Grüne Tipps: Grüne Tipps im April 2022
Einleitung
April 2022 Jetzt ist sie da – die ideale Jahreszeit fürs Pflanzen von Blumen und Gehölzen, Teilen von Stauden und Ziergräsern, Umsetzen empfindlicher Kleingehölze und für Aussaaten in Zier- und Gemüsebeeten.
Zierpflanzen und Gehölze nach oben
Wenn sommer- und herbstblühende Stauden frisch austreiben, vertragen sie das Teilen des Wurzelstocks gut. Diese Arbeit wird notwendig, wenn vergreiste und blühunwillige Stauden verjüngt oder die Pflanzen vermehrt werden sollen. Dazu graben Sie die Mutterpflanze aus, teilen den Wurzelstock in handliche Teile und pflanzen diese, möglichst an einer anderen Stelle, wieder ein. Falls der Standort nicht gewechselt werden kann, sollten Sie den Boden mit Komposterde auffrischen.
Lassen Sie im Sommer ein Blütenmeer im Garten entstehen und säen Sie einjährige Sommerblumen aus. Dabei ergeben sich vielfältige Gestaltungsmöglichkeiten: An Rankgittern ausgesäte Edelwicken und Prunkwinden bilden dekorative Blütenwände und mit Sonnenblumen können Sie den Himmel erobern. In Tuffs ausgesät machen sie den Garten farbenfroher und sind zugleich eine nachhaltige Nahrungsquelle für viele Bienenarten und andere Insekten.
Gartenlavendel (Lavandula angustifolia) ist eine Nutzpflanze mit Heilkraft und würzigem Aroma. Damit die Pflanzen ihre kompakte Form bewahren, werden die krautigen Triebe jedes Jahr im Frühjahr mit einer Heckenschere um die Hälfte gekürzt. Von den längeren Abschnitten können Sie Stecklinge schneiden und in Anzuchterde zur Bewurzelung bringen. Damit die Stecklinge Wurzeln bilden, brauchen sie ein feuchtes Mikroklima. Am besten gelingt das mit einer übergestülpten, lichtdurchlässigen Plastiktüte. Im Sommer wird dann nach der Blüte der zweite Schnitt fällig, bei dem die verwelkten Blütenstände entfernt und die Pflanzenform optimiert wird.
Was noch zu erledigen ist nach oben
Verwöhnen Sie den Rasen mit einem Rasenlangzeitdünger. Auf stark strapazierter Fläche kann ein zusätzlich gestreuter Bodenaktivator die Gräser vitalisieren.
Ab Mitte April können die Knollen von Gladiolen, Montbretien (Crocosmia) sowie Tigerblumen (Tigrida pavonia) und drei Wochen später von Dahlien, Freesien, Sommerhyazinthen (Galtonia candicans) und Sterngladiolen (Acidanthera bicolor) gepflanzt werden. Damit die im Winter blühende Schneeheide (Erica carnea) sowie die Englische Heide (Erica darleyensis) kompakt wachsen und nicht von unten verkahlen, müssen sie nach der Blüte Ende Mai gestutzt werden. Setzen Sie die (Hecken)Schere kurz unterhalb der alten Blütenstände an.
Trittsteine zwischen den Stauden und im Blumenbeet geben Ihnen einen sicheren Stand und schützen die Pflanzen.
Obst und Beeren nach oben
Die milden Winter der letzten Jahre haben oft zu einer frühen Obstblüte geführt. Dadurch ist die Gefahr, dass Spätfröste die Blüten zerstören, gestiegen. Manchmal genügt eine Frostnacht, um die Jahresernte zu vernichten. Beerensträucher und kleine Obstbäume lassen sich mit einer Abdeckung aus Gartenvlies schützen – aber große Bäume nicht. Manchmal ist es Schutz genug, wenn unter größeren Bäumen das Gras kurz gemäht ist und die Baumscheiben offen gehalten werden, damit in Frostnächten genug Wärme aus dem Boden abstrahlen kann. Bei Neupflanzungen bieten sich spät blühende Arten und Sorten oder Spalierobst an Hauswänden als Alternative an.
Bekämpfen Sie Blattläuse an Obstbäumen frühzeitig, noch bevor sich die Blätter einrollen. Danach wird es schwierig, die Plagegeister loszuwerden. An kleinen Bäumen können Sie die Blattläuse mit Wasser abspülen oder mit den Fingern zerdrücken. Größere Bäume können Sie mit Seifenlauge abspritzen (30 g Kernseife in 1 l warmem Wasser lösen und abkühlen lassen).
Für wärmebedürftige Obstarten wie Brombeere, Fruchtfeige, Kiwi und Weinbeere sowie Esskastanie und Walnuss ist jetzt optimale Pflanzzeit.
Nach der langen Winterpause tut den Erdbeerpflanzen Pflege gut. Hacken Sie zwischen den Reihen die Erde flach durch, damit das Unkraut verschwindet und die Bodenkrume gelockert wird. Das führt zum Austausch der Bodenluft und beschleunigt so die Bodenerwärmung. Außerdem verdunstet weniger wertvolles Wasser aus dem Erdreich. Damit sich die Pflanzen gesund entwickeln, ist eine Startdüngung im April und eine zweite Gabe nach der Ernte erforderlich. Weil es auf die Nährstoffzusammensetzung ankommt, verwenden Sie einen speziellen Obst- und Beerendünger. Zur Förderung der Bodenorganismen können zusätzlich 1 bis 2 l Komposterde/m² gegeben werden. Erdbeerblüten sind kälteempfindlich. Vor allem sind frühe Sorten gefährdet und sollten unbedingt mit Gartenvlies vor Spätfrösten geschützt werden. Zum Sauber- und Trockenhalten der Früchte ist eine eingestreute Strohschicht praktisch. Lassen Sie sich damit aber bis Mitte Mai Zeit, denn das Stroh verzögert die Bodenerwärmung und erhöht die Gefahr von Bodenfrost.
Gemüse und Klimawandel nach oben
Zum Schutz vor zunehmender Trockenheit können Sie vor dem Bestellen der Beete Komposterde in den Boden einarbeiten. Durch diese zusätzliche Humusgabe (3 l/m²) speichert die Erde mehr Feuchtigkeit und hält das Regenwasser länger fest. Eine weitere Möglichkeit ist der vermehrte Anbau von früh erntereifen Gemüsearten. Bei Erbsen, Kohlrabi, Mairüben, Radies und dem breiten Sortiment an Salaten fällt die Wachstumsphase mit dem höchsten Wasserbedarf in die Zeit, in der der Boden noch Feuchtigkeit aus dem Winter gespeichert hat.
Pflanzen, die tief wurzeln, können sich einen größeren Wasservorrat erschließen als Flachwurzler. Sämlinge sind im Vorteil, denn bei allen Gemüsearten reichen die Wurzeln der an Ort und Stelle ausgesäten Pflanzen tiefer als die der Setzlinge. Vorteile genießen auch Gemüsearten mit einer langen Pfahlwurzel, zum Beispiel Möhren, Pastinaken, Schwarzwurzeln und Wurzelpetersilie.
Die günstigen Wachstumsbedingungen im April sind ideal für Aussaaten. Zu den im März möglichen Aussaaten kommen Mangold, Mark- und Zuckererbsen, Rote Bete, Schnittsalat und Sommerzwiebeln hinzu. Denken Sie auch an Küchenkräuter. Die beliebtesten Würzkräuter in Deutschland sind Petersilie und Schnittlauch. Es lohnt sich zusätzlich etwas Neues auszuprobieren. Einen Versuch wert sind u. a. Blattkoriander, Gartenkresse und Kerbel. Diese drei Kräuter sind Lichtkeimer, deren Samen nur leicht angedrückt, aber nicht mit Erde abgedeckt werden. Etwas wärmebedürftiger sind Bohnenkraut und Dill, deren Samen sicherer ab Mai keimen.
Die Pflanzzeit beginnt für Kartoffeln, Kopfsalat, Knoblauch, Steckzwiebeln, Topinambur sowie vorgetriebene Puffbohnen (Vicea faba) und für mehrjährige Küchenkräuter. Unter dem Schutz von Gartenvlies gedeihen ab April auch Blumenkohl, Brokkoli, Kohlrabi und Kopfkohl.
Wenn Sie Grünspargel mögen, lohnt der Anbau im Garten. Sie müssen lediglich bei der Anlage des Spargeldbeetes mehr Arbeit investieren, als bei normalen Gemüsekulturen. Danach ist es pflegeleicht und kann zehn bis fünfzehn Jahre lang genutzt werden – ohne nachpflanzen. Im Gegensatz zum Bleichspargel entfällt das jährliche Auf- und Abhügeln. Ferner ist Grünspargel auch auf schweren Böden ertragreich und muss in der Erntezeit nicht täglich gestochen werden. Violett in der Farbe, aber sonst dem Grünspargel ähnlich, ist Purpurspargel.
Die optimale Pflanzzeit dauert von Anfang April bis Mitte Mai. Der Boden sollte tiefgründig und humusreich sein. Heben Sie in der Mitte des 1,50 m breiten Spargeldbeetes einen 30 cm breiten und 20 cm tiefen Pflanzgraben aus und arbeiten Sie in den Boden verrotteten Stallmist oder reichlich Komposterde ein. Im Abstand von 35 cm werden dann die einjährigen Setzlinge mit ringsum ausgebreiteten Wurzeln in den Pflanzgraben gelegt und mit Erde bedeckt. Wenn die ersten Triebe sichtbar werden, kann der Graben vollständig verfüllt werden.
Der Spargel braucht jetzt Zeit. Der volle Ertrag beginnt ab dem dritten Jahr. Dennoch ist eine Kostprobe im ersten Jahr nach der Pflanzung möglich und eine moderate Ernte im zweiten Jahr.
Lästige Viecher nach oben
Es geht wieder los, Nacktschnecken verlassen ihr Winterversteck und der Schneckennachwuchs schlüpft aus den Eiern. Fangen Sie rechtzeitig mit dem Absammeln der nachtaktiven Tiere an. Und harken oder rechen Sie die Beetoberfläche feinkrümelig, damit möglichst wenige Verstecke übrig bleiben. Ihre Verbündeten gegen Schnecken sind jetzt Igel, Amseln und Rotkehlchen. Wie gut, wenn sich die natürlichen Feinde in unserem Garten wohlfühlen!