Ziergarten: Weiter geht's!
Einleitung
November 2018 Die Sommerblumen haben die Topfgartensaison für dieses Jahr längst hinter sich. Na und? Her mit den Herbst- und Winterschönheiten unter den Balkon- und Terrassenpflanzen! Das Angebot ist mittlerweile ganz schön vielseitig!
Kälte? Wenn Sie könnten, würde eine ganze Reihe Pflanzenarten lässig mit den Blattachseln zucken. So wie die bekannten Immergrünen Zwergkoniferen und Efeu. Leider fehlen ihnen meist die wohltuenden Farbtupfer. Doch schauen Sie mal hier: Es ist die große Zeit der Zwergsträucher!
Unentbehrlich: Heidekräuter nach oben
Was Herbst- und Spätherbstblüher betrifft, ist Heidekraut eigentlich schon eine Balkon- und Terrassen-Traditionspflanze. Besonders beliebt ist die Serie Gardengirls, ein vielseitiges Sortiment an Knospenheide Bild 1 umfasst. Diese Pflanzen öffnen ihre Knospen nie vollständig und halten demzufolge deutlich länger als andere Heidekräuter. Der Nachteil: Ungeöffnete Blüten haben Hummeln und Bienen, die in wärmeren Perioden etwas Nektar als Energiequelle brauchen, nichts zu bieten. Macht aber nichts, wenn Sie sich zusätzlich ein oder zwei Töpfe Heidekraut einer Sorte besorgen, die nicht zur Gruppe der Knospenblüher gehört: An deren Futterangebot können sich zwischendurch einmal aus dem Winterschlaf wach gewordene Bestäuberinsekten stärken.
Als „Moorbeetpflanze“ bevorzugt Heidekraut saure Böden und darf nur mit kalkfreiem (Regen-)Wasser gegossen werden. Im April schneiden Sie die Zwergsträucher bis knapp unterhalb der alten Knospen zurück und verabreichen eine kleine Portion eines organischen Volldüngers. Richten Sie sich bei der Menge nach der niedrigesten, vom Hersteller auf der Verpackung angegebenen Dosis. Wird der Topf einmal zu klein, setzen Sie Heidekraut in Rhododendronerde um.
Zuwachs aus Nordamerika: Rebhuhnbeere nach oben
Einen super Farbtupfer für Balkon und Terrasse gibt die Rebhuhnbeere ab (Bild 2 Gaultheria): Ihre roten, weißen oder purpurfarbenen Früchte bleiben schier den ganzen Winter fest an der Pflanze haften. In seiner Heimat Nordamerika kennt man das Gewächs auch als Heilpflanze. Indianer nutzten es zur Behandlung von Kopfweh, Rheuma und Fieber Die Blätter enthalten ätherische Öle (wintergreen oil), die Kaugummi und anderen Produkten ihren Geschmack verleihen.
Als Waldpflanze bevorzugt die Rebhuhnbeere Halbschatten. Für Gießwasser und Pflanzerde gelten die gleichen Pflegetipps wie für Heidekraut. Bei strengen Frösten schützen Sie den Wurzelballen mit einem Mantel aus Noppenfolie oder Jute um den Topf. Wenn Sie die Kleinsträucher weiterkultivieren möchten, schneiden Sie sie im Frühling vor dem Austrieb um etwa ein Drittel zurück. Dann versorgen Sie Ihre Rebhuhnbeeren noch mit der niedrigsten Dosis eines Rhododendron-Langzeitdüngers. Das reicht für die ganze Saison.
Saisonale Farbwechsel: Traubenheide nach oben
Blatt statt Blüte scheint das Motto der Traubenheide (Bild 3 Leucotheo) zu sein. Zwar zeigt die Südostamerikanerin im Frühling etwa 5 cm lange Rispen aus kleinen, duftenden, weißen Glöckchenblüten. Doch wenn sich bei kühlen Temperaturen die „immergrünen“ Blätter bronze- bis weinrot färben, schätzt man sie als eine der tapferen Winterstars auf Balkon und Terrasse. Allerdings fröstelt die Traubenheide leicht. Stellen Sie sie daher besser an einen besonders vor kalten Winden geschützten Platz und versehen Sie den Topf mit einem, wie unter der Rebhuhnbeere beschriebenen, Frostschutz. Bei strengeren oder anhaltenden Frösten räumen Sie Traubenheide sicherheitshalber an einen frostfreien Ort.
Der Zwergstrauch wird ca. 40 cm hoch. Er bevorzugt eher halbschattige bis schattige Stellen. Achten Sie also darauf, ihn vor allem im Sommer aus der Sonne zu rücken. Als Moorbeetpflanze möchte Traubenheide wie Heidekraut und Rebhuhnbeere gegossen und gedüngt werden. Schnitt ist nur nötig, um die Pflanze wieder etwas in Form zu bringen.
BlütenKnospen im November nach oben
Der Fachhandel bietet in diesem Monat Skimmien (Bild 4 Skimmia japonica) an, die gerade Knospen an rundlichen Rispen gebildet haben. Sie zeigen schon Farbe, die den ganzen Winter über bestehen bleibt. Erst im April/Mai öffnen sich die Knospen zu duftenden, weißrosa Blüten mit hoher Anziehungskraft für Insekten. Für den Topfgarten bieten sich Sorten der Zwerg-Skimmien an wie 'Rubella' (rote Knospen) oder 'Finchy' (weißgrüne Knospen). Einen Fruchtschmuck bilden sie jedoch nicht. Es handelt sich um männliche Pflanzen, auch Blütenskimmien genannt. Weibliche Pflanzen gibt es aber auch (z. B. 'Pabella', 'Veitchii' oder 'Temptation'), die sogenannten Fruchtskimmien. Sie blühen ebenfalls im Frühling und brauchen dann einen männlichen Partner für die Bestäubung. Im Herbst reifen ihre roten Früchte heran, die über den Winter haften bleiben. An einer geschützten Stelle im Halbschatten kommen beide Geschlechter meist gut über den Winter. Nur bei sehr strengen Frösten decken Sie die Pflanzen besser vorübergehend mit einem Gärtnervlies ab. Die weitere Pflege verläuft genauso wie bei den anderen auf diesen Seiten beschriebenen Pflanzenarten.
Tipp: Herbstdeko im Handumdrehen nach oben
Ein Bummel über den Markt, ein Spaziergang und eine alte Holzkiste ergeben den Stoff, aus dem die Spätherbst-Träume sind.
Ob als Willkommensgruß neben der Haustüre oder als Terrassenschmuck: Diese Pflanzkiste haben Sie flott zusammengestellt! Sie brauchen zwei bis drei Töpfe Knospenheide, je einen Topf Rebhuhnbeere (Gaultheria) und Stiefmütterchen bzw. Hornveilchen, einen Zweig mit kleinen Hagebutten (oder anderen haltbaren Fruchtschmuck), Zweige mit Herbstlaub (z. B. Hartriegel) und Moos. Die Pflanzen arrangieren Sie mitsamt Töpfen in der Kiste, niedrigere an den Rand, höhere in der Mitte. Die Zweige mit Fruchtschmuck stecken Sie in die Erde oder zwischen die Töpfe. Letztere kaschieren Sie mit Moos.
Weitere tolle Ideen unter www.1000gutegruende.de.
Zwei Jahreszeiten in einem Kübel
Setzen Sie Krokuszwiebeln eine gute Handbreit unterhalb des Kübelrands ein. Um jede Zwiebel sollten 1–2 cm Platz bleiben. Mit einer Schicht Erde abdecken. Bereits jetzt blühende Stiefmütterchen aus ihrem Verkaufstopf nehmen und dicht an dicht darüberpflanzen.