Grüne Tipps: Grüne Tipps im September 2020
Einleitung
September 2020 Auf in den Herbst! Späte Stauden inszenieren ein prächtiges Farbenspiel, vielerlei Obst will geerntet und Gemüse kann noch ausgesät oder gepflanzt werden.
Pflanzzeit! nach oben
Zierlauch harmoniert gut mit Stauden, obwohl er sich im Blumenbeet wie eine Diva verhält und gern im Mittelpunkt steht. Die Auswahl ist groß. Über 900 Arten sind bekannt. Die niedrigsten werden nur 15 cm hoch, während der Riesenlauch (Allium giganteum) seine Blütenkugeln zehnmal höher streckt. Bei den Blüten überwiegen violette Farbtöne. Es gibt aber auch weiß, gelb, rosa, rot und blau blühende Arten.
Die Hauptpflanzzeit ist im Herbst, aber auch im Frühjahr können die Zwiebeln gesetzt werden. Zierlauch wächst in nahezu allen Gartenböden, auch in trockenen sandigen Böden, die den meisten Gartenpflanzen nicht zusagen. Nur stauende Nässe verträgt er nicht.
Noch blühen Dahlien, Indisches Blumenrohr (Cana-Indica-Hybriden) und Knollenbegonien. Wenn die ersten Nachtfröste vorüber sind, müssen die Wurzelknollen aufgenommen, von anhaftender Erde und faulenden Pflanzenteilen gereinigt sowie getrocknet werden. Die Knollen überwintern in Zeitungspapier eingewickelt oder mit Sand in einer Kiste eingebettet an einem frostfreien Ort.
Damit der Rasen gut über den Winter kommt, ist eine Düngung mit einem speziellen Herbst-Rasendünger oder einem Volldünger mit reduziertem Stickstoffanteil zweckmäßig. Die Gräser benötigen jetzt mehr Kalium und Phosphor, um die Widerstandskraft gegen Frost zu stärken. Der September mit seinem milden Klima und dem morgendlichen Tau ist für das Anlegen eines Rasens ideal. Das trifft besonders für das Ansäen von Rasen zu. Auch der Rollrasen profitiert von der günstigen Witterung und wächst sicher an.
Zur Vorbereitung auf das Überwintern werden Kübelpflanzen nicht mehr gedüngt, damit die Pflanzen ausreifen und ein festes Gewebe bilden.
Streublumenbeet selbst anlegen nach oben
Zarte Blüten kunterbunt verstreut verbreiten Fröhlichkeit als Frühlingsboten im Garten. Ein Streublumen-Beet ist einfach angelegt: Pflanzen Sie jetzt, gut vermischt und wie der Zufall es will, Blumenzwiebeln verschiedener Frühlingsblüher, die etwa zur selben Zeit blühen und gleich groß sind. Eine geeignete Streublumen-Gruppe sind beispielsweise Krokus, Märzbecher (Leucojum vernum), Perlhyazinthe, Schneeglöckchen, Schneeglanz (Chionodoxa in Arten) und Zwergschwertlilie (Iris reticulata).
Die Sommerdekoration übernehmen anschließend einjährige Sommerblumen wie Blauer Lein (Linum usitatissimum), Klatschmohn (Papaver rhoeas), Kornblume (Centaurea cyanus) oder Ringelblume (Calendula officinalis). Die Samen werden gut gemischt im April zwischen die Frühlingsblüher ausgesät. So können die Zwiebelblumen in Ruhe ausreifen, während sich der Sommerflor langsam ausbreitet. Ende des Jahres räumen Sie das Beet ab und bereiten mit einer dünnen Schicht Komposterde die neue Blühsaison vor.
Obst ernten nach oben
Am besten schmecken voll ausgereifte Früchte und wenn möglich direkt vom Baum oder Strauch gepflückt. Ist die Erntemenge größer, wird man Früchte lagern müssen. Dafür eignen sich nur Obstarten, die auch nachreifen können wie Apfel, Aprikose, Birne, Feige, Kiwi, Nektarine, Pfirsich und Zwetsche. Lagerobst wird einige Tage vor der vollständigen Reife gepflückt. Dieser Zeitpunkt wird als Pflückreife, im Gegensatz zur späteren Genussreife, bezeichnet.
Bei Birnensorten, die ihre Reife nicht durch eine Farbver-änderung anzeigen, ist es besonders schwierig, die optimale Erntezeit zu erwischen. Die saftreiche und wohlschmeckende Reifphase ist sehr kurz. Pflücken Sie deshalb die Birnen, wenn sie noch hart sind. Die Früchte reifen nach. Je nach Sorte und Lagertemperatur kann das Tage bis Monate dauern. Die Früchte haben das volle Aroma erreicht, wenn sie bei leichtem Druck etwas nachgeben.
Schnittmaßnahmen nach oben
Mit dem Rückschnitt der Obstgehölze kann begonnen werden. Die Baumkronen des Steinobstes sollten gleich nach der Ernte ausgelichtet werden, während Sie beim Kernobst bis zum Ende des Winters Zeit haben. Entfernen Sie aber die „Wasserreiser“, möglichst noch im belaubten Zustand, denn damit bremsen Sie das Wachstum.
Selten ist der Rückschnitt an Walnussbäumen erforderlich. Um das „Bluten“ der Schnittstellen gering zu halten, ist von Juni bis Ende September die beste Zeit.
An Kiwis werden die langen, nur Blätter tragenden Peitschentriebe auf 50 cm Länge gekürzt.
Rund ums Gemüse nach oben
Der Klimawandel zwingt zu Veränderungen in der gewohnten Kulturplanung. Weil die kalte Jahreszeit immer später beginnt, bleiben die Mikroorganismen im Boden länger aktiv. Sie wandeln auch dann noch in der Erde verbliebene Pflanzenreste in mineralische Stoffe um, wenn die Beete längst abgeräumt sind. Ein Teil der Mineralstoffe sickert dann ungenutzt mit dem Regen ins Grundwasser. Das kann neben dem Nährstoffverlust auch zu einer Belastung des Trinkwassers mit Nitrat führen. Das Problem würde nicht entstehen, wenn die Beete bis zum Winter oder noch länger mit Pflanzen bedeckt wären, denn sie nehmen die freiwerdenden Mineralstoffe mit ihren Wurzeln auf. Geeignet sind späte Gemüsekulturen oder Gründünger.
Für die Aussaat von Gründünger sind im September u. a. Inkarnat- und Weißklee, Platterbsen oder Winterraps und bis Mitte Oktober Dinkel sowie Winterroggen möglich.
Auswahl gibt es auch bei Gemüsearten, die jetzt noch ausgesät werden können: Postelein (Claytonia perfoliata), auch Tellerkraut, Winterportulak oder Kubaspinat genannt, Radies, Salatrauke (Eruca sativa), Asia- sowie Feldsalat, kältefeste Spinat-Sorten und in milden Lagen auch Möhren. Pflanzzeit ist für die Winterkultur von Endivien und Kopfsalat. Zum Schutz vor Kahlfrösten ist ein Abdecken mit Gartenvlies erforderlich.
Heranwachsende Kürbisse bleiben sauber, wenn sie auf Stroh gebettet werden. Außerdem trocknen die Früchte schneller ab und sind weniger anfällig gegen Fäulnis.
Seien Sie achtsam, wenn Pflanzen aus der Familie der Kohlgewächse welken und knollige Wucherungen im Wurzelbereich aufweisen. Verursacher können Schädlinge wie die „Kleine Kohlfliege“ und der „Kohlgallenrüssler“ oder eine durch Kohlhernie infizierte Krankheit sein. Fraßgänge und Maden sind eindeutige Hinweise auf Schädlinge. Um einem Befall bei der nächsten Kohlpflanzung vorzubeugen, sollte die Fläche gewechselt und von Beginn an mit einem Kulturschutznetz bedeckt werden. Eine chemische Bekämpfung ist nur mit ausgewiesenen Pflanzenschutzmitteln, die als Granulat in den Boden eingearbeitet werden, zulässig.
Symptomatisch für die Kohlhernie, eine Pilzinfektion, sind Wurzelwucherungen ohne Fraßgänge. Die Pflanzen kümmern und gehen bald ein. Handeln Sie bei Verdacht unverzüglich und entsorgen Sie die Pflanzen mit möglichst vielen Wurzeln aus dem Garten. Der Pilz ist hartnäckig und kann 20 Jahre im Boden überdauern. Eine chemische Bekämpfung ist nicht möglich. Auf der Befallsfläche sollten mindestens sieben Jahre lang keine Kohlgewächse und andere Pflanzen aus der Familie der Kreuzblütler wachsen. Düngen mit Kalkstickstoff, Kompostgaben und das Aufkalken des Bodens dämmen die Krankheit etwas ein.
Das Tageslicht wird knapper, vor allem im Gewächshaus und Frühbeetkasten. Weil Herbst- und Winterkulturen unter Lichtmangel leiden, ist das Reinigen der Glasscheiben dringend erforderlich.
Es wird trockener – was tun? nach oben
Die Verfügbarkeit von Gießwasser ist begrenzt. Auch bei sparsamem Gebrauch sind große Mengen erforderlich, um die Pflanzen ausreichend zu versorgen. Für ein Gemüsebeet werden wöchentlich 20 bis 30 l Wasser benötigt, für Gehölze das Doppelte.
Es gibt nur wenige Möglichkeiten, auf Pflanzen mit geringem Wasserbedarf umzustellen. Eine überschaubare Auswahl gibt es bei Stauden und Ziergräsern, aber kaum bei Gemüsearten und Obstgehölzen.
Wasser sparend sind Maßnahmen, die die Verdunstung des im Boden gespeicherten Wassers verringern: Häufiges Lockern der Bodenkrume sowie das Abdecken des Bodens mit Mulch oder Bodendecker-Pflanzen.
Den Humusgehalt im Boden erhöhen, denn Humus wirkt wie ein Schwamm und bindet Wasser. Düngen Sie mit Komposterde und arbeiten Sie Gründünger, Ernterückstände oder Stallmist in den Boden ein.
Schluss mit Kieselsteingärten nach oben
Wer ein mit Kieselsteinen bedecktes Areal renaturieren möchte, kann einen Teil der Steine zu einem Haufen aufschichten und so einen attraktiven Lebensraum für Insekten, Eidechsen und andere Kleintiere schaffen. Nachdem die als Unkrautsperre verlegte Folie entfernt und die Erde gelockert wurde, ist eine Gründüngung zur Vitalisierung des Bodens sinnvoll.