Ziergarten: Prima Klima vom Dach

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Einleitung

Mai 2017 Es spricht sehr vieles dafür, in grüne Dächer zu investieren: Ihre Auswirkungen sind eine Wohltat für Mensch und Mitwelt. Einmal angelegt, gibt es bei der extensiven Variante nur noch wenig an "Wartungsarbeiten" zu tun. Wie steht es mit Ihrem Carport oder Ihrer Garage? Mittels fertiger Sets ist deren Begrünung in Eigenregie kein Hexenwerk. Es lohnt sich!

Mit einem grünen Dach geben Sie der Natur ein Stück der Fläche zurück, die durch Gebäude und Infrastruktur verloren gehen. In Deutschland sind dies aktuell etwa 66 Hektar, eine Größe von etwa 100 Fußballfeldern − pro Tag! Das hat Folgen: Abgesehen davon, dass es Tieren und Pflanzen zunehmend an Lebensräumen fehlt, steigt das Risiko für Überschwemmungen bei Starkregen. Das Mikroklima rund ums Haus unterliegt stärkeren Schwankungen, und die Luft enthält mehr Schadstoffe. Natürlich ist einiges mehr nötig als Dächer zu begrünen, um diese Entwicklung − gerade im Hinblick auf den Klimawandel − zu verlangsamen, geschweige denn, sie zu stoppen.

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Trotzdem: Vom Gartenschuppen 1 bis zum Insektenhotel 2 ist jeder bewachsene Quadratmeter ein Schritt in die richtige Richtung: Er puffert Hitze durch Sonneneinstrahlung ab, kühlt durch die Verdunstung von Wasser und bindet Feinstaub. Obendrein speichert das Substrat einen Teil der Nieder­schläge: Eine Entlastung für die Kanalsysteme bei Unwetterereignissen. Und nicht zuletzt können Witterungseinflüsse dem Dach weniger anhaben, was die Lebensdauer der Eindeckung verlängert. Alles gute Gründe, warum Dach­begrünung beispielsweise von Carports oder Garagen, in einigen ­Regionen bei Neubauten sogar vorgeschrieben ist. Um Grundstücks­eigentümern die Investition schmackhaft zu machen, setzen viele Kommunen inzwischen zusätzlich auf finanzielle Förderung von Gründachanlagen und auf eine geringere Niederschlagswassergebühr ("gesplittete Abwassergebühr").

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Auf Dachflächen stabiler Gebäude entstehen mittlerweile ganze Gärten inklusive Teich und Baumbestand. Sie unterscheiden sich in der Pflege kaum von denen zu ebener Erde. Für die Dach­begrünung, um die es hier geht, eignen sich dagegen die Trockenkünstler unter den Pflanzen wie Fetthennen- und genügsame Nelken-Arten. Sie kommen mit vergleichsweise wenig Substrat aus und machen nicht gleich schlapp, wenn es mit dem Wasser einmal knapp wird. Enthält der Unterbau ein spezielles Drainage- und Wasserspeicherelement 7, wird ein Teil der Niederschläge zurückgehalten und versorgt die Pflanzen in trockeneren Perioden.

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Damit die Schichten aus Drainage, Substrat und Pflanzen auf der Dachneigung nicht ins Rutschen kommen, braucht es Schubsicherungen. Nicht nur deshalb sollten Sie die Begrünung geneigter Flächen 3 Fachbetrieben 4 überlassen.

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Flachdächer mit bis zu 5° Neigung bzw. kleinere Projekte, wie eine Insektennisthilfe, können Sie sich mit etwas handwerklichem ­Geschick selbst zutrauen.

Carport, Garage & Co. nach oben

Extensive Begrünung 5 wiegt 100 bis 120 kg/m2 . Das entspricht dem Gewicht einer 5 cm hohen Kiesschicht − die meist sowieso zum Schutz der Dachhaut aufliegt.

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Für den Selbstbau gibt es verschiedene Systemsets im Handel. Ihre Schichten entsprechen im Prinzip dem unten gezeigten Schema. Auf dem Substrat verteilen Sie eine spezielle Samenmischung plus Sprossen mehrerer Fetthennen-Arten. Oder Sie rollen Vegetationsmatten 6 aus. Letztere machen schneller grün, kosten dafür natürlich auch etwas mehr.

Sind die Pflanzen einmal eingewachsen, benötigt das grüne Dach nur noch wenig Pflege. Einmal jährlich ist die Verteilung eines Langzeitdüngers fällig. Arten wie Birken, Ahorn, Klee oder Löwenzahn entfernen Sie gelegentlich samt Wurzel. Eventuell höher wachsende Gräser oder Kräuter schneiden Sie im Frühling zurück. Bleibt noch, einmal jährlich zu kontrollieren, ob der Ablauf des überschüssigen Wassers frei ist. Das war es schon. Gießen können Sie sich nämlich in der Regel sparen: Dachgewächse halten was aus!

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