Ziergarten: Darauf fliegen Schmetterlinge!

Einleitung

Juni 2018 Nicht nur Bienen, auch Schmetterlinge machen sich in hiesigen Gärten immer rarer. Dabei strahlen diese feinen Flatterwesen einen ganz besonderen Zauber aus. Mit den richtigen Pflanzen können Sie die gefährdeten Insekten in ihren Garten locken und ihnen wichtige Nahrung bieten.

Falter auf Zinnie elegans

Bunte Schmetterlinge, die im strahlenden Sonnenschein von Blüte zu Blüte segeln – es gibt wohl kaum ein schöneres Sinnbild für unbeschwerte Sommertage. Doch leider sinkt die Zahl der Schmetterlinge rapide. Bis zu 60 Prozent der Falter stehen bereits auf der Roten Liste. Gründe sind die zunehmende Zerstörung ihres Lebensraumes – naturnahe Wildkräuterwiesen – und der Einsatz von Insektiziden. Selbst in vielen heimischen Gärten finden sie wenig Nahrung. Doch mit der richtigen Pflanzenwahl können Sie etwas tun, um die Gaukler zu unterstützen. Sie haben nämlich spezielle Vorlieben für ihre Kinderstuben und ihre Futterplätze – vorausgesetzt, in Ihrer Gegend fliegen sie noch.

Stauden für Schmetterlinge nach oben

Bild 1: Flammenblumen (Phlox paniculata)

Auf der Hitliste der Schmetterlinge stehen Flammenblumen (Phlox paniculata) Bild 1 mit an vorderster Stelle. Deren herrlich süß duftende Blüten sind von Juli bis August beliebte Nektarspender, an denen sich die bunten Falter gern laben. Die winterharten, etwa 80–100 cm hohen Stauden wachsen kompakt und buschig und fügen sich damit bestens in Staudenrabatten und Naturgärten ein. Die niedrigeren Sorten eignen sich sogar für Töpfe auf Balkon oder Terrasse.

Ebenfalls ab Juli öffnen die intensiv duftenden Blüten des Lavendels ihre Nektarbar, an der sich Schmetterlinge in Scharen einfinden. Nicht wenige Gärtner schätzen die ca. 40 cm hohe 'Hidcote Blue' als beste Lavendelsorte ein: Sie ist wüchsig, gut winterhart und zeichnet sich durch intensiv dunkles Blau aus. Lavendel braucht volle Sonne und liebt einen durchlässigen, eher trockenen Boden mit Lehmanteil. Schmetterlinge lieben weiterhin die meist weißen oder blauen Blüten der Glockenblumen. Ideal sind großblütige Sorten wie zum Beispiel 'Takion Blue' (Campanula persicifolia). Ihre blauen Blüten öffnen sich bereits ab Juni. Wer ein ganzes Beet für Falter einrichten möchte, findet im Paket „Schmetterlingsgarten“ gleich vier verschiedene Schmetterlingsstauden (von Gärtner Pötschke): blaue Glockenblume, weiße Prachtscharte, gelborange Kokardenblume und rosa Alpen-Aster.

Herbstliches Blütenfest nach oben

Bild 2: Roter Sonnenhut (Echinacea purpurea)

An spätsommerlichen Tagen laden Herbst-Astern, Sonnenhut, Mädchenauge oder Fetthennen zum Buffet ein. Regelrechte Schmetterlingsmagnete geben die hellrosa Blüten der Hohen Fetthenne (Sedum telephium) 'Herbstfreude' ab. Die beliebte späte Staude wird ca. 50 cm hoch und blüht lange von August bis Oktober. Als beliebter Tummelplatz für Schmetterlinge, Bienen und Co. kann es der Rote Sonnenhut (Echinacea purpurea) Bild 2 mit der Fetthenne aufnehmen. Ihre auf hohen Stängeln sitzenden großen Blüten öffnen sich bereits ab Ende Juli. Sie sind voll mit süßem Nektar und halten bis zum späten Herbst einen idealen Landeplatz für nützliche Insekten bereit. Von September bis Ende Oktober blühen schließlich die Herbst-Astern. Hier können sich die Schmetterlinge Energiereserven für den Winter anfuttern.

Einladende Sommerblumen nach oben

Bild 3: Schmetterling auf roter Zinnie

Das Sortiment der einjährigen Sommerblumen weist ebenfalls viele Arten auf, die Schmetterlinge anziehen. Zum Beispiel Zinnien (Zinnia elegans) Bild 3 mit ihren großen, bunten Blüten. Oder ungefüllte, knallig gelbe Studentenblumen (Tagetes tenuifolia). Gleich ein ganzes Büffet voller Insektennahrung richten Sie mit der Blumenmischung „Schmetterlingswiese“ (von Kiepenkerl) an. Die Mischung enthält eine Vielzahl an nektarreichen, ein- und mehrjährigen Blumen ebenso wie Wildkräuter, die den Raupen als Futterpflanzen dienen. Am besten reservieren Sie eine Ecke ihres Gartens dafür.

Schmetterlingsgarten auf dem Balkon nach oben

Bild 4: Mehliger Salbei ‘Farina’

Wer nur einen Balkon in der Stadt zur Verfügung hat, kann auch dort Schmetterlinge anlocken und ihnen wertvolle Nahrung bieten. Die Sorten der Wandelröschen-Serie 'Esperanta' (Lantana camara) wachsen z. B. besonders buschig und kompakt und eignen sich entsprechend gut für Töpfe, Kübel oder Balkonkästen. Die Blüten erscheinen in üppigen Büscheln – je nach Sorte in edlem Cremeweiß, hellem Zitronengelb, Orange oder zweifarbig mit der für Wandelröschen typischen, anfänglich gelben Innenblüte, die sich mit der Zeit rosa oder intensiv rot färbt. Die nektarreichen Blüten verströmen einen wunderbar süßen Duft, der für Schmetterlinge unwiderstehlich ist.

Auch Mehliger Salbei (Salvia farinacea) Bild 4, wie die Sorte 'Farina', sorgt für regen Flugverkehr. Ihre aufrechten Blütenähren in blauen, violetten bzw. weißen Tönen enthalten besonders viel Nektar und Pollen, was Bienen gleichermaßen zugute kommt. Die kompakt wachsenden Pflanzen lassen sich ideal mit anderen Sommerblühern im Balkonkasten oder in der Schale kombinieren.

Beliebt: Sommerflieder nach oben

Bild 5: Sommerflieder ‘Summer Bird’

Als besonders ergiebige Nektartankstelle erweist sich der Sommerflieder (Buddleja davidii). An sonnigen Tagen besetzen Falter die langen Blütenstände, was dem Gehölz seinen zweiten Namen einbrachte: „Schmetterlingsstrauch“. An sonniger, geschützter Stelle gedeiht der rosa, weiß, violett oder blau blühende Sommerflieder üppig und entwickelt sich über die Jahre immer prächtiger zu einem bis zu vier Meter hohen Strauch. Für den Kübel auf Balkon oder Terrasse eignen sich besonders kompakt wachsende Zwergsorten wie 'Summer Bird' Bild 5.

Raupen-Kinderstuben nach oben

Bild 6: Brennnessel

Wenn Sie Falter in ihren Garten locken möchten, sollten Sie deren Nachwuchs nicht vergessen. Raupen brauchen Futter in Form von Blattpflanzen. So ist die eigentlich als Unkraut angesehene Brennnessel (Urtica dioica und U. urens) Bild 6 für viele Schmetterlinge unentbehrlich. Ihre Blätter sind für die Raupen eine wichtige Nahrungsquelle. Lassen Sie daher ein paar Pflanzen in einer Ecke Ihres Gartens verwildern.

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