Küchengarten: Knackfrische Erbsen

Einleitung

April 2019 Wie wunderbar süß Erbsen schmecken, erfahren Sie am besten im eigenen Garten: Bei optimalem Reifezustand taufrisch von der Pflanze gepflückt sind die zarten Körner ein Supergenuss! Die Anzucht ist nicht allzu knifflig und lohnt sich selbst in kleinen Gärten.

Die Erbse (Pisum sativum subsp. sativum) gehört zur Familie der Hülsenfrüchtler und zählt zu den ältesten Kulturpflanzen der Welt. Bereits etwa 7.000 Jahre vor Christi Geburt baute man die rankenden Pflanzen im Vorderen Orient an. Noch heute kommt kaum ein zünftiger Küchengarten ohne die schmackhaften, grünen Perlen aus.

Vor allem Kinder lieben es, die prall gefüllten, grünen Schoten (die botanisch korrekt „Hülsen“ heißen) zu öffnen, die leckeren Körner auszupalen und direkt im Mund verschwinden zu lassen. Gekocht als Beilagengemüse oder zu Suppen verarbeitet sind Erbsen ebenfalls lecker. Die Hülsen isst man nicht, denn sie enthalten eine unangenehm harte Pergamentschicht.

Reich an Proteinen nach oben

Erbsen sind wahre Eiweißbomben! Frisch beläuft sich der Gehalt auf sieben, getrocknet sogar auf 20 Prozent Eiweiß. Mit diesem Anteil gehören sie zu den Spitzenreitern unter den Hülsenfrüchten. Prima für den Muskelaufbau sowie für gesundes Bindegewebe! Außerdem enthalten sie Vitamin A, B und C, und weisen einen beachtlichen Anteil an Folsäure auf, die vor allem für Schwangere wichtig ist. Hinzu kommen Mineralstoffe wie Eisen, Kalzium, Kalium, Magnesium und Zink.

Markerbsen und Schalerbsen nach oben

Markerbse ‘Evita’

Wer gutes Aroma liebt, hält sich an Markerbsen. Wenn Sie die Hülsen zum richtigen Zeitpunkt ernten, punkten diese mit tollem Geschmack. Sind sie allerdings überreif, wandelt sich der darin enthaltene Traubenzucker zunehmend in Stärke um. Pflücken Sie reife, dicke Hülsen regelmäßig ab. Markerbsen eignen sich gut zum Einfrieren. Vorher kurz in kochendem Wasser blanchieren, dann behalten sie ihre knackig grüne Farbe. Empfehlenswert sind Sorten wie 'Evita', 'Salout', 'Gloriosa' und 'Wunder von Kelvedon' (für die frühe Aussaat), 'Lancet', 'Grandera' und 'Maxigolt' (mittelspät) sowie 'Vitara' (widerstandsfähig gegen Mehltau, auch für die Spätaussaat).

Schal- oder Palerbse ‘Germana’

Schal- oder Palerbsen besitzen große, glatte und besonders runde Körner, die viel Stärke enthalten. Sie reifen als erste, sind aber nur ganz jung geerntet fein. Schnell verlieren sie bei heißer Witterung ihre Süße und werden mehlig. Dafür eignen sie sich ideal zum Trocknen und werden vor allem für sämige Erbsensuppen verwendet. Empfehlenswerte Sorten sind zum Beispiel 'Allerfrüheste Mai', 'Germana' oder 'Kleine Rheinländerin'.

Leckere Hülsen nach oben

Kein Feinschmeckerlokal kommt ohne zarte Zuckererbsen, auch Kaiserschoten genannt, aus. Sie entwickeln flache, fleischige und zarte Hülsen mit feinen Körnern, die aufgrund ihres hohen Zuckergehaltes supersüß sind. Das Besondere: Da die Hülsen keine zähe Pergamenthaut entwickeln, können Sie sie ruhig mitessen! Kurz angedünstet und in Butter geschwenkt entfalten sie ihr volles Aroma. Probieren Sie Zuckerschoten auch mal roh. In kleine Stücke geschnitten verleihen sie Salaten eine knackig-süße Note. Die Hülsen schmecken ganz jung am besten. Pflücken Sie daher die Erbsenpflanzen regelmäßig durch.

Zuckererbse ‘Delikata’

Zuckererbsen können Sie dank mehltauresistenter Sorten, die vom Hochsommer bis zum Spätherbst reifen, noch spät aussäen – bis Anfang Juli. Das gilt zum Beispiel für Sorten wie 'Delikata' und 'Norli'. Gute ältere Sorten mit hübschen Blüten sind 'Oregon Sugar Pod' (große Hülse), 'Rembrandt' und 'Ambrosia' (mittelfrüh).

Immer mehr Fans finden „Knackerbsen“ – das Ergebnis einer Kreuzung zwischen Mark- und Zuckererbsen. Sie verbinden die Vorteile beider Arten: In jungem Zustand genießen Sie sie mit ganzer Hülse, bei späterer Reife palen Sie die Körner einfach aus. Dazu zählen Sorten wie 'Zuccola' oder 'Zufalo'.

Gesät wird ab Ende März nach oben

Erbsen können Sie von Ende März bis Mitte Juni im Freien säen. Fangen Sie mit den Schalerbsen an. Wenn der Boden gut abgetrocknet und wärmer ist, folgen ab Mitte April die Mark- und Zuckererbsen. Säen Sie die Erbsen fortlaufend in einem Abstand von drei bis vier Zentimetern in drei bis fünf Zentimeter tiefe Rillen direkt in den Boden und drücken Sie die Erde anschließend etwas an. Bewährt hat sich die Aussaat in Doppelreihen mit 15–20 cm Abstand zueinander. Da Erbsen rankende Pflanzen sind, platzieren Sie mittig zwischen den beiden Reihen Reisig oder Maschendraht als Stütze.

Die Erbse gedeiht an sonnigem Standort fast von selbst, wenn Sie einige Grundsätze beachten:

  1. Der Boden kann sandig oder lehmig sein. Er sollte übermäßiges Wasser schnell abführen, also tiefgründig gut gelockert sein.
  2. Säen Sie niemals in verschlämmten Boden. Warten Sie lieber ein paar Tage, bis die Erde wieder abgetrocknet ist und die nötige Bodentemperatur von mindestens 5 °C hat.
  3. Wechseln Sie jedes Jahr das Beet, um Welkekrankheiten vorzubeugen.
  4. Während der Keimzeit und kurz danach sind die Sämlinge besonders gefährdet. Mäuse suchen gerne nach den Samen, aber auch Vögel picken sich die Saatkörner raus. Eine Abdeckung der Beete mit kreuz und quer gespannten Drähten oder mit Vlies und Bio-Netz hält sie davon ab.

Tipp: Mit einem Rankgitter oder Reisig in der Mitte können Sie die schmackhaften Nascherbsen auch in einem größeren Gefäß auf der Terrasse oder auf dem Balkon ziehen. Wenn Sie keine Lust zum Aussäen haben: Die kompakt wachsende Knackerbse 'Zufalo' gibt es sogar als Jungpflanze.

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