in Ihren Träumen bremsen. Erfahrene Planer finden meist auch unter schwierigen Bedingungen wirklich gute Lösungen: Sofern es die Statik zulässt, bietet sich vielleicht auch das Garagendach oder der Balkon an, auf Säulen oder Stelzen können sogar Wintergärten im ersten Stock entstehen.

Ein Wintergarten sollte immer den Grundriss verbessern und bereichern. Als Faustregel für die Größe gilt: Nicht kleiner als 15 m2, damit genug Platz für Sitzgelegenheiten, Pflanzen und Durchgangswege bleibt. "Hilfreich bei der Entscheidung ist es, wenn man bereits weiß, wie der Wintergarten eingerichtet werden soll", erklärt der Wintergarten-Experte Franz Wurm, 1. Vorstand des Wintergarten-Fachverband e. V. in Rosenheim. "Je nachdem, wie der Bauherr das Glashaus nutzen möchte, bietet sich ein bestimmter Standort besonders an."

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