Einrichten & Wohnen: Einbruchschutz: Mit Licht abschrecken
Inhalt
- Was soll beleuchtet werden?
- Effektives Licht am Hauseingang
- Die erhellte Fassade
- Helle Wege und Treppen
- Hilfe bei der Orientierung: Hausnummernleuchten
- Licht für Terrassen, Flächen und Hecken
- Mit Kamera alles im Blick
- Licht trotz Staub und Wasser
- Welche Farbe passt?
- Anwesenheit simulieren
- Weiterlesen im Netz
Einleitung
November 2024 Eine Bewegung – und zack, das Licht erhellt den Hauseingang, dunkle Ecken auf dem Grundstück oder den Kellerabgang. Licht rund ums Haus schreckt Einbrecher ab. So leuchten Sie Ihre Außenanlage perfekt aus.
Eine simple und wirkungsvolle Schutzmaßnahme gegen Einbruch ist ein durchdachtes Lichtmanagement: So erhellen beispielsweise Außenleuchten mit Bewegungsmeldern bei Betreten des Grundstücks den Eingangsbereich und die Zugangswege und machen es so den Eindringlingen „ungemütlich“. Auch Neben- oder Hintereingänge, die von der Straße nicht gut einsehbar sind und deshalb häufig von Einbrechern genutzt werden, lassen sich mit einer automatisierten Beleuchtung absichern. Es gibt Bewegungsmelder, die in Leuchten verbaut sind, aber auch separate Bewegungsmelder, die an Lampen gekoppelt werden können. Man kann sie an Decken, in Ecken oder an Wänden montieren. Die meisten klassischen Licht-Bewegungsmelder haben eine Reichweite von etwa acht Metern, was ungefähr der Länge eines normalen Einfamilienhauses entspricht. Jede Leuchte mit Bewegungsmelder sowie separate Bewegungsmelder sollte man direkt nach dem Einbau testen und richtig einstellen, damit der zu schützende Bereich vollständig, ohne toten Winkel erfasst wird. Die Bewegungsmelder sollten manipulationssicher sein, damit sie von außen nicht ausgeschaltet werden können.
Was soll beleuchtet werden? nach oben
Eine gute Lichtplanung beginnt mit einer Grundstücksskizze. Auf der Zeichnung erkennen Sie genau, an welchen Stellen welche Art von Licht nötig ist: Wege, Beete, Terrasse, Einfahrt, Hauseingang und weitere Bereiche rund ums Haus kommen infrage. Denken Sie aber auch an Ihre Nachbarn, die sich durch das Licht nicht gestört fühlen sollten. Außerdem darf niemand auf dem Gehweg oder auf der Straße geblendet werden. Grenzwerte in Bezug auf Helligkeit oder Anzahl der Lampen gibt es laut Gesetz jedoch nicht. Und nicht nur der Standort und die Art einer Leuchte bestimmen die Wirkung, sondern auch die Lichtrichtung. Sie sollte möglichst der Blickrichtung entsprechen, um eine Blendung zu vermeiden.
Effektives Licht am Hauseingang nach oben
Direkt an der Tür sorgt eine gut durchdachte Beleuchtung für das Zuhause-Gefühl und heißt Gäste willkommen. Außerdem dient sie zur Orientierung und schützt vor Stolperfallen. Unter dem Stichwort der Verkehrssicherungspflicht müssen Hausbesitzer/-innen sogar dafür sorgen, dass im Dunkeln niemand zu Schaden kommen könnte.
Ist ein Vordach oder ein Dachüberstand vorhanden, lassen sich darin Downlights (zur Deckenmontage vorgesehene Leuchten, die nach unten strahlen) integrieren. Sie geben ein besonders zielgerichtetes Licht ab, das von der Decke ausgehend für eine ausreichende Grundbeleuchtung sorgt. Je nach Einstellung des Abstrahlwinkels ist der Lichtkegel entweder senkrecht nach unten oder auf eine Wandfläche gerichtet. Alternativ bieten sich links und rechts neben der Tür Wandleuchten oder Wandstrahler an, am besten auf einer Höhe von etwa drei Vierteln der Türhöhe montiert.
Die erhellte Fassade nach oben
Für eine eigenständige Sicherheitsbeleuchtung mit plötzlich aufflackerndem hellen Licht lassen sich zusätzliche Strahler oder Scheinwerfer am Haus montieren, beispielsweise unter dem Dachfirst. Das Licht muss vom Haus weg gerichtet sein. Soll es an der Haustür für längere Zeit eingeschaltet bleiben, muss die Lichtquelle effizient arbeiten, damit möglichst wenig Strom verbraucht wird. LED-Leuchten sind in diesem Fall die richtige Wahl: Sie geben nach dem Einschalten sofort den vollen Lichtstrom ab, halten sehr lange und sind unempfindlich gegen Kälte.
Helle Wege und Treppen nach oben
Licht an Treppenstufen, Kellereingängen und auf Wegen schützt vor Stolperfallen und Unfällen. Poller-, Mast-, Wand- oder Sockelleuchten sorgen dafür, dass die Beschaffenheit des Bodens, Hindernisse und Niveauunterschiede deutlich sichtbar werden. Richtig ist hier ein gleichmäßiges Licht ohne harte Hell-Dunkel-Kontraste. Für den Abstand untereinander gilt: Je niedriger die Lichtpunkthöhe, desto kleiner muss der Abstand zur nächsten Leuchte sein.
Besonders gut zur Gartenweg-Beleuchtung eignen sich Pollerleuchten. Die kleinen Lichtquellen bieten Sicherheit und Orientierung im Dunkeln. Damit sie nicht blendet, sollten Sie Pollerleuchten zwischen 50 bis höchstens 120 cm Höhe verwenden. Kommen die Leuchten in der Einfahrt zum Einsatz, empfiehlt sich dagegen eine Höhe zwischen 120 und 150 cm, da sie so auch aus dem Auto ohne Probleme zu sehen sind.
Wer sich für Licht am Boden entscheidet, der kann mit Bodenaufbauleuchten nicht nur für Trittsicherheit sorgen, sondern setzt nebenbei noch schöne Lichteffekte. Falls Sie die Leuchten in Ihrer Einfahrt verwenden möchten: Es gibt Bodenaufbauleuchten, die problemlos dem Gewicht Ihres PKWs standhalten. Alternativ gibt es auch Bodeneinbauleuchten, die ähnlich wie ein Pflasterstein im Gartenweg selbst verbaut werden können. Besonders praktisch sind Solarleuchten, da sich diese tagsüber aufladen und nachts den Gartenweg ausreichend erhellen. Eine spannende Art den Gartenweg zu beleuchten, stellen auch LED-Streifen für den Außenbereich dar. In einem wasserfesten Schlauch verbaut, verlaufen sie entlang des Wegrands und hüllen ihn in ein warmes Licht, das gleichzeitig eine stolperfreie Begehung garantiert.
Hilfe bei der Orientierung: Hausnummernleuchten nach oben
Eine beleuchtete Hausnummer bietet in der Dunkelheit Orientierung für Besucher/-innen, Taxifahrer/-innen oder den/die Notarzt/-ärztin. Gleichzeitig erhellt sie den Hauseingang. Die moderne LED-Technik macht das Nachzeichnen der Hausnummer mit Licht ebenso möglich wie die harmonische Ausleuchtung der Ziffer(n) per gerichtetem Licht. Dabei sind die Designs vielfältig, von klassisch bis modern. Eine Hausnummer muss in ausreichender Höhe angebracht und von weitem gut zu erkennen sein. In manchen Bundesländern und Kommunen sind beleuchtete Hausnummern sogar Pflicht. Dort muss die Beleuchtung die ganze Nacht über eingeschaltet sein.
Licht für Terrassen, Flächen und Hecken nach oben
Wer die Möglichkeit zu einer indirekten Beleuchtung über Wand- und Deckenflächen hat, sollte diese nutzen. Denn das weiche, gleichmäßige Licht schafft ein ganz besonderes Flair und blendet nicht, wenn es von einer matten Oberfläche reflektiert wird. Für das Anstrahlen der Hauswand reicht eine geringe Beleuchtungsstärke, um auf Freisitz oder Terrasse für eine angemessene Grundhelligkeit zu sorgen. Mit einer Dimmfunktion lässt sich das Beleuchtungsniveau flexibel regulieren. Damit wird das Licht hell genug zum Essen oder ausreichend gedämpft zum Relaxen und zum Betrachten der Natur. Eine gründliche Planung garantiert genügend Anschlussmöglichkeiten für die Stromversorgung. Verschiedene Schaltkreise bieten den Vorteil, die Illumination der einzelnen Gartenbereiche separat ein- und ausschalten zu können.
Für die flächendeckende Beleuchtung von Außenflächen und Hecken eignen sich kompakte LED-Fluter. Damit diese auch bei Regen und Schnee funktionieren, müssen sie die Schutzklasse IP65 aufweisen. Die Lichtfarbe sollte im Bereich von 3.000 bis 4.000 Kelvin liegen – diese entspricht dem bekannten Warmweiß der Glühlampen. Mit Außenstrahlern lassen sich Bäume und Sträucher beleuchten, aber auch Fassaden und Mauerstrukturen. Nach der Montage kann man den kipp- und schwenkbaren Leuchtenkopf noch passend ausrichten.
Ein Dämmerungsschalter schaltet das Licht automatisch bei Anbruch der Dunkelheit ein. Aber auch an dieser Stelle machen Bewegungsmelder Sinn: Das Licht schaltet sich nach Bedarf ein und schreckt idealerweise ungebetene Gäste ab. Smarte Beleuchtungssysteme, die über eine App gesteuert werden können, ermöglichen es Ihnen, die Lichter von überall aus zu steuern. Einige Systeme können auch mit Sicherheitskameras gekoppelt werden, um eine noch bessere Überwachung zu ermöglichen. Eine komfortable Lichtsteuerung lässt sich oft einfach nachrüsten und mit einer Fernbedienung oder dem Smartphone dirigieren. Eine wirkungsvolle Reaktion auf verdächtige Geräusche ist auch das Einschalten der gesamten Außenbeleuchtung über einen zentralen Schalter im Wohn- oder Schlafbereich.
Gerade was Licht im Garten betrifft, will dies gut überlegt sein. Denn Einbruchschutz geht zwar vor, die Natur im Garten benötigt aber ihren natürlichen Tag-Nacht-Rhythmus. Beleuchten Sie nur Hecken und Bäume um der Gemütlichkeit willen, finden Tiere im Garten das weniger schön.
Mit Kamera alles im Blick nach oben
Es ist ratsam, eine Kamera zu installieren, um jederzeit von unterwegs Einblick in Ihr Zuhause zu haben. So sehen Sie sofort, wenn sich jemand unbefugt Zutritt verschaffen möchte oder verschafft hat. Mithilfe einer App ist eine direkte Übertragung der Aufnahmen auf ein Smartphone oder Tablet möglich. Wichtig ist, dass die Kamera nur auf das eigene und nicht auf das Grundstück des Nachbarn gerichtet ist. Zudem muss im Überwachungsbereich gut sichtbar ein Hinweisschild angebracht werden, das Besucher und Paketboten über die Überwachung aufklärt. Einige Experten warnen übrigens davor, Kamera-Attrappen im Außenbereich zu installieren. Statt abzuschrecken, können sie Kriminellen signalisieren, dass sich hier ein Einbruch lohnt.
Licht trotz Staub und Wasser nach oben
Außenleuchten müssen aus wetterfesten Materialien bestehen und gut verarbeitet sein. Nur wenn die Leuchte wirklich outdoortauglich ist, hält sie Wind und Wetter zuverlässig stand und bleibt über viele Jahre schön. Das erkennt man an dem IP-Code, der aus dem Kürzel IP (Ingress Protection) und zwei Ziffern besteht. Grundsätzlich gilt: je höher die Zahl, desto widerstandsfähiger die Leuchte. Die erste Ziffer steht für den Schutz gegenüber Fremdkörpern und dem möglichen Kontakt zu stromführenden Elementen. Mit der zweiten Ziffer wird der Schutz gegen Wasser gekennzeichnet. So bedeutet Schutzart IP44, dass die Leuchte gegen Fremdkörper größer als ein Millimeter und gegen Spritzwasser geschützt ist. Fest installiert oder in der Nähe vom Gartenteichen, sollten Außenleuchten die Schutzklasse IP66 mit erhöhtem Staubschutz und Schutz vor starken Wasserstrahlen haben.
Neben der Sicherheit ist bei der Auswahl der Gartenbeleuchtung wichtig, dass sie zum jeweiligen Garten und zum Haus passt. Eine schmiedeeiserne Wandleuchte sieht an einer herrschaftlichen Villa aus dem 19. Jahrhundert zwar gut aus, passt stilistisch jedoch nicht zu einem kubischen Neubau mit Flachdach. Hier ist eher eine Gartenleuchte mit klarem Design gefragt. Idealerweise unterstreichen die Leuchten die Architektur des Hauses und den Stil des Gartens – auch dann, wenn es hell ist.
Welche Farbe passt? nach oben
Lampen mit einer höheren Farbtemperatur erzeugen ein kühles, weißes Licht. Sinkt die Farbtemperatur, wird die Lichtfarbe immer wärmer und nimmt einen orangen Ton an. Angegeben wird das in Kelvin. Warmweißes Licht liegt zwischen 2000 bis 3300 Kelvin, ab 3300 Kelvin fängt das weiße Licht an. Meist kommen bei modernen Häusern eher kühlere Töne zum Einsatz, während beim Landhausstil die warmen Töne beliebter sind.
Anwesenheit simulieren nach oben
Langfinger gehen analytisch vor und beobachten zunächst ihr Ziel. In der Regel meiden Einbrecher gut beleuchtete Häuser. Ziel der Anwesenheitssimulation ist es, ein bewohntes Haus vorzutäuschen. Um von außen den Eindruck zu erwecken, dass im Haus ein normales Leben stattfindet, braucht man nicht viel Technik. Per Zeitschaltuhr lässt sich das Licht im Haus zu unterschiedlichen Zeiten, in verschiedenen Räumen ein- und ausgeschalten. Auch die Beleuchtung der Wege vor dem Haus und im Garten sollte abends wie gewohnt leuchten (Dämmerungsschalter) und zur Nachtruhe erlöschen.
Eine weitere Möglichkeit bieten WLAN-Steckdosen: Über diese kann man als Zwischenstecker an einer normalen Steckdose einfach die Wohnzimmer- oder Nachtischleuchte einstecken und in den Abendstunden automatisch anschalten lassen. Auch das Radio lässt sich auf diese Weise ein- und ausschalten. WLAN-Steckdosen gibt es bereits ab 30 Euro. Auch kleine technische Hilfsmittel wie ein TV-Simulator täuschen Anwesenheit vor: Das typische Flimmern wird von LEDs zeitgesteuert auf die Wand oder die Gardine projiziert.
Wer eine Lichtsteuerung hat, kann Szenen für die Beleuchtung vorprogrammieren, die kein Muster erkennen lassen. Ist das Lichtmanagementsystem in die Gebäudetechnik integriert, werden am besten auch Rollläden, Musik und TV einbezogen. Smartes Licht arbeitet mit Funk und muss nicht verkabelt werden. Geeignete Lampen oder Leuchten werden per App oder Sprachbefehl gesteuert. Einige Apps bieten bereits eine Lichtszene zur Anwesenheitssimulation an.
Trotz aller Anwesenheitssimulation ist man nie ganz sicher vor einem Einbruch. Bitten Sie daher die Nachbarn, in Ihrer Abwesenheit ein Auge auf das Haus zu haben und die Post zu leeren, zu lüften oder im Winter den Schneeräum-Dienst für Sie zu übernehmen. Wichtig: Die Beleuchtung oder die Anwesenheitssimulation ersetzt in keinem Fall, dass Ihr Haus vor Einbruchsversuchen sicher ist: Fensterschlösser und einbruchhemmende Türen schützen am besten gegen Einbrecher. Beachten Sie außerdem: An Außensteckdosen sollte der Strom abschaltbar sein – sodass Einbrechern keine Stromquelle zur Verfügung steht.