Renovierung & Sanierung: Optimale Planung für Ihre Badsanierung: Tipps und Tricks für kleine Räume

Einleitung

September 2024 Planen Sie eine Badsanierung? Entdecken Sie unsere umfassenden Tipps für die Gestaltung von kleinen und barrierefreien Bädern, inklusive Raumsparlösungen und Fördermittelinformationen.

Wohlfühl-Ambiente
Für angenehme Wellness-Momente kann eine Dusche mit Regenbrause sorgen.

Jede Badezimmersanierung beginnt mit einer genauen Analyse des zu planenden Raumes: Wie sieht Ihr jetziges Badezimmer aus und welche Gestaltungsmöglichkeiten bietet es? Was genau wünschen Sie sich? Bei einer Badsanierung ist es wichtig, zwischen den sanitären Einrichtungen genügend Platz für Bewegung einzuplanen, um Stöße zu vermeiden. Speziell für Mini-Bäder gibt es entsprechende Sanitärobjekte: Verkürzte Toiletten oder Raumsparwannen, kleine Waschbecken und spezielle Badheizkörper. Wenn Sie keine individuellen Vereinbarungen mit dem Handwerksunternehmen vereinbaren, wird es sich normalerweise an die VDI 6000-1 in Bezug auf die Abmessungen und Bewegungsflächen im Badezimmer halten.

Platz und Sicherheit im Bad nach oben

Die Grundlagen für ein barrierefreies Bad regelt die DIN 18040 T2: Hierbei ist besonders auf Zugänglichkeit, ausreichende Bewegungsfläche und Höhe der Bedienelemente zu achten. Diese Vorschriften dienen allerdings im privaten Wohnungsbau lediglich als Orientierung – Sie entscheiden selbst, wie viel Komfort, Sicherheit und Design Sie sich wünschen. Für ein rollstuhlgerechtes Badezimmer reichen 5,7 bis 6 m² Fläche. Dabei dürfen sich die in der DIN-Norm vorgeschriebenen Bewegungsflächen vor jedem Sanitärgegenstand von mindestens 120 × 120 cm überschneiden. So kann eine Dusche in die Bewegungsflächen einbezogen werden, wenn sie keine oder eine bewegliche Abtrennung besitzt. Bei einer gegenüberliegenden Anordnung von WC, Waschtisch und Co. sollte jedoch auf jeden Fall ein Abstand von 75 cm eingehalten werden. Der Mindeststandard erfordert vor dem Waschtisch, dem WC, der Wanne sowie in der Dusche einen Bewegungsradius von 1,20 m; für Rollstuhlfahrer sind 1,50 m vorgesehen. Diese Flächen dürfen sich auch hier gegenseitig überlagern. Die Abstände zwischen den Objekten werden jeweils von der Mitte der Vorderkante der Objekte aus gemessen, rechts und links von Waschbecken und Toilette braucht man etwa 20 cm Platz.

Großzügiger Duschbereich mit Regen­dusche
Die Grundlagen für ein barrierefreies Bad regelt die die DIN 18040 T2.

Um den Platz in einem Mini-Bad besser aufzuteilen, hilft es mitunter, die Sanitärgegenstände bei einer Sanierung neu anzuordnen. Dank Vorwandmontage ist das heutzutage kein Problem mehr. Das Prinzip der Vorwand: Wasserleitungen und Abflussrohre verlegt man auf der Wand, statt in Mauerschlitzen. So fällt bei einer Renovierung weniger Bauschutt und Dreck an. Baut man die Vorsatzschale nur 80 oder 100 cm hoch, gewinnt man eine etwa 15 cm tiefe Ablagefläche für Zahnputzbecher und Utensilien. Wenn dabei vorausschauend Verstärkungen in der Wand eingebaut werden, lassen sich später problemlos Stütz- und Haltegriffe befestigen.

Bade- oder Duschvergnügen? nach oben

Ein Badezimmer ohne Dusche ist heute kaum mehr vorstellbar. Oft verschwindet die Badewanne bei einer Badsanierung zugunsten eines großzügigeren Duschbereichs mit Regendusche. Mit einer transparenten Abtrennung ausgestattet, gliedert die Dusche den Raum dezent und lässt ihn großzügiger erscheinen. Die Standfläche einer bodenebenen Dusche kann bei beengtem Raum als Bewegungsfläche mit genutzt werden, beispielsweise in Kombination mit so genannten „Dreh-Falttüren“, die bis auf die Wandflächen einklappbar sind. Passt die Duschfläche farblich zum Boden, wirkt der Raum größer. Moderne Ablaufsysteme in Verbindung mit vorgefertigten Duschflächen ermöglichen den bodenebenen Einbau einer Dusche in nahezu allen Badezimmern. Achten Sie auf eine rutschfeste Duschwanne, um Stürze zu vermeiden. Mit der Abmessung 120 × 120 cm erfüllt diese die DIN-Kriterien für barrierefreie Bäder und gewährt ausreichend Bewegungsfreiheit – auch für eine eventuell erforderliche Hilfsperson.

Raumsparwannen sind so geschnitten, dass sie in kleine oder ungünstig geschnittene Bäder passen.
Eine herausnehmbarer Tür, eirchtert das Ein- und Aussteigen

Möchten Sie trotz wenig Platz auf eine Badewanne nicht verzichten? Vielleicht fügt sich ja eine Raumsparwanne gut in Ihr schmales Badezimmer ein. Diese bietet ausreichend Platz für den Oberkörper und wird zum Fußende hin schmaler. Wünschen Sie sich sowohl eine Dusche als auch eine Badewanne, bietet sich eine Duschbadewanne an. Ein schwenkbarer Glas-Wannenaufsatz verwandelt die Badewanne in eine Dusche mit Spritzschutz. Für optimalen Komfort in Ihrem Duschbad eignen sich die Modelle mit herausnehmbarer Tür, die einen leichten Ein- und Ausstieg ermöglichen.

Waschplätze für kleine Bäder nach oben

Eine geringe Tiefe wird mit mehr Breite ausgeglichen.

Vor allem beim Waschtisch lohnt es sich, genauer hinzuschauen: Eine geringe Tiefe wird mit mehr Breite ausgeglichen, damit es seitlich trotzdem noch Ablageflächen gibt. Ist die Wandfläche sehr beschränkt, passt meistens ein Eckwaschtisch. Kombiniert mit einem Unterschrank, bietet dieser sogar noch Stauraum an. Ebenso reichlich ist die Auswahl bei Armaturen. Aktuell hoch im Kurs sind Modelle mit Sensortechnik. Das Wasser läuft hier automatisch. Natürlich lassen sich Wassertemperatur und -durchflussmenge regeln. Vorab sorgfältig auf die Bedürfnisse der Benutzer eingestellt, senkt das sogar die Betriebskosten. Bei Waschbecken mit kleineren Maßen sparen in die Wand integrierte Armaturen auch einige Zentimeter Platz. Alternativ ordnet man den Wasserspender seitlich an.

Aufgeräumte Bäder wirken grozügiger nach oben

In kleinen Badezimmern ist Ordnung oberstes Gebot: Waschtischunterschränke, Hoch- und Seitenschränke bieten viel Raum für Handtücher und mehr. Sinnvoll sind Schubladen mit Ordnungssystemen, die jedem Gegenstand, von der Haarbürste bis zum Shampoo, einen festen Platz bieten. Auch in Spiegelschänken mit integriertem Regalsystem finden Tuben und Tiegel ihren Platz. Bei kleinen Bädern mit schwierigen Grundrissen lohnt es sich zudem, nach ungenutzten Ecken Ausschau zu halten. Suchen Sie hierfür gezielt nach Badmöbeln und Regalen, die in die Nischen passen. Oder lassen Sie sich die Möbel vielleicht von einem Schreiner maßgenau einpassen.

Sinnvoll sind Schubladen mit Ordnungssystemen.
In der behindertengerechten Dusche dürfen Haltegriffe nicht fehlen.

Das i-Tüpfelchen der Einrichtung sind praktische Accessoires: So spart ein an der Wand angebrachter Kosmetikspiegel Stellfläche und fällt zudem nicht runter. Gleiches gilt für den Seifenspender oder Zahnputzhalter zum Einhängen. Wer auf hochwertiges Badzubehör setzt, wertet den gesamten Raum auf.

Duschhocker, Haltegriffe, Fußstütze oder Duschklappsitze erhöhen die Sicherheit. Insbesondere in der behindertengerechten Dusche dürfen sie nicht fehlen. Hier bieten die Hersteller inzwischen gut designte Lösungen an, die schöne Akzente im Bad setzen. Je nach Bedarf lassen sich beispielsweise Haltegriffe auch für das Trocknen von Handtüchern nutzen, können aber ebenso als Halterung zum Einhängen eines Duschklappsitzes genutzt werden.

Beispielsweise lassen sich Haltegriffe auch für das Trocknen von Handtüchern nutzen.
Duschhocker, Haltegriffe, Fußstütze oder Duschklappsitze erhöhen die Sicherheit.

Fliesen und Farbkonzept nach oben

Großformatige Fliesen weiten den Raum optisch. Wählen Sie Fliesen mit Rutschfestigkeitsklasse R10. Für den Badboden gibt es mittlerweile viele gute Fliesen-Alternativen in Form von Spachtelmassen. Gerade ein fugenloses Bad schafft es gekonnt, den Raum größer wirken zu lassen, als er tatsächlich ist.

Klar ist: Die Farbwahl beeinflusst die Raumwirkung. Setzen Sie in kleinen Bädern vorrangig auf helle Farben wie Weiß, Beige oder Pastelltöne. Diese reflektieren das Licht und lassen den Raum größer und luftiger wirken. Wählen Sie möglichst einheitliche Farbtöne, um fließende Übergänge zwischen den unterschiedlichen Bereichen zu schaffen. Mit einem dunkleren Bodenbelag und hellen Wänden etwa wirkt ein kleines Bad optisch größer.

Licht und Spiegel nach oben

Auch das passende Licht mit verschiedenen Lichtzonen weitet kleine Bäder optisch. Ein Beispiel dafür ist eine gute Ausleuchtung am Waschplatz und dezenteres Wohlfühllicht an der Dusche oder der Wanne. Mit indirektem Licht setzen Sie schöne Akzente im Raum, die den Blick lenken, und schaffen eine ruhige und entspannte Atmosphäre. Sicherheit bieten Deckeneinbaustrahler mit Bewegungsmelder und Nachtlichter an Spiegel und WC-Sitz. Für das Wellness-Gefühl ziehen ein Spiegelschrank mit Ambiente-Licht, glitzernde Mosaike in der Dusche oder digitales Spektakel mit LED-Leuchtwand ein.

Kleine Bäder profitieren von großen Spiegelflächen.
Bei sehr kleinen Bad-Grundrissen ist der Spiegel am Waschplatz oft die einzige Lichtquelle.

Kleine Bäder profitieren von Spiegelflächen. Daher darf der Spiegel im Mini-Bad ruhig etwas größer dimensioniert sein. Denn bei sehr kleinen Bad-Grundrissen ist der Spiegel am Waschplatz oft die einzige Lichtquelle. Ideal sind dimmbare Spiegel, die neben seitlichem Licht auch Ambientelicht und eine punktförmige Waschplatzbeleuchtung bieten. Auch über die richtige Position des Spiegels sollte man bei einer vorausschauenden Badplanung nachdenken: Hängt er zu hoch über dem Waschplatz, können sich kleinere oder sitzende Benutzer nicht darin sehen. Eine Option sind Spiegel, die eine ganze oder zumindest eine Teilfläche der Wand bedecken. Fehlt der Platz an den Wänden, können Sie Spiegel auch in Schränken oder an der Innenseite der Badezimmertür anbringen, um weitere Dimensionen zu erzeugen.

Rund um die Förderung nach oben

Je nach Situation können Fördermittel die Kosten senken. So gibt es beispielsweise über die KfW einen Zuschuss von 10 % über das Programm 455-B „Altersgerecht Umbauen“. Wichtig ist, dass die Fördermittel vor Beginn der Badsanierung bei der KfW beantragt werden. Das Alter der Antragstellenden spielt übrigens für die Förderung keine Rolle. Informationen findet Sie im Internet auf www.kfw.de.

Für Menschen mit Pflegegrad kann ein Zuschuss von bis zu 4.000 Euro pro Person bei der jeweils zuständigen Pflegekasse beantragt werden. Voraussetzung dafür ist, dass die häusliche Pflege durch den Umbau erst möglich, in erheblichem Maße erleichtert oder eine selbstständigere Lebensweise des Pflegebedürftigen wiederhergestellt wird. Dieser Zuschuss kann auch mehrmals in Anspruch genommen werden, falls sich der Gesundheitszustand des pflegebedürftigen Menschen verschlechtert und dadurch abermalige Umbaumaßnahmen erforderlich werden (www.bundesgesundheitsministerium.de/pflege-zu-hause/zuschuesse-zur-wohnungsanpassung).

Je nach persönlicher Situation und Wohnort gibt es noch weitere Fördermöglichkeiten. Im Netz unter gutesbad.de/foerdermittel-suche steht eine Onlineabfrage zur persönlichen Recherche zur Verfügung.

Holen Sie sich frühzeitig den Rat von Sachverständigen ein. Für diese Leistungen können Sie ebenfalls eine Förderung der KfW erhalten. Sachverständige des Handwerks mit Fortbildung im Bereich Barrierefreiheit finden Sie im Netz unter www.shk-barrierefrei.de. Auch Fachplanerinnen und Fachplaner sowie Architektinnen und Architekten, die in der Experten-Datenbank barrierefreies Bauen (www.bfb-barrierefrei-bauen.de) geführt sind, helfen bei der Beratung rund um Fördermöglichkeiten.

Mit zunehmendem Alter kommt es häufig vor, dass die Wohnung oder auch nur das Badezimmer nicht mehr den veränderten Bedürfnissen gerecht werden. Umgestaltungen werden für den Verbleib in der vertrauten Umgebung nötig. Dabei helfen Wohnberatungsstellen: Die Mitarbeiter gehen zu den Ratsuchenden nach Hause, schauen sich das Wohnumfeld an und zeigen auf, wo und wie man Barrieren abbauen kann. Auch im Hinblick auf Fördermöglichkeiten beraten die Mitarbeiter. Auf der Internetseite wohnungsanpassung-bag.de sind die Kontaktdaten für Wohnberatungen bundesweit aufgelistet.

Tag des Bades 2024 nach oben

Am 21. September findet bundesweit der von der Vereinigung Deutsche Sanitärwirtschaft e.V. (VDS) organisierte „Tag des Bades“ statt: Jeder kann sich an diesem Tag bei den beteiligten Großhandelsausstellungen sowie den SHK-Betrieben über neue Designtrends und innovative Technologien für moderne Bäder informieren. Mehr Informationen zu Trends und zahlreiche Ideen zum Ausbauen oder Umstylen liefert die VDS ebenfalls im Internet auf www.gutesbad.de.

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