Ziergarten: Stimmungsvoll! Weihnachtspflanzen
Einleitung
Dezember 2021 Christrosen, Weihnachtssterne und Amaryllis haben jetzt ihren großen Auftritt. Mit ausdrucksvollen Farben und wunderschönen Blüten stimmen sie uns auf das besinnliche Fest ein.
Schöner Stern nach oben
Was wäre eine Adventszeit ohne Weihnachtssterne (Euphorbia pulcherrima)? Keine andere Topfpflanze ist im Dezember so beliebt. Mit seinen großen, leuchtenden Schmuckblättern bringt der in Mittel- und Südamerika weit verbreitete Zierstrauch Vorfreude und festliche Stimmung ins Haus.
Samtiges, festliches Rot ist die Farbe, die immer noch dominiert. Doch schon längst gibt es auch andere Töne wie Rosa, Hellrot, Weiß, Cremegelb. Sogar gestreift, gefleckt und mit Glitzer dekorativ besprüht wetteifern sie um unsere Gunst. Ebenso wird die in ihrer Heimat bis zu drei Meter hohe Pflanze bei uns in vielen unterschiedlichen Größen angeboten: von Mini (wenige Zentimeter hoch) als niedliche Tischdekoration bis hin zur meterhohen Großpflanze als markanter Blickfang zum Beispiel im Flur.
Was bei Weihnachtssternen ziert, sind nicht die Blüten, sondern die Hochblätter. Die leuchtendgelben Blütchen sind eher unscheinbar. Die Blätter färben sich jedoch nur in der Herbst- und Winterzeit aus, wenn die Tage kurz und die Nächte lang sind. Wundern Sie sich also nicht, wenn die Blätter bei mehr Sonnenstrahlung im Frühjahr wieder grün werden und es bis Oktober auch bleiben.
Noch vor wenigen Jahren rieselten die Blätter beim kleinsten Gießfehler – das ist heute vorbei. Weihnachtssterne sind sehr strapazierfähig geworden. Besonders robust sind die ‘Q-ismas’–Sorten (von Volmary), die es in modernem Weiß oder in klassischem Rot gibt. Die Pflanzen blühen lange und sicher in Töpfen oder Schalen an einem warmen, hellen Platz im Wintergarten oder am Zimmerfenster. Halten Sie sie nicht zu nass und vermeiden Sie Staunässe. Ein- oder zweimal gießen und düngen pro Woche genügt.
Tipp: Weihnachtssterne sind Wärme liebend und nehmen jedes Abkühlen übel. Sie sollten daher nach dem Kauf sorgfältig eingepackt nach Hause transportiert werden, sonst gibt es Kälteschäden.
Blühwunder Christrose nach oben
Seit alters her verkörpern Christrosen (Helleborus niger) die Weihnachtszeit. Mitten im tiefsten Winter zeigen sie draußen ihre edel und unschuldig wirkenden reinweißen Blüten und lassen sich dabei auch nicht durch Schnee und Eis am neuen Austreiben hindern. Mit einem zierlichen Kreis zartgelber Staubgefäße versuchen sie die wenigen Insekten anzulocken, die um diese Jahreszeit unterwegs sind.
Die heimischen Wildformen aus den Wäldern der Alpen erschienen unseren Vorfahren als Sinnbilder für ein Wunder, sie stehen für die Geburt neuen Lebens trotz widriger Bedingungen. Man pflückte die Blüten und brachte sie ins mäßig warme Zimmer, ein Brauch der später weite Verbreitung fand.
Christrosen benötigen kühle Temperaturen, dürfen nie austrocknen und sind eigentlich nicht als Zimmerpflanze geeignet. Pflanzen, die Sie jetzt in Schalen oder Töpfen kaufen können, gehören besser auf den Balkon oder in winterlich bepflanzte Schalen am Hauseingang. Wunderschön wirken die üppig blühenden Pflanzen kombiniert mit Beeren, Zapfen, Kerzen oder Weihnachtsschmuck und geben attraktive Blickfänge in festlichen Dekorationen. Einige Züchtungen wie die robuste ‘WinterSun®’ oder die Sorte ‘Joshua’ kommen auch mit wärmeren Temperaturen zurecht und können zur stimmungsvollen Bepflanzung von Schalen und Töpfen sogar in hellen und mäßig warmen Innenräumen genutzt werden.
Tipp: Nach der wochenlangen Blüte können Sie die Pflanzen im Garten auspflanzen. An halbschattiger oder schattiger Stelle werden sie sich zu üppig blühenden dichten Horsten entwickeln und jahrelang Freude bereiten.
Prachtvoll: Ritterstern nach oben
Riesige Blüten und leuchtende Farben in Rot, Rosa oder Weiß – damit schmücken Rittersterne (Amaryllis) im Winter das Haus. Ihre ausdrucksvollen Blüten wirken majestätisch und sind ideal für den weihnachtlichen Gabentisch, ob als Schnittblume, festliche Dekoration oder als spannendes Geschenk für Pflanzenliebhaber. Die heutigen Kulturformen entstanden aus mehreren in Südamerika beheimateten Arten. Beliebt sind neben den leuchtend dunkelroten derzeit melierte oder gestreifte Blüten.
Die Auswahl an Amaryllis-Sorten ist groß. Es gibt besonders großblütige Züchtungen mit mehreren prächtigen Blüten an einem Stiel, dem oft sogar noch ein zweiter mit fast ebenso vielen Blüten folgt. Hier sind vor allem die klassisch roten oder weißen Züchtungen zu Weihnachten der Renner. Doch auch Farben wie zartes Rosa (zum Beispiel ‘Lachs’), gestreifte Blüten (‘Papilio’ und ‘Dancing Queen’) oder modernes Gelbgrün (‘Evergreen’) werden gern gesehen. Beachtenswert sind auch etwas kleinblütigere Sorten, zum Beispiel ‘Tres Chic’, eine Züchtung mit blutroten Blüten und einem auffälligen weißen Herz in der Blütenmitte. Ungewöhnlich und aufregend präsentiert sich die neue Amaryllis-Sorte ‘Sumatra’. Ihre exotisch anmutenden, rot-grün gestreiften Blüten sind filigran geformt mit schmalen Blütenblättern.
Amaryllis sind gut für Einsteiger geeignet, denn sie sind pflegeleicht und bringen sicher Blüten. Die Kultur ist einfach und vor allem für Kinder sehr spannend: Man setzt die großen fleischigen Zwiebeln 3 bis 5 cm tief in Topferde, gießt leicht an und stellt sie an einem hellen Platz auf der Fensterbank auf. Schon nach wenigen Tagen schieben sich die kräftigen Stiele hervor. Bald darauf entfalten sich die großen ausdrucksvollen Blüten. Erst wenn die Töpfe durchwurzelt sind, folgen die riemenförmigen Blätter nach.
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