Grüne Tipps: Grüne Tipps im November 2020
Einleitung
November 2020 Der Nebelmonat hält neben ungemütlichem Wetter auch angenehme Sonnenstunden für die Gartenarbeit bereit: Noch können Sie pflanzen, Gemüse ernten und sollten nun Ihre Gartengeräte winterfest machen.
Wohin mit dem Falllaub? nach oben
Falllaub, Gras und Grünschnitt gelten rechtlich als Abfall und dürfen nicht irgendwo in der Natur entsorgt werden. Das Kompostieren im eigenen Garten ist erlaubt und auch ökologisch sinnvoll, weil durch die Verwendung der eigenen Komposterde die Nährstoffe vor Ort bleiben (Nährstoffkreislauf).
Den geringsten Arbeitsaufwand verursacht das Verteilen des Herbstlaubs unter Sträuchern, zwischen Erdbeerreihen oder Rhabarberstauden. Dort wird es sich bis zum Frühjahr in Humus umwandeln, vorausgesetzt, die Schicht ist nicht dicker als 5 cm. Arbeitsaufwändiger ist das Aufbereiten zu Komposterde. Damit das Laub nicht zu einer glitschigen Masse verklebt, müssen Sie es vor dem Aufschichten mit Gehölzhäcksel, Staudenrückschnitt oder anderen sperrigen Pflanzenteilen vermischen.
Laub von Obstbäumen verrottet schnell. Dauerhafter sind beispielsweise Walnuss- und Eichenblätter. Aber auch diese verrotten zerkleinert in überschaubarer Zeit. Das Häckseln geht mühelos, wenn Sie das Laub als dünne Schicht auf dem Rasen ausbreiten und mit dem Rasenmäher darüberfahren.
Rosen, die Sie jetzt pflanzen, werden bereits im kommenden Sommer reichhaltig blühen. In der Baumschule oder im Onlineshop werden derzeit auch wurzelnackte Rosen verkauft. Diese sind oft preiswerter als Containerware. Das Sortiment ist riesig. Rosen schmücken nicht nur durch ihre Blüten, viele tragen auch attraktive Hagebutten in unterschiedlichen Größen und Formen, in unterschiedlichen Rottönungen, in Gelb und Schwarz.
Vergreiste, unansehnliche Ziersträucher und Hecken aus Laubgehölzen erhalten durch einen starken Rückschnitt ihr jugendliches Äußeres zurück. Die optimale Zeit ist im Spätherbst oder zu Beginn des Winters, weil so den „schlafenden Augen“ ausreichend Entwicklungszeit bis zum Frühjahr bleibt.
Wenn Sie Ihre Rasenfläche verkleinern möchten, um Platz für insektenfreundliche Blumen zu schaffen, erleichtert eine jetzt aufgebrachte Schicht aus Stallmist, Laub oder halbfertigem Kompost das Umgraben im Frühjahr sehr. Die Mulchschicht wird die Grasnarbe schwächen und zugleich Regenwürmer sowie die anderen Bodenlebewesen fördern.
Das optimale Winterquartier für frostempfindliche Kübelpflanzen ist ein heller Wintergarten mit Temperaturen zwischen 10 und 15 °C. Je weniger Licht vorhanden ist, desto kühler muss die Raumtemperatur sein und je sparsamer sollten Sie gießen. Einmal im Monat genügt. Kübelpflanzen, die ihr Laub im Herbst verloren haben, können im Dunklen überwintern. Aber frostfrei muss der Raum sein. Hierzu zählen u. a. Engelstrompete (Brugmansia Hybride), Fruchtfeige (Ficus carica), Granatapfel (Punica granatum) und Kräuselmyrte (Lagerstroemia indica).
So machen Sie Gartengeräte und -möbel winterfest: Befreien Sie Harke, Hacke und Spaten von anhaftender Erde und ölen Sie rostende Metallteile ein. Der eingetrocknete Pflanzensaft an Schnittwerkzeugen lässt sich mit Spiritus abreiben. Schärfen Sie Sägeblätter oder wechseln Sie stumpfe und beschädigte Klingen und Sägeblätter aus, damit Sie im Frühjahr gleich loslegen können.
Den Rasenmäher vor dem Wegräumen reinigen. Bei Benzinmähern den Tank füllen und den Motor bei geschlossenem Benzinhahn starten und bis zum Ende laufen lassen. Dadurch entleert sich der Vergaser und kann nicht verharzen. Klemmen Sie bei einem Mäher mit Elektrostarter die Batterie ab. Ein paar Wochen vor dem Saisonstart ist die beste Zeit für eine Inspektion in der Fachwerkstatt.
Entfernen Sie den Akku grundsätzlich nach getaner Arbeit aus dem Gerät. Lithium-Ionen-Akkus überwintern schonend mit 70 bis 80 Prozent Ladekapazität bei 10 bis 20 °C. Feuchtigkeit vertragen sie nicht.
Überwintern Sie die Gartenmöbel an einem trockenen und gut belüfteten Ort. Holzmöbel lassen sich mit Wasser und Neutralreiniger säubern. Benutzen Sie bei unbehandelten Holzmöbeln eine Wurzelbürste und bei geölter oder lackierter Oberfläche einen Putzlappen. Das gilt auch für Kunststoffmöbel, deren Oberfläche besonders kratzempfindlich ist. Kunststoffe, die nicht UV-beständig sind, bleichen leider aus und werden spröde.
Jetzt Obstbäume pflanzen nach oben
Im Herbst bis Mitte Dezember ist Pflanzzeit für Obstbäume. Ausgenommen sind wärmebedürftige Arten wie Aprikose, Nektarine, Pfirsich oder Walnuss, die besser im Frühjahr gepflanzt werden.
Ein sonnenreicher Standort begünstigt das Fruchtaroma, den Vitamingehalt sowie die Färbung und Ausreife der Frucht. Setzen Sie den Obstbaum möglichst bald nach dem Erwerb. Der Wurzelballen sollte sich vor dem Einpflanzen einige Stunden lang mit Wasser vollsaugen. Heben Sie die Pflanzgrube mindestens anderthalbmal so tief und breit aus, wie der Wurzelballen groß ist. Haben die Wurzeln während der Anzucht im Container einen geringelten und festen Ballen gebildet, muss dieser vor dem Pflanzen aufgelockert werden. Unverzichtbar ist ein Pfahl zum Anbinden und das Angießen nach dem Verfüllen der Pflanzgrube, damit sich die Erde fest um die Wurzeln schließt.
In Gärten selten zu finden, aber durchaus eine Bereicherung, ist der Schwarze Holunder (Sambucus nigra). Der Saft aus den Beeren ist ein erprobtes Heilmittel bei Erkältungskrankheiten. Containerpflanzen können, wenn der Boden frostfrei ist, zwar ganzjährig gesetzt werden, aber im Herbst ist die günstigste Zeit. Schwarzer Holunder kann als Strauch oder kleiner Baum mit Stamm und Krone gezogen werden. Diese wuchsfreudige Obstart wird jedes Jahr auf sechs bis acht kräftige, rutenförmige Triebe zurückgeschnitten. Denn Triebe, die das erste Mal fruchten, bringen den besten Ertrag mit besonders großen Beeren. Die Zeit für den Rückschnitt beginnt mit dem Laubfall und endet im März.
Kulturheidelbeeren (Vaccinium corymbosum) werden ebenfalls in der Winterruhe geschnitten. Da Heidelbeeren nur langsam wachsen, ist ein Rückschnitt vor dem vierten Standjahr nicht erforderlich. Es genügt, wenn Sie lediglich die ältesten, dicht stehenden Seitentriebe und eventuell einen der älteren Bodentriebe entfernen.
Eingebettet in Komposterde überwintern einmal und mehrmals tragende Erdbeeren komfortabel. Um den Kreislauf von Pilzinfektionen zu durchbrechen, werden zuerst die alten Blätter und Ranken entfernt. Mit einem auf hohe Schnitthöhe eingestellten Rasenmäher oder einer Rasenkantenschere lässt sich die Arbeit schnell erledigen. Die Herzblätter müssen dabei unversehrt bleiben. Zum Schluss entfernen Sie noch die Beikräuter und mulchen mit Komposterde.
Zwergobst-Gehölze in Pflanzgefäßen überwintern am besten draußen. Wählen Sie eine geschützten Stelle, z. B. an einer Hauswand. Die Wurzeln müssen allerdings vor Frost geschützt werden. Entweder umwickeln Sie den Topf mit einer Kokosfasermatte bzw. mit Luftpolsterfolie oder Sie stellen das Zwergobst mit dem Pflanzgefäß in einen Maurerkübel, den Sie mit Falllaub als Isolationsmaterial füllen. Damit sich keine stauende Nässe bildet, ist ein Wasserabzugs-Loch im Kübel erforderlich. Bei Trockenheit muss das Zwergobst auch im Winter gegossen werden.
Gemüse ernten nach oben
Zu den späten, aber noch vor dem Frost zu erntenden Gemüsearten zählen Blumen-, Rot-, Spitz- und Weißkohl. Ferner Chicoréewurzeln, Karotten, Knollensellerie, Kohlrabi, Rote Bete sowie Endivie, Radicchio und Zuckerhut. Ob diese Gemüsearten sogar leichte Fröste unbeschadet überstehen, ist sortenabhängig.
Kältetolerante Möhrensorten und Wurzelpetersilie können unter einer Mulchschicht aus Stroh oder Falllaub bis zum Wintereinbruch im Beet stehen bleiben. In milden Lagen halten sie es sogar bis zum Frühjahr draußen aus.
Grün- und Rosenkohl, Porree, Pastinake, Schwarzwurzel, Topinambur, Feldsalat, Winterspinat und Winterportulak gelten als winterhart. Unterschiedliche Empfindlichkeiten der Sorten sind allerdings zu beachten.
Die neueren Grünkohlsorten schmecken auch ohne Frosteinwirkung. Ernten Sie die unteren Blätter zuerst. Die oberen und jüngeren wachsen noch weiter. Besonders frostharte Sorten vertragen Temperaturen bis – 15 °C und können noch im Februar oder März geerntet werden. Lassen Sie die Strünke im Beet stehen, denn deren Austrieb ermöglicht im Frühjahr eine weitere Ernte.
Im ungeheizten Gewächshaus ist die Gartensaison noch nicht vorbei. Löffelkraut (Cochlearia officinalis), Postelein (Montia perfoliata), Salatrauke (Eruca sativa) und Wilde Rauke (Diplotaxis tenuifolia) können noch ausgesät werden.
Hilfe für Igel nach oben
Wenn Sie diese nützlichen Mitbewohner des Gartens unterstützen möchten, sollten Sie für eine artgerechte Umgebung sorgen. Das ist ein naturnaher, nicht penibel aufgeräumter Garten, in dem auch Laub und Reisig aufgehäuft liegen bleiben kann. Lohnende Jagdgründe für Igel sind ebenfalls Stein- und Komposthaufen. Wenn Sie zufüttern möchte, lassen Sie gesundes Fallobst liegen und bieten Hunde- oder Katzenfutter an. Auch Wasser nehmen die stacheligen Vertreter gern. Nur Milch darf nicht sein, weil sie für Igel unverträglich ist. Die Futterstelle kann mit einer umgestülpten Holzkiste, die seitlich einen Durchschlupf von 12 × 12 cm aufweist, vor futterneidischen Haustieren geschützt werden. Zur Winterruhe ziehen sich Igel in Erdmulden, unter Hecken oder in mit Laub durchmischte Reisighaufen zurück.