Renovierung & Sanierung: Raumgewinn durch WC-Fördersysteme
Einleitung
September 2024 Wenn die Familie wächst, das eigene Haus aber nicht, dann müssen alle vorhandenen Quadratmeter sinnvoll genutzt werden. Im Keller oder Dachgeschoss könnten Sie neue Räume schaffen. Zum Beispiel für die Einrichtung eines Zweitbades im Keller, das morgendliche Engpässe vermeiden hilft. Wir zeigen auf, was Sie hier mitüberlegen sollten.
Keller oder Dachgeschoss könnten uns zusätzlichen Raum verschaffen – für ein weiteres Zimmer oder Bad. Probleme bringen meist die fehlende Abwasser- und Fäkalienentsorgung. Hier hilft eine kleine Fäkalienhebeanlage zur begrenzten Verwendung. So heißen die Geräte, die aus einer Pumpe mit Freistromrad bestehen und sich für den Anschluss einer Toilette, einer Dusche, eines Waschbeckens und eines Bidets an jedem Ort im Hause eignen. Solch eine Anlage entsorgt blitzschnell und geräuscharm Fäkalien und Toilettenpapier so, dass sie bequem auch durch ein Druckrohr mit nur 28 mm Durchmesser bis zum nächsten Abwasserrohr gepumpt werden können. Und das bis zu vier Meter hoch oder fast 60 m weit, bis zur Fall- oder Sammelstelle und weiter Richtung Kanalisation. Sie sind so klein, dass sie zum Beispiel direkt hinter dem WC oder in einer handelsüblichen Vorwandinstallation unauffällig hinter einer Revisionsöffnung verschwinden. So werden Abwasser, Fäkalien und handelsübliches Toilettenpapier durch diese kleinen, aber sehr kraftvollen Hebeanlagen sicher entsorgt.
Voraussetzung für den Betrieb mit einer Dusche ist eine hohe Brausetasse. Denn das Abflussrohr muss 18 cm über dem Boden liegen. Außerdem darf die Dusche nicht mehr als 1,30 m von der Anlage entfernt sein. Dem Komfort der Benutzer dienen praktische Details. So etwa Aktivkohlefilter in der Behälterlüftung, die üblen Gerüchen vorbeugen. Oder der Überlaufschutz, damit niemand im Wasser steht.
Einfache Installation von Hebeanlagen nach oben
Pfiffige Entwicklungsingenieure haben sich eine Menge einfallen lassen, um solche Geräte für den Einsatz hinter dem WC praktisch und wartungsfreundlich zu konzipieren. Sie sind leicht zu installieren: Eine Gummimanschette wird einfach auf den Stutzen der Toilette geschoben. Auf der anderen Seite wird das Gerät durch die klein dimensionierte Leitung mit dem vorhandenen Abwasserrohr verbunden. An weiteren Einläufen werden Waschtisch, Dusche und Bidet angeschlossen. Hinter dem Toilettenbecken ist das kleine Gerät kaum zu sehen. Denn es passt genau zwischen Toilette und Wand.
Die Anlagen funktionieren vollautomatisch. Sollte einmal festes Papier das Gerät blockieren, hilft sich das Gerät zunächst selbst und aktiviert kurzzeitig die Kraftreserven des Motors. Das verhindert mögliche Verstopfungen. Sollte es trotzdem zu einer Störung kommen, macht die Anlage durch ein akustisches Alarmsignal darauf aufmerksam. Zu Störungen kann es kommen, wenn die Toilette als Mülleimer missbraucht wird. Moderne WC-Fördersysteme kommen meist ohne eigenes Schneidwerk aus, was sie im Betrieb besonders leise macht. Hygienetextilien oder Speisereste sollten aber zum Schutz des Gerätes nicht über die neue Kellertoilette entsorgt werden. Für die Wartung braucht so ein Gerät nicht ausgebaut zu werden. Der Installateur nimmt den Revisionsdeckel ab und kommt so an das Förderaggregat.
Kleinhebeanlagen in der Übersicht nach oben
Eine Auswahl an Hebeanlagen stellen wir hier vor nach oben
Kleinhebeanlagen von Jung Pumpen
Ein „Party-WC“ im Keller wäre praktisch? Kleinhebeanlagen, wie der WCfix Plus vom Abwasserspezialisten Jung Pumpen bestehen aus einem stabilen Kunststoffbehälter mit eingebauter Pumpe; sammeln das Abwasser aus Toilette, Dusche, Waschbecken sowie Bidet und pumpen es leise über eine kleindimensionierte Leitung zum nächsten Abwasserrohr. Damit lässt sich das neue WC oder kleine Bad an jedem beliebigen Ort im Haus installieren, unabhängig davon, wie weit das Abwasserrohr entfernt oder ob genug Ablaufgefälle vorhanden ist.
Bei der Wahl der richtigen Hebeanlage ist einiges zu beachten: Sie sollte über eine ausreichende Pumpleistung verfügen, um das Wasser über weite Strecken fördern bzw. die notwendige Förderhöhe erreichen zu können. Der Wartungsaufwand sollte gering und die Zugänglichkeit an das Gerät einfach sein. Steckerfertige Anlagen haben den Vorteil, dass der Installateur sie vergleichsweise schnell eingebaut hat, was die Kosten geringer hält. Während viele Anlagen ein integriertes Schneidsystem haben, was sehr laut ist, arbeitet die „WCfix Plus“ Kleinhebeanlage viel leiser, da sie ohne ein solches auskommt. „Das qualitativ hochwertige Gerät wird in Deutschland produziert“, erklärt Mathias Grabbe, Produktmanager bei der Jung Pumpen GmbH. „Ist der ‚WCfix Plus’ fachgerecht (mit Rückstauschleife) im Keller installiert, dient er gleichzeitig als Rückstausicherung. Das bedeutet, dass kein Wasser aus dem Kanal zurück in den Keller gedrückt werden kann, wenn der Kanal z.B. bei Starkregen überfüllt ist.“ Die Anlage ist über den Installateurbetrieb erhältlich.
Anlagen von Sanibroy
Schnell und einfach zu installieren: Die Kompakt-WCs von Sanibroy sind die perfekte Lösung für die Nachrüstung einer Nasszelle. „Besonders platzsparend und mit Anschluss für einen Waschtisch ermöglichen die kompakten Anlagen in nahezu jedem Zimmer, ein Bad nachzurüsten“, weiß Daniel Schneider, Produktmanager von Sanibroy. Die Produktreihe „Sanicompact“ von Sanibroy bietet platzsparende Toiletten mit hohem Komfort und komplettem Zubehör. Der Clou: Die integrierte Hebeanlage ermöglicht einen minimalen Anschluss an die Abwasserleitung ohne Gefälle, sodass das WC schnell und einfach installiert werden kann.
Zusätzlich ist lediglich ein einfacher Wasser- und Stromanschluss erforderlich. Der Spül- und Abpumpmechanismus funktioniert bequem per Knopfdruck – die integrierte Hebeanlage führt das Abwasser zuverlässig ab, in Sekundenschnelle bis zu 3 m hoch oder 30 m weit zum nächsten Fallrohr. Die integrierte Schneidwerktechnologie von Sanibroy sorgt für eine hohe Förderleistung und lange Lebensdauer. So verbindet das 2-in-1-WC den bekannten Toilettenkomfort mit einer durchdachten und leistungsstarken Abpumpfunktion.
Zusätzlich können Sie mit den intelligenten WCs den Wasserverbrauch verringern. Beim Sparspülgang werden lediglich 1,8 l benötigt, 3 l Wasser werden beim normalen Spülgang verbraucht. Durch die ausgereifte Abwassertechnik in der Toilette ist kein separater Spülkasten erforderlich. Die Wand bleibt unberührt.
Ideal für die Abwasserentsorgung eines ganzen Bades in Kombination mit einem wandhängenden WC ist die Kleinhebeanlage „Sanipack Pro Up“. Drei weitere Einlässe ermöglichen den Anschluss eines Waschtisches und einer Dusche. Das schlanke Gerät ist flüsterleise und verschwindet unauffällig hinter einer Leichtbauwand. Schmutz- und Schwarzwasser werden bis zu einer Höhe von 5 m und über eine Länge von 100 m abgeleitet. Über die Revisionsklappe lassen sich Störungen oder Blockierungen schnell und einfach beheben, ohne den Behälter zu entleeren oder das Gerät auszubauen.
Eine noch leisere Variante ist die Kleinhebeanlage „Sanipro XR Up“. Sie kann das Abwasser eines kompletten Badezimmers mit WC und Dusche bis zu einer Höhe von 5 m und über eine Länge von 100 m ableiten. Die Kleinhebeanlage lässt sich leicht an Standardtoiletten mit horizontalem Abfluss anbringen und ist aufgrund markterprobter Abmessungen ideal für den Austausch eines Vorgängermodells. Sie ist ebenfalls wartungsfreundlich durch den direkten Revisionszugang.
Im Rahmen der „San.iQ“-Baureihe, hat die HOMA Pumpenfabrik GmbH das neue Modell „San.iQ cut V“ auf den Markt gebracht. Mit einer Breite von 170 mm ist sie so schmal konstruiert, dass sie in eine entsprechende Vorwand installiert werden kann. Durch den optionalen Anschluss einer externen Entlüftungsleitung entsteht keine Feuchtigkeit in der Vorwand, sodass Schimmelbildung vermieden wird. Ein leistungsstarker Aktivkohlefilter beugt außerdem unangenehmen Gerüchen vor. Zudem wird die Wartung der Anlage enorm vereinfacht: Über den separaten Trockenbereich lässt sich die Motor- und Steuerungseinheit einfach durch das Lösen von vier Schrauben entnehmen.
Gerade Hebeanlagen in einer Vorwandinstallation neigen jedoch häufig zu Problemen, da sie direkt in die Vorwand entlüften, was dort zu Feuchtigkeits- und Geruchsbildung führt. Um das zu vermeiden, bietet die Anlage die Möglichkeit zum Anschluss einer externen Entlüftung, um die Abluft nach außen zu leiten. So tritt beim Luftaustausch, der für einen drucklosen Betrieb des Behälters unbedingt notwendig ist, keine Feuchtigkeit in die Vorwand aus, was das Risiko eines Schimmelbefalls minimiert. Die Entlüftung erfolgt über handelsübliche DN32- oder DN40-Rohre. Damit die ausströmende Luft keine unangenehmen Gerüche am Einbauort hervorruft, hat der Pumpen-Spezialist einen leistungsfähigen Aktivkohlefilter installiert, durch den die Zu- und Abluft strömt.
Anlagen von Wilo
Das Abwasser einer Dusche, eines Waschbeckens und, je nach Anlagen-Typ, einer Toilettenanlage transportiert die neue Wilo-„DrainLift MINI“ zuverlässig über die Rückstauebene Richtung Kanalisation. Mit ihrem modernen und ästhetischen Design und den vielfältigen Anschlussmöglichkeiten ist sie flexibel einsetzbar und eignet sich besonders für den Einbau in Modernisierungs- und Sanierungsprojekten. Es können bis zu drei Anlagen (z. B. Waschbecken, Dusche, Waschmaschine) angeschlossen werden.
Die komfortablen Hebeanlagen mit Schneidwerk entsorgen fäkalienhaltiges häusliches Abwasser sicher. Mit ihrem modernen und ästhetischen Design und den geringen Abmessungen erfüllen sie die Anforderungen der EN 12050-3, wenn eine Entwässerung über ein natürliches Gefälle nicht möglich ist. Beim „MINI5-CS/WC“ mit einem wählbaren Druckanschluss (horizontal und vertikal DN 32/40), mehreren Zuläufen (DN 40/50) und der Möglichkeit eines seitlichen oder zentralen Toilettenanschlusses, können die Hebeanlagen individuell angepasst werden.
Alle Wilo-„DrainLift MINI“-Hebeanlagen sind so klein, dass sie in einer regulären Vorwandinstallation unauffällig hinter einer Revisionsöffnung verschwinden können.