Ziergarten: Kopflos? - Ideen für Baumstümpfe

Einleitung

März 2016 Manchmal kommt man einfach nicht darum herum. Wenn es in der Nähe eines altersschwachen oder sturmgeschädigten Baumes gefährlich werden könnte, muss er gefällt werden. Absägen ist noch der leichtere Teil dieser Maßnahme. Übrig bleibt der Wurzelstock. Dafür braucht es schweres Gerät, Kraft bzw. Geduld. Oder eine gute Idee!

Sei es jetzt eine Fichte als Überbleibsel aus den Siebzigern, der alte Obst- oder Hausbaum − irgendwann schlägt auch unseren langlebigen Gehölzen die Stunde. Bevor Sie die Säge ansetzen (lassen), denken Sie darüber nach, was aus dem Stumpf werden soll. Der eine oder andere Meter Stamm könnte nämlich noch nützlich sein!

Daran sollten Sie vor dem Fällen Denken nach oben

Ob ein Baum gefällt werden darf oder sogar muss, bedarf einer Genehmigung bzw. Anweisung der Unteren Naturschutzbehörde. Die Regelungen unterscheiden sich von Bundesland zu Bundesland. Wer auf Nummer sicher gehen möchte, fragt daher besser bei seiner Gemeinde- bzw. Stadtverwaltung nach. Außerdem sollten Gartenbesitzer ohne Baumfällerfahrung nicht selbst zur Motorsäge greifen. Es sei denn, das Gehölz ist so klein und die Äste so handlich, dass man es mit Teleskopentaster und Bügelsäge vom Boden aus kleinkriegt. Ob Äste oder Stamm: Arbeiten Sie sich Stück für Stück vor, so dass keine großen, schweren Teile herunterfallen.

Schuften − oder arbeiten lassen nach oben

Bild 2: Stubbenfräse
Bild 3: Wurzelstock herausziehen.
Bild 4: Schnittfläche rautenförmig einzuschneiden

Soll der Baumstumpf partout weg, geht's ans Eingemachte. Es gibt Hobbygärtner, die Wurzel für Wurzel mit dem Spaten ausgraben und
nach und nach Stücke heraussägen. Übrig bleiben große Teile, die zu entsorgen oder in die Gestaltung zu integrieren sind. Alternativ beauftragen Sie Profis mit der Entfernung. Diese zerraspeln die Reste mit einer Stubbenfräse Bild 2 oder präparieren den Wurzelstock derart, dass er mittels Motorkraft herausgezogen werden kann Bild 3.

Geduldige überlassen die Arbeit der Zersetzerkolonne der Natur, bestehend aus Käfern, Fliegen, Mücken, Pilzen und Mikroorganismen. In diesem Fall ist es günstig, den Stumpf knapp oberhalb der Bodenoberfläche abzusägen und die Schnittfläche rautenförmig einzuschneiden Bild 4 bzw. mit einem dicken Bohrer im Abstand von ca. zehn Zentimetern ebenso tiefe Löcher senkrecht in das Holz zu bohren. Das schafft Angriffsfläche zum Verrotten. Zur weiteren Beschleunigung des Vorgangs decken Sie die Stubbenreste mit einer fünf Zentimeter dicken Schicht aus Kompost ab.

Das Problem zur Lösung machen nach oben

Mit etwas kreativem Geist und/oder Geschick verwandeln Sie den Baumstumpf, gegebenenfalls mit Stamm, in ein einzigartiges Gestaltungselement. Was das sein könnte, bestimmt die Stammlänge, die Sie übrig lassen. Wir hätten da ein paar Ideen für Sie. Vielleicht zündet eine davon ja gleich!

Bild 1: Baumstamm als Übertopf
  • Als Pflanzenständer macht der Stumpf eine blumige Figur. Seine Höhe passen Sie so an, dass er sich harmonisch in die Umgebung einfügt. Mit einer Vertiefung im Inneren verzaubert er sich sogar in einen "Übertopf" Bild 1.
  • Abstellflächen Bild 5 oder Sitzgelegenheiten schaffen Sie, indem Sie unterschiedlich hohe Stammabschnitte neben dem Stumpf anordnen. Für sich alleine wirken diese obendrein als natürliche Skulpturengruppe. Für einen "Picknicktisch" lassen Sie bis zu 50 cm Stamm übrig. Die ideale Esstischhöhe beträgt zwar 76 cm, doch für den "Gartenempfang", die Teestunde oder die abendliche Knabberrunde darf es ruhig niedriger sein. Sonst wirkt der Stubben zu klotzig.
Bild 5: Abstellfläche oder Sitzgelegenheiten.
Bild 6: Glücklicher Baumstumpf

  • Bildhauerisch Begabte verwandeln den Stamm in eine Skulptur. Mittels Beitel und Hammer wird so etwas wie der "glückliche Baumstumpf" daraus Bild 6. Der grimmige Gartenwächter Bild 7 entstand durch Abtragung von Rinde. Profis an der Carvingsäge − eine Motorsäge mit Spezialschwert schaffen Kunstwerke wie das "Wolfsrudel" Bild 8.
Bild 7: Grimmiger Gartenwächter
Bild 8: Kunstwerk "Wolfsrudel"
Bild 9: Lieblingsruheplatz
  • Die Tierwelt profitiert enorm durch langsam verrottendes Holz. Dabei kann der Stumpf mehr als den Lieblingsruheplatz mit Aussicht für Kater Rambo Bild 9 abzugeben. Bleibt der Stamm höher, dient er zum Beispiel als "Aufhänger" für Nistkästen, Fledermausquartiere und Insektenhotels.

Sicher können Sie sich Stumpf und Stamm zudem als ideale Stütze für Klettergewächse vorstellen. Dafür muss der Boden rundum gut vorbereitet werden. Fallrohrgitter bzw. Seilsysteme für Rankpflanzen lassen sich am Stamm befestigen. Efeu erobert den "Gipfel" ganz von selbst und bildet mit den Jahren sogar eine baumähnliche Krone aus.

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